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Klimaveränderungen im Mittelmeerraum

uniforum am 13. Dezember 2018

Internationale Studie zeigt steigende Risiken für Mensch und Natur

cl. Der menschgemachte Klimawandel, eine veränderte Landnutzung, Umweltverschmutzung und abnehmende Biodiversität verschärfen die Umweltprobleme im Mittelmeerraum. Eine Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus neun Ländern, darunter ein Team der JLU, zeigt, dass die jährlichen Mitteltemperaturen im Mittelmeerraum bereits 1,4 Grad Celsius (°C) über dem vorindustriellen Niveau liegen, knapp ein halbes Grad über dem globalen Mittel. „Die Wasserknappheit sowie die Gesundheits- und Sicherheitsprobleme werden sich in den kommenden Jahrzehnten deutlich verschärfen und die Ernährungssicherheit wird sich verschlechtern“, so Dr. Elena Xoplaki vom Institut für Geographie der JLU, eine der Autorinnen der in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ publizierten Studie.

Die Folgen der höheren Temperaturen zeigen sich bereits: Der Meeresspiegel ist in den vergangenen 20 Jahren um sechs Zentimeter gestiegen, die Meeresversauerung hat zugenommen. Selbst bei einem globalen Temperaturanstieg von 2 °C – der auf der Pariser Klimaschutzkonferenz im Jahr 2015 festgelegte Höchstwert für die Erderwärmung – werden die Niederschläge in einigen mediterranen Regionen um 10 bis 30 Prozent geringer ausfallen. Dies verschärft die Wasserknappheit und birgt Risiken für die landwirtschaftliche Produktion vor allem im südlichen Mittelmeerraum. Auch der Meeresspiegel wird weiter ansteigen – mit weitreichenden Folgen für die Küstenregionen.

„Durch den weiteren Klimawandel und die Umweltverschmutzung werden auch Infektions-, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen deutlich häufiger“, so Dr. Xoplaki. „In politisch instabilen Ländern können die Folgen des Klimawandels zudem sozioökonomische Risiken darstellen, die zu Konflikten, Hungersnöten und Migration führen können.“

DOI: 10.1038/s41558-018-0299-2

 

uniforum 31 (2018) Nr. 5