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Professionsorientierte Lehrerbildung

Professionsorientierte Lehrerbildung – Horizontale und vertikale Vernetzung fachdidaktischer, pädagogisch-psychologischer und schulpraktischer Ausbildungsanteile zum Aufbau diagnostischer Kompetenzen

In der Lehrerbildung herrscht Konsens darüber, dass der Entwicklung von Diagnose- und Förderkompetenzen eine zentrale Rolle zukommt. Die Fähigkeit zur Einschätzung von Lernvoraussetzungen, Lernchancen und ‑defiziten bildet dabei das Fundament von auf die Fähigkeiten der Lernenden abgestimmter Instruktionen. Die Entwicklung entsprechender Kompetenzen bei Lehrkräften erfordert auf der einen Seite, dass die fachspezifischen Fähigkeiten und Vorstellungen von Schülern sowie deren Lernentwicklungsverläufe zum inhaltlichen Gegenstand der Lehrerausbildung gemacht werden. Auf der anderen Seite müssen im Rahmen der didaktisch-methodischen Gestaltung der Lehrerausbildung diagnostische Verfahren eingesetzt werden, deren Ergebnisse genutzt werden müssen, um für die Studierenden passende Lernangebote zu konzipieren.

Im Projekt entsteht auf der inhaltlichen Ebene in der Abstimmung von mathematisch-naturwissenschaftlicher Fachdidaktik, Pädagogischer Psychologie und schulpraktischen Anteilen ein Ausbildungs­konzept, das sowohl über die Fächergrenzen hinweg („horizontal“) als auch innerhalb der einzelnen Teildisziplinen („vertikal“) Diagnose- und Förderkompetenzen als eine zentrale (vernetzte) Säule der Lehrerbildung etabliert. Auf der Ebene der didaktisch-methodischen Strukturierung von Veranstaltungen werden Veranstaltungskonzepte entwickelt und erprobt, die diagnostische Ansätze enthalten und explizit auf die Lernentwicklung von Studierenden des Lehramtes abgestimmt sind. Die Evaluation erfolgt anhand zweier Kohorten von Studierenden (Start im WS 08/09 und WS 09/10) und wird nicht nur die erreichten Lernergebnisse und das emotional-motivationale Erleben der Studierenden erfassen, sondern auch individuelle Lernprozesse nachvollziehen. Ziel ist zu untersuchen, wie die Lernenden horizontale und vertikale Vernetzungen selbst herstellen, welche Lernangebote dabei wirksam und welche unwirksam sind und auf welchen Wegen sich der Aufbau von Diagnose- und Förderkompetenzen vollzieht.

 

Projektpartner: Prof. Dr. Ennemoser (Päd. Psychologie), Prof. Dr. Mayer (Biologiedidaktik), Prof. Dr. Stiensmeier-Pelster (Päd. Psychologie), Prof. Dr. Sträßer (Didaktik der Mathematik)

Projektmitarbeiter: Gabriele Dübbelde (Biologiedidaktik), Janine Cappell (Didaktik der Physik), Anett Wolgast (Päd. Psychologie)

Projektlaufzeit: 01.10.2008-30.09.2012

Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

BMBF

 

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