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Prof. Peter Schreiner erhält hohe Auszeichnung in den USA

American Chemical Society zeichnet den Gießener Chemiker mit einem der renommierten Arthur C. Cope Scholar Awards 2021 aus

Nr. 128 • 19. August 2020

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Prof. Peter R. Schreiner – Foto: Katrina Friese

Erneut eine ehrenvolle Auszeichnung für Prof. Dr. Peter R. Schreiner, PhD: Der Chemiker und Leiter des Instituts für Organische Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) erhält von der American Chemical Society (ACS) einen der höchsten US-amerikanischen Preise für organische Chemie, den Arthur C. Cope Scholar Award 2021. Die vom Arthur C. Cope Fund gestiftete Auszeichnung wird zur Anerkennung und Förderung herausragender Leistungen in der organischen Chemie vergeben. Prof. Schreiner erhält sie in der Kategorie „Mid Career“. Die Auszeichnung ist mit 5.000 US-Dollar sowie einem Forschungsstipendium in Höhe von 40.000 US-Dollar dotiert, das der Empfänger einer beliebigen Universität oder einer gemeinnützigen Einrichtung zuweisen kann. Verliehen werden soll der Award im August 2021 während einer Tagung der ACS.

„Diese Auszeichnung ist etwas sehr Besonderes, da sie in der Regel nur an US-amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben wird“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Dass Prof. Schreiner sie erhält, zeigt eindrucksvoll die internationale Sichtbarkeit und Exzellenz seiner Forschung in der organischen Chemie. Ich gratuliere ihm sehr herzlich zu diesem Erfolg.“

Bahnbrechend sind Prof. Schreiners Forschungsarbeiten zur sogenannten Tunnelkontrolle chemischer Reaktionen als drittes Paradigma der chemischen Reaktivität. Gemeinsam mit US-amerikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat er eine neue Triebkraft chemischer Reaktionen entdeckt: Die quantenmechanische Tunnelkontrolle kann chemische Reaktionen in eine Richtung lenken, die weder durch das Prinzip der kinetischen Kontrolle (in Richtung der Reaktion mit der geringsten Barriere) noch durch das der thermodynamischen Kontrolle (in Richtung der energetisch günstigsten Reaktion) vorhergesagt worden wären. Dies ermöglicht ein neues Verständnis chemischer Reaktionen und eröffnet neue Möglichkeiten, deren Selektivität zu kontrollieren.

Prof. Peter R. Schreiner

Prof. Schreiner hat seit dem Jahr 2002 die Professur für Organische Chemie an der JLU inne. Er forscht im Bereich der metallfreien Katalyse, der Nanodiamanten und des quantenmechanischen Tunnelns zur Entwicklung und Verbesserung nachhaltiger chemischer Methoden. Er ist Mitglied der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, erhielt mehrere Wissenschaftspreise, darunter den Akademiepreis 2020 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), den Preis für Physikalisch-Organische Chemie 2019 der Royal Society of Chemistry, die Adolf-von-Baeyer Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker 2017 und die Dirac-Medaille im Jahr 2003. Der in Nürnberg geborene Wissenschaftler, Jahrgang 1965, wurde nach dem Chemiestudium an der Universität Erlangen-Nürnberg und in den USA sowohl in organischer Chemie (Erlangen, Dr. rer. nat.) als auch in theoretischer Chemie promoviert (Computational Chemistry, USA, University of Georgia, Athens, Doctor of Philosophy). Er hat sich mit rund 400 Publikationen in renommierten internationalen Fachzeitschriften (u.a. in „Science“ und „Nature“) eine hervorragende wissenschaftliche Reputation erworben.

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http://www.uni-giessen.de/schreiner

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PhD
Institut für Organische Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen
Telefon: 0641 99-34300