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Born, Nicola (2019)

Wie beeinflusst ein mehrdimensionales Informationstreatment zur Nachhaltigkeit des Fleischkonsums die Bereitschaft, den Fleischanteil in der Enährung zu reduzieren?

Die Vereinbarkeit des menschlichen Fleischkonsums mit der nachhaltigen Gestaltung unserer Gesellschaft wird zunehmend infrage gestellt. Der weltweit hohe Konsum des Lebensmittels trägt zu klimatischen Veränderungen bei, beeinträchtigt die Gesundheit von Mensch und Tier und verschlechtert die Voraussetzungen der globalen Ernährungssicherung.

Zwar findet bereits ein ausgeprägter gesellschaftlicher Diskurs zum Thema Fleisch statt, der Ausdruck von Gruppenzugehörigkeit sowie die identitätsstiftenden Eigenschaften des Verzehrs und Nicht-Verzehrs des Lebensmittels führen jedoch zu oftmals widersprüchlichen und stark emotionsgefärbten Diskursinhalten. Der Bedarf valider Informationen zur Aufklärung des Verbrauchers und Initiierung von Prozessen der Verhaltensänderung hin zu einem reduzierten Fleischkonsum wird deutlich.

Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, den Kenntnisstand über die Wirksamkeit der Vermittlung mehrdimensionaler Informationen auf die Bereitschaft, den Fleischkonsum zu reduzieren, zu erweitern. Im Rahmen einer repräsentativen Onlinebefragung mit einer Stichprobe von 1064 Probanden aus der deutschen Bevölkerung wurde die Wirksamkeit eines zu diesem Zweck erstellten Informationstreatments getestet. Die Ergebnisse belegen das Potenzial mehrdimensionaler Informationen für zukünftige Kommunikationsmaßnahmen zur Reduktion des Fleischkonsums. Die Berücksichtigung verhaltensmotivierender Werte, individuell wahrgenommener Barrieren zur Verhaltensänderung sowie konfligierender Identitätsverständnisse ist dabei jedoch unerlässlich.