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Siegfried, Eva Marie (2019)

Die Berichterstattung über das Konzept der „Unverpackt-Läden“ in der Tages- und Wochenpresse

In den letzten Jahren ist die mediale Aufmerksamkeit für die Müllproblematik und in diesem Zusammenhang für das Konzept der „Unverpackt-Läden“ stark angestiegen. Die Läden versuchen dabei, durch den Verzicht auf Einwegverpackungen, einen nachhaltigen Konsum zu fördern. Die Art und Weise, wie über das Konzept berichtet wird, ist somit maßgeblich für den Erfolg. In dieser Arbeit soll erstmals untersucht werden, ob und mit welchen Medien-Frames das Konzept dargestellt wird.

Innerhalb einer Framing-Analyse wurden 68 Artikel aus neun überregionalen Tages- und Wochenzeitungen zunächst mittels einer Inhaltsanalyse untersucht. Dabei wurden die vorhandenen Frame-Elemente in ein Codesystem übertragen. Die Artikel wurden schließlich manuell codiert und mit einer hierarchischen Clusteranalyse zu Gruppen zusammengefasst.

Es konnten insgesamt vier Gruppen identifiziert und als Medien-Frames interpretiert werden. Dabei bewerten zwei Frames das Konzept eher negativ. Der „Kontra-Unverpackt“-Frame sieht die Lösung in der Optimierung von Einwegverpackungen. Auch der „Abfallproblematik“-Frame betont alternative Lösungen und fokussiert sich auf Ursachen, Verantwortliche und die Verhaltensänderung. Es existieren jedoch auch zwei Frames, die das Konzept durchaus positiv rahmen. Der „Pro&Kontra-Unverpackt“-Frame diskutiert sowohl das Problem, als auch die Thematik umfassend und führt die „Unverpackt-Läden" als eine Lösung an. Zuletzt zeigt der „Lösung-Unverpackt-Laden“-Frame, dass das Konzept nicht nur als Lösung angesehen wird, sondern sogar eine positive Akzeptanz vorhanden sei.

Insgesamt dominieren in der Berichterstattung jedoch die eher negativen Frames und die Verhaltensänderung als übergreifendes Hindernis. Damit scheint eine Ausbreitung der „Unverpackt-Läden“ unwahrscheinlich, vielmehr kann damit gerechnet werden, dass die Läden zu einem Umdenken in der Wertschöpfungskette beitragen. Dafür könnte zukünftig z.B. die Wirkung der Medien-Frames auf die Rezipienten erforscht werden.