Wissensintegration als Basis für das Konzept der Ernährungsökologie
Bearbeiterin: Dipl. oec. troph. Katja Schneider
Im Wissenschaftsgebiet der Ernährungsökologie wird
der Zusammenhang von Ernährung mit den Dimensionen Gesundheit,
Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft erforscht. In den vergangenen
Jahren wurden verschiedene Studien zu diesem Thema durchgeführt
(z.B. Giessener Vollwert-Ernährungs-Studie, ökologische
Bewertung von verschiedenen Ernährungsweisen). Die Ergebnisse
dieser Studien dokumentieren eine Vielzahl von Wechselwirkungen
zwischen den Dimensionen der Ernährung, aber auch Wechselwirkungen
der Dimensionen untereinander. Ernährung weist sich als
ein System mit einem hohen Grad an Vernetzung und Komplexität
aus. Dies bedeutet, dass sich Veränderungen an einem
Aspekt des Ernährungssystems auf andere Aspekte des Ernährungssystems
auswirken. Ein Forschungsgegenstand der Ernährungsökologie
ist die Untersuchung dieser vernetzten Wirkungen und Rückwirkungen
von Handlungen innerhalb des komplexen Systems Ernährung.
Ziel der Ernährungsökologie ist ein Erkenntnisgewinn
zur Bearbeitung von Ernährungsproblemen, welche unter
ausschließlicher Betrachtung unvernetzter Ursache-Wirkungsbeziehungen
nicht oder nur unzulänglich gelöst werden können.
Ein wichtiger Schritt ist die Darstellung der oben beschriebenen
Vernetzungen und komplexen Zusammenhänge und damit verbundener
Lösungsansätze. Unsere Denkstrukturen sind in der
Regel ausgerichtet auf monokausale Ursachen-Wirkungszusammenhänge.
Es stellt sich daher die Aufgabe zu erforschen, wie die Vielschichtigkeit,
die Vernetzung, die Komplexität der Prozesse, die innerhalb
des Ernährungssystems ablaufen und die Erkenntnisse,
die sich daraus ergeben, an Studierende, Mittlerpersonen oder
Entscheidungsträger auf verschiedenen Ebenen vermittelt
werden können. Neue Ansätze in der Darstellung und
der Kommunikation von Wissen sind gefordert, damit das Wissen
für die entsprechenden Zielgruppen kommuniziert und in
die praktische Verwertbarkeit des Ernährungsalltags transferiert
werden kann.
- Hoffmann I, Schneider K, Leitzmann C (Hrsg.): Ernährungsökologie. Komplexen Herausforderungen integrativ begegnen. Oekom, München, 2011
- Schneider K, Hoffmann I: Nutrition Ecology - a concept for systemic nutrition research and integrative problem solving. Ecol Food Nutr 50 (1), 1-17, 2011
- Schneider K: Bienen im WikiWikiWeb – vom Fakten sammeln
zum komplexen (Honig)Modell. Vortrag auf dem E-Learning Hessen Fachforum "User Generated
Content - Die aktive Rolle der Studierenden im E-Learning", Giessen, September 2008 http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/svc/hrz/org/mitarb/abt/2/el/events/ffugc
(Session 2)
- Hoffmann I, Schneider K: Nutrition Ecology: An integrative approach for problem-solving in the field of nutrition. Poster auf der 10. European Nutrition Conference, Paris, Frankreich, July 2007
- Schneider K: Ernährungsökologie als integrativer Ansatz. Vortrag auf der 7. Werner-Kollath-Tagung, Gießen, Mai 2006