Arzneistoffeinträge - Befragung und Bilanzierung der Emissionen

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Hintergrund

Auf den verschiedenen Ebenen von EU, Bund und Ländern werden bereits seit einigen Jahren Konzepte und Strategien erarbeitet, die zu Minderungen von Spurenstoffeinträgen in die Umwelt bzw. in die Gewässer führen sollen. Eine wichtige Stoffgruppe stellen hierbei Human- und Tierarzneistoffe dar. Um im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes, einer möglichst hohen Effektivität und einer ausgewogenen Verteilung von Verantwortlichkeiten Maßnahmen zur Eintragsminderung in die Umsetzung bringen zu können, müssen die relevanten Eintragsquellen bekannt sein und bilanziert werden können. Für einige Stoffgruppen und Eintragsquellen fehlen bislang allerdings valide Abschätzungen zu den Eintragsmengen. Hierzu gehören die Bereiche der Arzneimittelverbräuche im Bereich Lebensmittel liefernder und Nicht-Lebensmittel liefernder Tiere, Einleitungen aus Arzneimittelproduktionsstandorten in Deutschland sowie ggf. weiterer Punktquellen für Human- und Tierarzneistoffe. Die hier angebotene Bilanzierung von Arzneistoffeinträgen, basierend auf Erfassung vorhandener Daten und ergänzender Erhebungen, wird hierfür die wesentlichen Informationen liefern.

Vier Teilbereiche der Erhebungen

Erfassung der Arzneimittelverbräuche auf landwirtschaftlichen Betrieben

In einer für Deutschland angestrebt repräsentativen Befragung werden die Themen Tierarzneimittelverbräuche für Lebensmittel liefernde Tiere in konventionellen sowie Bio-Betrieben und mögliche Emissionen aus der Entsorgung von Tierarzneimitteln ermittelt. Dazu werden über alle Bundesländer verteilt ca. 100 landwirtschaftliche Betriebe besucht und zu Ihren Betriebsdaten sowie dem Einsatz und dem Umgang mit Arzneimitteln befragt. Die Befragung soll auf Betrieben stattfinden, die eine der folgenden Tierarten halten: Milchkühe, Mastrinder, Sauen und Ferkel, Mastschweine, Masthühner oder Legehennen.

Erfassung der Arzneimittelverbräuche bei privaten Haushalten

In einer für Deutschland repräsentativen Telefon-Befragung werden Tierarzneimittel-Verbräuche für Nicht-Lebensmittel liefernde Tiere (Kleintiere u. a. Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, aber auch Pferde) und mögliche Emissionen aus der Entsorgung von Tierarzneimitteln ermittelt. Die Befragung richtet sich insbesondere an Privathaushalte mit Tierhaltung. Die Befragung von mindestens 3.000 Haushalten erfolgt über ein Marktforschungsinstitut.

Erfassung und Charakterisierung von Arzneimittel Produktionsstandorten in Deutschland

Im Rahmen einer Erhebung bei Arzneimittelherstellern mit Produktionsstandorten in Deutschland werden Informationen zur Art der Abwasseraufbereitung vor Einleitung und zu Art und Menge der eingeleiteten Arzneistoffe erhoben. Hierzu werden Fragebögen an die Unternehmen verschickt oder es erfolgt ein telefonisches Interview.

Erfassung von weiteren Punktquellen für Human- und Tierarzneimittel

Neben der Tierhaltung und den Arzneistoffen produzierenden Unternehmen können insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene weitere Eintragsquellen eine hohe Relevanz haben. Hierzu gehören insbesondere der Eintrag über Kleinkläranlagen, bei der Abwasserverregnung oder aus Leckagen des Kanalisationssystems. Auf lokaler Ebene können Gesundheitseinrichtungen wie Kliniken, Pflegeheime und Reha-Einrichtungen, die entweder in das kommunale Netz oder über eigene Kläranlagen einleiten, eine hohe Relevanz haben. Eine Differenzierung nach Einrichtungstyp ist bislang allerdings nicht erfolgt. Auch die Relevanz von größeren Tierkliniken und Tierheimen wurde bislang nicht näher untersucht. Für ein vollständiges Bild werden diese Bereiche durch Literatur- sowie Datenbankrecherche und Expertenbefragungen genauer dargestellt.

Hier können Sie unseren Flyer downloaden:

Weitere Informationen zum Thema Tierarzneimittel finden Sie auf den Seiten des:

Bundesamt für Verbrauchersicherheit und Lebensmittel

Umweltbundesamt

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