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Informationen zum stationären Aufenthalt Ihres Tieres

Informationen zum stationären Aufenthalt Ihres Tieres

 

 

Sehr geehrte(r) Patientenbesitzer(in),

 

manche unserer vierbeinigen Patienten sind so krank, dass sie stationär aufgenommen werden müssen, um angemessen behandelt werden zu können. Im Folgenden möchten wir Sie darüber informieren, was ein stationärer Aufenthalt Ihres Tieres in der Abteilung Innere Medizin für Ihr Tier und für Sie bedeutet.

 

 

Was muss ich für die stationäre Aufnahme meines Tieres mitbringen?

Bitte bringen Sie für den stationären Aufenthalt eventuelle Langzeitmedikamente (z.B. Herzmedikamente, Salben, Schilddrüsenmedikamente etc.) oder eine Liste der aktuellen Medikamente und der Dosierung mit. So können wir sicherstellen, dass seltene Medikamente, die möglicherweise nicht vorrätig sind, kontinuierlich verabreicht werden können.

Bitte bringen Sie unbedingt den Impfausweis Ihres Tieres mit. Patienten mit Verdacht auf eine Infektionserkrankung ohne Nachweis eines Impfschutzes werden automatisch in der Isolierstation untergebracht, die Versorgung dort ist mit erhöhten Kosten verbunden und kann eventuell mit Nachweis eines Impfschutzes umgangen werden.

Wir haben eine große Auswahl verschiedener Trocken- und Feuchtfuttersorten sowie eine große Auswahl an Spezialfutter. In seltenen Fällen erhalten Patienten jedoch Futtermittel, die wir nicht vorrätig haben. Sollte Ihr Tier eine spezielle Diät erhalten (bsp. selbstgekochte oder ausgefallene Eliminationsdiät) oder Ihr Tier ein mäkeliger Fresser sein und nur eine bestimmte Futtersorte fressen, bringen Sie bitte dieses besondere Futter mit. 

Vielen Besitzern ist es ein großes Bedürfnis, dem Patienten einen persönlichen Gegenstand für den Aufenthalt mitzugeben, um ein „Zuhause-Gefühl“ zu vermitteln. Bitte beachten Sie, dass wir für derartige Gegenständen (bsp. Lieblingsdecke, Kuscheltier, T-Shirt der Besitzer) keine Gewähr übernehmen können. In seltenen Fällen kann es passieren, dass es - sosehr wir uns bemühen, Ihnen die Gegenstände bei Entlassung wieder mit zu geben - durch einen notwendigen Waschgang und eine Fehlsortierung zum Verlust dieser Gegenstände kommen kann. Entsprechend bitten wir Sie, von derartigen „Mitgaben“ Abstand zu halten. Sollten Sie dies dennoch gerne tun wollen, erfolgt dies auf Ihr eigenes Risiko.

 

Wie werden die Patienten untergebracht?

In unserer Klinik gibt es eine Intensivstation, eine Normalstation und eine Isolierstation. Der Gesundheitsstatus bzw. die Diagnose des Patienten unserer Abteilung entscheidet über den Eingang in die jeweilige Station.

Alle Patienten erhalten eine komfortable Einzelbox mit Bett/Matte/Decken, Wasser und Futternapf, Katzen erhalten außerdem eine Katzentoilette, die mehrfach täglich geleert wird. Unser Personal ist angehalten, alle Tiere stets besonders behutsam, vorsichtig und liebevoll zu behandeln. Selbstverständlich nehmen wir uns immer auch Zeit, unsere Patienten mit Streicheleinheiten und notwendiger Fellpflege zu verwöhnen, um die Genesung zu fördern und den Aufenthalt so stressfrei wie möglich zu gestalten. Außerdem werden Hunde und Katzen auf unserer Normalstation und Isolierstation in getrennten Räumen untergebracht, um so insbesondere den Stress für Katzen zu minimieren.

Patienten mit einer ansteckenden Erkrankung (z.B. Parvovirus-Infektion, Zwingerhusten, Katzenschnupfen) werden grundsätzlich in der Isolierstation untergebracht, um die Ansteckung anderer Patienten zu vermeiden. Bitte beachten Sie, dass auch Patienten mit Verdacht auf eine Infektionserkrankung oder ohne nachweislichen Impfschutz (z.B. ungeimpfte oder unvollständig geimpfte Patienten, fehlender Impfausweis) möglicherweise isoliert werden müssen. Dies gilt u.a. auch für Patienten mit multiresistenten Keimen oder Patienten mit Durchfall und Erbrechen, die eine BARF-Fütterung erhalten oder keinen Impfschutz nachweisen können. Wir bitten um Verständnis, dass aufgrund des erhöhten Zeit- und Hygieneaufwandes für Patienten in der Isolierstation erhöhte Kosten anfallen.

Hunde werden mehrfach täglich zum Lösen Gassi geführt. Auch Katzen dürfen, insbesondere bei längerem Aufenthalt, einen Spaziergang im geschlossenen Raum unternehmen. Dies ist jedoch für Hunde und Katzen aus Hygienegründen und Risiko einer Ansteckung anderer Patienten in der Isolierstation nicht möglich. 

 

Umgang mit aggressiven Tieren

Uns ist bewusst, dass unsere Patienten aufgrund Ihrer Erkrankung und der neuen Umgebung in der Klinik mit neuen Gerüchen, unbekannten Geräuschen und neuen Personen Stress ausgesetzt sind. Dies kann die Toleranzschwelle unserer Patienten deutlich herabsenken. Unser Personal ist auch auf solche Situationen gut vorbereitet und wir alle haben für diese Patienten großes Verständnis. In den meisten Fällen findet sich ein für Patient und Personal gut verträglicher Weg, die Behandlung der Patienten dennoch so stressarm wie möglich und uneingeschränkt medizinisch durchzuführen.

Bitte haben Sie Verständnis, dass die Behandlung von stark aggressiven Tieren aber vergleichsweise eingeschränkt sein kann, da der Mitarbeiterschutz immer Vorrang hat. Jedoch bemühen wir uns, auch unseren „schwierigen“ Patienten die bestmögliche Betreuung zukommen zu lassen.

 

Wer betreut mein Tier während des stationären Aufenthaltes?

Als Universitätsklinik arbeiten wir nicht nur auf höchstem medizinischen Niveau, wir sind auch ein Lehrkrankenhaus. Die Ausbildung unserer Studenten und unserer Assistenten ist eine Investition in die Zukunft und ist die einzige Möglichkeit, tiermedizinischen Nachwuchs auszubilden. Auch ein Spezialist hat mal „klein angefangen“. Entsprechend werden unsere Patienten auch durch Studenten und Auszubildende zum Tiermedizinischen Fachangestellten mitbetreut. Diese Betreuung erfolgt jedoch ausnahmslos unter Aufsicht und Anleitung eines fertig ausgebildeten Tierarztes oder eine(r/s) Tiermedizinischen Fachangestellten/Tierpfleger(s/in).

Jeder stationäre Patient wird primär einem Assistenztierarzt zugeteilt, so dass Sie als Besitzer einen direkten Ansprechpartner für die weiteren Besprechungen über Ihr Tier haben. Alle Assistenten werden zudem immer direkt von einem Spezialisten (Diplomate oder) betreut. Was bedeutet das für Sie? Alle stationären Patienten werden vom Spezialisten nachuntersucht. Außerdem werden alle Befunde, mögliche Krankheitsursachen, das weitere Vorgehen mit weiterer Diagnostik und die Therapie grundsätzlich immer mit dem Spezialisten besprochen. Diagnostische Eingriffe erfolgen außerdem immer durch den Spezialisten oder werden von einem Spezialisten beaufsichtigt. Diese Methode erlaubt uns nicht nur die Ausbildung des Nachwuchses, sondern ermöglicht es uns auch, alle unsere Patienten durch einen Spezialisten zu betreuen. Ob ganz jung oder bereits erfahren, wir alle sind mit Herzblut dabei und geben täglich unser Bestes, unsere Patienten bestmöglich zu versorgen.

 

Kommunikation mit dem behandelnden Tierarzt

Wir haben Verständnis, dass Sie, insbesondere nach einer kürzlich erfolgten stationären Aufnahme oder nach einem Wochenende, brennend auf Informationen über den Gesundheitszustand Ihres Tieres warten. Bitte bedenken Sie aber, dass jedes Besitzertelefonat Zeit am Patienten „wegnimmt“. Um sowohl Ihre Bedürfnisse als auch die unserer Patienten zu erfüllen, erfolgt die routinemäßige Besitzerkommunikation folgendermaßen: während unseres Notdienstes arbeiten wir mit einer stark eingeschränkten Personaldecke. Entsprechend ist es uns leider nicht möglich, Ihnen im Notdienst ein „Update“ über die stationären Patienten zu geben. Selbstverständlich rufen wir Sie im Einzelfall jedoch zu jeder Zeit (tagsüber und auch nachts) an, wenn sich eine gravierende Verschlechterung im Gesundheitsstatus abzeichnet oder invasivere diagnostische oder therapeutische Maßnahmen ergriffen werden müssen. Bitte sehen Sie in der Zwischenzeit von Anrufen mit Nachfragen zu Ihrem Tier ab.

Werktags wird der Ihrem Tier zugeteilte Tierarzt einmal am Tag bei Ihnen anrufen und Sie über den aktuellen Gesundheitszustand Ihres Tieres informieren und mit Ihnen den weiteren Verlauf besprechen. Diese Anrufe erfolgen in der Regel erst ab dem Nachmittag, da wir meist erst dann die für den Anruf notwendigen Untersuchungsergebnisse vorliegen haben und Ihnen eine bessere Einschätzung über den weiteren Verlauf und weitere nötige Maßnahmen geben können. Wir bitten Sie daher um Geduld und davon abzusehen, untertags eigeninitiativ Anrufe zu tätigen. Auch hier gilt, „kein Anruf ist ein guter Anruf“. Sollten invasivere Maßnahmen erforderlich sein oder sollte sich der Gesundheitszustand Ihres Lieblings verschlechtern, rufen wir Sie sofort oder auch „zwischendurch“ an, um mit Ihnen das Weitere zu besprechen. Bitte stellen Sie sicher, dass wir Sie immer erreichen können.

Außerdem möchten wir Sie bitten, EINE Person auszuwählen, die täglich über den Gesundheitszustand informiert wird. Bitte haben Sie Verständnis, dass es unsere Arbeitskapazität nicht erlaubt, Sie mehrfach täglich oder mehrere Personen in Ihrem Haushalt zu kontaktieren.

 

 

Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen.

 

 

Das Team der Abteilung für Innere Medizin