Inhaltspezifische Aktionen

Konzept

Was versteht man überhaupt unter einem "Clinical Skills Lab"?


Ein Clinical Skills Lab ist eine Lehr- und Übungseinrichtung, in der an Modellen und Simulatoren tierärztliche Grundfertigkeiten erlernt und trainiert werden können.

 

Warum ist das Clinical Skills Lab so wichtig?


Das Studienfach Veterinärmedizin ist ein sehr vielfältiges und abwechslungsreiches Studium. Während der klinische Abschnitt des Studiums ab dem fünften Semester in den letzten Jahren völlig refomiert wurde, wodurch praktische Anteile ab dem neunten Semester deutlich an Gewicht gewonnen haben, ist das Grundstudium sehr naturwissenschaftlich geprägt.

Einen Weg, die Anteile der praktischen Ausbildung im Tiermedizinstudium schon in den frühen Semestern zu erhöhen, bietet unser Skills Lab PETS. Bereits im 2. Semester werden die Studierenden an die tierartspezifischen, praktischen Tätigkeiten und Inhalte der tierärztlichen Praxis herangeführt. Die Studierenden erhalten so frühzeitig die Möglichkeit, sich Fähigkeiten und Fertigkeiten aus der tierärztlichen Praxis standardisiert anzueignen.

 

Welche Vorteile bringt das Clinical Skills Lab?


Zum einen können die Fertigkeiten beliebig oft wiederholt und im individuellen Lerntempo geübt werden. Nachgewiesenermaßen erlangen die Studierenden durch das Training im Skills Lab eine erhöhte Selbstsicherheit hinsichtlich der erlernten Fähigkeiten und fühlen sich bei ihren ersten Kontakten mit lebenden Patienten deutlich besser vorbereitet.

Andererseits dient das Erlernen von praktisch-klinischen Fertigkeiten auch dem Tierschutz. So stellt die Nutzung von Modellen und Simulatoren gerade in den ersten Semestern eine Alternativmethode zum Einsatz von lebenden Tieren dar, welcher seit 2013 als Tierversuch anzumelden ist. In den klinischen Semestern ist die Lehre am lebenden Tier unabdingbar. Bis zu diesem Zeitpunkt können die Studierenden durch das Training im Skills Lab die erforderlichen motorischen Fähigkeiten bereits soweit routiniert haben, dass die Belastung und der Stress für die Tiere (und die Studierenden) auf ein notwendiges Minimum reduziert werden können.

 

Wie werden die "Skills" vermittelt?


Dem "PETS" des Fachbereichs 10 ist es sehr wichtig, Studierende in die Lehrveranstaltungen über ein "peer-teaching"-Format einzubinden. Kleingruppen von je 4 Studierenden werden von einem/r studentischen Tutor/in an den Übungsstationen begleitet und angeleitet.

Im Rahmen des peer-teaching-Ansatzes wird für die studentischen Tutoren und Tutorinnen in enger Zusammenarbeit mit der Hochschuldidaktik des ZfbK der JLU eine obligatorische didaktische und fachliche Schulung veranstaltet.

Daneben haben die Studierenden die Möglichkeit, über das self-directed learning Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen. Dies ist von Vorteil, da die Studierenden durch Eigeninitiative tätig werden, eigene Ziele definieren und damit eine intrinsische Motivation zeigen. Hierzu bietet das Skills Lab verschiedene Arbeits- bzw. Lernformen mit Zielvorgaben, anhand derer sich die Studierenden selbst überprüfen können.

 

Etwas Historie darf auch nicht fehlen...


Das PETS
- Practical Experience of Technical Skills - des Fachbereichs Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität wurde im Wintersemester 2015/2016 geplant und eingerichtet. Bereits im Sommersemester 2016 konnten die ersten Studierenden des zweiten Semesters das Clinical Skills Lab im Rahmen einer Wahlpflichtveranstaltung durchlaufen.

 

... und zum Schluss ein Dank an die Unterstützer:


Das Clinical Skills Lab wurde aus Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Projektes "Einstieg mit Erfolg 2020" gefördert und wird weiterhin über den Fachbereich Tiermedizin durch Landesmittel "zur Verbesserung der Studienbedingungen und der Lehre" finanziert.