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…Förderung eröffnet "große Chance", Giessener Anzeiger, 18.05.2004

Prof. Stefan Hormuth, Prof. Michael Bülte und Prof. Clemens Kunz (v.links) bei der Vorstellung der geförderten Projekte. Bild:Maywald

Verbindung von Ernährungswissenschaften, Agrarwissenschaften, Medizin und Veterinärmedizin an einer Uni einmalig

GIESSEN (fm). Eine "große Chance für die Justus-Liebig-Universität (JLU)" sieht Universitätspräsident Professor Stefan Hormuth in der Bewilligung von 1,5 Millionen Euro durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) - verteilt auf zwei Jahre. Die Mittel sollen für die Einrichtung eines Forschungsschwerpunktes "Mensch-Ernährung-Umwelt" im Bereich "Lebenswissenschaften" verwendet werden. Vor Pressevertretern stellten Hormuth und mehrere Wissenschaftler aus den beteiligten Fachbereichen 13 Teilprojekte vor, die mit der soeben bewilligten "Anschubfinanzierung" in Gießen durchgeführt werden. Eingebunden sind diese Projekte in zwei große Module mit den Titeln "Stoffwechsel und Ernährung" (Federführung: Prof. Clemens Kunz vom Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement) und "Krankheitsrisiken durch Lebensmittel" (Federführung: Prof. Michael Bülte vom Fachbereich Veterinärmedizin).
Im Mittelpunkt aller Forschungsvorhaben stehen Aspekte der gesamten Nahrungskette "von der Produktion bis zur Konsumtion", und zwar fachbereichsübergreifend. Der neue Schwerpunkt mit seiner Verbindung von Ernährungswissenschaften, Agrarwissenschaften, Medizin und Veterinärmedizin an einer einzigen Universität ist in ganz Deutschland einmalig.
Die vom Land Hessen "im Rahmen des Innovationsbudgets" bewilligten 1,3 Millionen Euro samt der damit verbundenen "intra- und extrauniversitären Vernetzung" sollen die Justus-Liebig-Universität "im Wettbewerb der Universitäten stärken", sagte Prof. Reinhard Bretzel, Direktor der Medizinischen Klinik III und Poliklinik.
Außerdem werde die interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Stärkung der Drittmittelfähigkeit beitragen. Nach erfolgreichen Verlauf der zweijährigen Forschungsprojekte könnte die JLU einen aussichtsreichen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stellen.
Als Service-Bereiche für alle Projekte werden die Methodenplattformen "Stabile Isotope und Zellbiologie" sowie "Molekulargenetik" geschaffen. Und die JLU denkt bereits weiter: Untersuchungen zur Prävention bzw. zur Therapie von ernährungsbedingten Krankheiten durch gesunde Lebensmittel könnten in Zukunft von einem "fachbereichsübergreifenden Zentrum" durchgeführt werden. Ein solches sei anzustreben, heißt es in einem von Prof. Bülte vorgelegten Positionspapier. Die Einrichtung eines Sonderforschungsbereiches "Mensch-Ernährung-Umwelt" erscheine "wünschenswert und auch realistisch".