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Schnelle Netze, dezentrale UNIX-Rechner, X.400-Mail, Internet, Gopher, erster Supercomputer

Hauptursache für den schnell aufkommenden Wandel der Jahre 1991 und 1992 ist die Verfügbarkeit sehr leistungsfähiger Prozessoren, die es ermöglichen Computer mit der Leistung von Großrechnern zu einem Bruchteil des Preises zu bauen (Faktor 1/100 bis 1/500). Auch das HRZ muss diesem Trend folgen.

Innerhalb von zwei Jahren erfährt es einen gewaltigen Umbruch, zu dem die Anbindung an das weltweite Internet und die Beschaffung von UNIX-Workstations ebenso gehört wie der Aufbau des lokalen UNIGI-NET und der Entschluss die Cyber 960 im Frühjahr 1994 stillzulegen.

  • Veranstaltungen des HRZs im Wintersemester 1991/1992 (aus LOGIN 1+2/91, Seite 3-5).

  • Direkter BITNET-Zugang nur noch bis Jahresende 1991 (aus LOGIN 1+2/91, Juni 1991)

    ... . Am HRZ Gießen besteht der direkte EARN/BITNET-Zugang seit 1987, der Zugang zum WIN seit Anfang 1990 (siehe LOGIN 3/90, Seite 22). Noch wird der überwiegende Teil der elektronischen Post über die EARN/BITNET-Leitung abgewickelt. Ab dem Jahresende 1991 müssen alle Benutzer ihre elektronische Post als X.400-Mail versenden. Kommunikationspartner mit einer X.400-Mail-Adresse werden direkt und mit verbessertem Funktionsumfang erreicht. Mail-Partner, die noch eine EARN- oder BITNET-Adresse besitzen, erhalten Mail über einen zentralen Gateway in Bonn anstelle des Mail-Gateways von Mail/VE im HRZ-Zentralrechner Cyber 960.

    Wie Sie sehen, ändert sich für den Endbenutzer eigentlich nicht sehr viel. Er gibt nur andere Mail-Adressen ein und ist auch selbst unter einer neuen Mail-Adresse zu erreichen. Für diese Umstellung steht das zweite Halbjahr 1991 noch zur Verfügung. ...

  • Neue Wähl-Modem-Anschlüsse am HRZ-Datennetz (aus LOGIN 1+2/91, Seite 37)

  • "Mäuse" (aus LOGIN 1+2/91, Juni 1991)

    Im Raum 201 sind jetzt 4 Geräte mit "Mäusen" ausgestattet. Diese können u.a. mit den Programmen Word, Chart, Multiplan und Quattro Pro verwendet werden. Lo

  • Das HRZ Gießen und die große weite (Internet-) Welt (aus LOGIN 3/91, Seite 5-7)

    Seit kurzem stellt das HRZ Gießen für die weltweite Kommunikation neben elektronischer Post (E-Mail) über EARN/BITNET bzw. WIN einen weltweiten Service zur Verfügung:

    Mit Hilfe der sogenannten TCP/IP-Dienste haben die Benutzer des HRZs jetzt Zugang zum internationalen Internet und können somit im Prinzip per Dialog oder Dateitransfer weltweit alle Rechner erreichen, die ebenfalls TCP/IP-Protokolle unterstützen. ...

  • Datenübertragung mit FTP (aus LOGIN 3/91, November 1991)

    FTP ist ein Anwendungsprogramm aus der TCP/IP-Protokollwelt. Die Bezeichnung FTP selbst ist einfach die Abkürzung des Begriffs File Transfer Protocoll. FTP dient zum Übertragen von Dateien zwischen zwei Rechnern. Auf dem Zielrechner muß dabei ein FTP-Server-Programm, auf dem anderen ein FTP-Client-Programm ablaufen. Server und Client können auf einem Rechner auch gleichzeitig und sogar mehrfach vorhanden sein. ...

  • TELNET (aus LOGIN 3/91, November 1991)

    TELNET ist genau wie FTP ein Anwendungsprogramm aus der TCP/IP-Protokollwelt. Es stellt ein sogenanntes virtuelles Terminal dar. Damit können Sie interaktiv mit entfernten Rechnern arbeiten, so als ob Sie direkt an diese Rechner angeschlossen wären. ...

  • Die neue Betriebssystemversion MS-DOS 5.0 (aus LOGIN 3/91, November 1991)

    Durch die große Verbreitung der IBM-PCs hat auch das "dazugehörige" Betriebssystem MS-DOS in den letzten Jahren eine ebenso große Verbreitung gefunden (30 Millionen Installationen in 10 Jahren). Allerdings unterstützen die bisherigen Versionen dieses Betriebssystems den Benutzer im Umgang mit seinem PC nicht besonders gut. Mit der neu auf dem Markt erschienenen Version MS-DOS 5.0 soll nun vieles verbessert werden. Da das Betriebssystem MS-DOS auch Basis für die graphische Benutzeroberfläche Windows 3.0 ist, hat sich das HRZ entschlossen, einige Exemplare von MS-DOS 5.0 zu beschaffen und im täglichen Betrieb zu testen. ...

  • Der Hessische Höchstleistungsrechner geht an der TH Darmstadt in Betrieb
    (aus LOGIN 3/91, November 1991)

    Die Installation von Höchstleistungsrechnern an hessischen Universitäten und Hochschulen läuft zur Zeit auf vollen Touren.

    Nachdem die Universität Marburg Ende 1989 mit der Installation eines Verktorrechners des Typs Convex 230 eine Vorreiterrolle gespielt hat, wird im November 1991 in Darmstadt ein Rechner des Typs S600/20 der Firma SNI (Siemens Nixdorf Informationstechnik) mit 1 Gigabyte (d.h. über eine Milliarde Zeichen) Hauptspeicher und einem gleich großen Erweiterungsspeicher installiert. In der ersten Jahreshälfte 1992 wird dieser dann gegen einen Rechner des Typs 400/40 mit vier (statt zwei) Skalar- und zwei (statt einer) Vektoreinheiten ausgetauscht. Dieser Computer wird der leistungsfähigste an den hessischen Hochschulen sein und wird deshalb als Hessischer Höchstleistungsrechner (HHLR) bezeichnet; er soll für Nutzer aller hessischen Hochschulen mit besonders großem Bedarf an Rechenleistung zur Verfügung stehen.

    Ebenfalls im November dieses Jahres wird auch an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt ein Rechner des Typs S200/10 der Firma SNI installiert. Im 4. Quartal 1992 werden dann Rechner des Typs S100/10 für die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Gesamthochschule Kassel ausgeliefert werden. ...

  • Migration von EARN/BITNET zu X.400 (aus LOGIN 3/91, November 1991)

    Wie bereits ausführlich und mit allen Konsequenzen in LOGIN 1+2/91 dargelegt, wird der direkte BITNET-Zugang für elektronische Post mit dem Ende dieses Jahres eingestellt. Alternativ kann X.400-Post über die Leitung ins Wissenschaftsnetz WIN versendet bzw. empfangen werden. Hiermit ist weltweit jeder Briefpartner zu erreichen, der auch über BITNET adressierbar war. Eine Funktionseinbuße ist daher nicht gegeben, wenn von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen wird. ...

  • Neue Sun-Workstations (aus LOGIN 3/91, November 1991)

    Mitte des Jahres wurden die zwei Workstations des Typs Sun 3/60 im HRZ gegen neue Maschinen des Typs Sun SPARCstation 2 GX ausgetauscht. Die neuen Maschinen sind weiterhin unter den Namen SUN1 und SUN2 im HRZ-Netz bekannt und sollen hier kurz vorgestellt werden.

    Das erstaunlich kleine und flache Tischgehäuse der SPARCstation 2 beherbergt auf der Hauptplatine einen RISC-Prozessor (RISC: Reduced Instruction Set Computer) des SPARC-Typs, der bei einer Taktrate von 40 MHz Rechenleistungen von 28,5 MIPS und 4,2 MFLOPS liefert. Weiterhin befinden sich im Innern 16 MB Hauptspeicher (maximal 64 MB), eine Festplatte mit 207 MB (maximal zwei Platten), ein Diskettenlaufwerk (3,5 Zoll, 1,44 MB) und ein Graphikprozessor, der den hochauflösenden Farb-Bildschirm (19 Zoll, 1152*900 Punkte) mit 450000 2dimensionalen und 240000 3dimensionalen Vektoren/sec bedient. ...

  • 10000 Benutzerausweise ausgestellt (aus LOGIN 3/91, November 1991)

    Am 17. Oktober wurde am HRZ der zehntausendste Mikrocomputer-Benutzerausweis ausgestellt. Aus diesem Anlaß erhielt die Studentin der Fachrichtung Neuere Fremdsprachen Dagmar Schmidt außer ihrem Ausweis ein kleines Präsent. ...

  • FAXEN mit PCs am HRZ-Netz (aus LOGIN 1/92, Mai 1992)

    Die weltweit 8 Millionen Telefax-Anschlüsse können seit April 1992 auch von jedem HRZ-Benutzer erreicht werden, der einen elektronischen Briefkasten besitzt und Zugang zu einem PC hat, der am HRZ-Netz angeschlossen ist.

    Eintreffende Fax-Schreiben gelangen über den Briefkasten auf den PC des Anwenders und können dort angesehen und ausgedruckt werden. Voraussetzung ist ein Antrag an das HRZ, mit dem sich der Benutzer verpflichtet, anteilige Versandkosten zu übernehmen.

  • 17 neue Workstations für das HRZ (aus LOGIN 2/92, Oktober 1992)

    Zu Beginn des Jahres 1992 wurden für das HRZ 17 neue UNIX-Workstations beschafft, die zum Teil für die Benutzer und zum Teil für die HRZ-Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

  • Die Informationsschrift LOGIN 2/92 von Oktober 1992 konstatiert den sich anbahnenden Umbruch der weiteren Entwicklung am HRZ in den beiden Artikeln "Geleitwort zu dieser Ausgabe" und "Das Ende der Mainframes". Ganz konkret ist die Stillegung der Cyber 960 zum Ende des ersten Quartals 1994 geplant.

  • Vektorrechner S100 im Betrieb (aus LOGIN 2/92, Oktober 1992)

    Seit Mitte September ist der Gießener Hochleistungsrechner S100/10 im Testbetrieb. Bei dieser Maschine handelt es sich um einen "Supercomputer", genauer um einen Vektorrechner. Vektorrechner sind Spezialcomputer, die nur bei einer bestimmten Klasse von Problemen ihre sehr hohe Rechenleistung erreichen. ...

  • Neues vom Netz (aus LOGIN 2/92, Oktober 1992)

    Der erste Bauabschnitt des Ende 1991 begonnenen Aufbaus eines Hochgeschwindigkeitdatennetzes (UNIGI-NET) an der Universität Gießen ist nahezu abgeschlossen. Im Rahmen dieses ersten Bauabschnittes wurden die Bereiche Naturwissenschaften I (Mathematik, Chemie, Physik, HRZ) und Philosophikum I einschließlich Universitätsbibliothek verkabelt.

    Im Netz wird die Ethernet-Technologie (10 MBits/s) eingesetzt. ...

  • Die neuen Personalcomputer im HRZ (aus LOGIN 2/92, Oktober 1992)

    Auf Grund der völligen Überalterung und erhöhten Reparaturanfälligkeit der seit über sechs Jahren im Einsatz befindlichen Olivetti-Personalcomputer wurde ein Austausch dieser Geräte nun dringend erforderlich. Mit Hilfe des Zweiten Computer-Investitions-Programms der Bundesregierung (kurz CIP genannt) wurden deshalb 46 neue Personalcomputer, die dem Stand der Technik entsprechen, beschafft. Sie stehen nun seit einiger Zeit in den Räumen 27, 201 und 226 im HRZ allen HRZ-Benutzern zur Verfügung. ...

  • Gopher - das neue Informationssystem des HRZ (aus LOGIN 2/92, Oktober 1992)

    Der Übergang von einem einzigen zentralen Großrechner auf viele verteilte Systeme, der sich wie ein roter Faden durch dieses Heft zieht, hat uns veranlaßt, nach einem Online-Informationssystem zu suchen, das nicht an einen speziellen Rechner gebunden und möglichst von überall her zugänglich ist.

    Das System unserer Wahl heißt "Gopher". ...

  • Der Hamster und sein Roboter (aus LOGIN 3/92, Dezember 1992)

    Im November wurde der Kassetten-Roboter installiert, der zusammen mit dem bereits im September aufgestellten UNIX-Rechner CD4680 als Archiv-Server (insbesondere für den Vektorrechner S100) dienen wird. Zu diesem Zweck sind die beiden Rechner mit einem Glasfaserkabel (FDDI) verbunden. Der Roboter verfügt über ein Magazin mit 48 Video-Kassetten, auf dem insgesamt 700 Gigabyte gespeichert werden können. Das ganze System wird mit EP/IX (UNIX-Variante der Firma Control Data) und UNITREE (Dateiverwaltungssystem, das besonders für Massenspeicher geeignet ist) betrieben. ...

  • Das "Weihnachsgeschäft" beschert auch 1992 vielen Einrichtungen der JLU neue PCs und UNIX-Workstations aus den über das HRZ abgewickelten CIP- und WAP-Maßnahmen.

  • Hessischer Höchstleistungsrechner, Jahresbericht 1992

Zwei ereignisreiche Jahre des Wandels und der Veränderungen bringen dem HRZ ein neues dezentrales DV-Konzept mit verteilten und kooperativen Komponenten, das die Entwicklung der nächsten Jahre prägen wird. Das Inhaltsverzeichnis des Benutzerhandbuch vom Mai 1992 spiegelt dies bereits jetzt schon deutlich wider.


Dieter Wolff / HRZ der JLU / 13.09.2007