Inhaltspezifische Aktionen

Verteilte Systemkomponenten, Abschaltung der Cyber 960

In den Jahren 1993 und 1994 wird das dezentrale DV-Konzept mit verteilten und kooperativen Komponenten konsequent weiterverfolgt. Die im Frühjahr 1994 vorgesehene Stillegung der Cyber 960 und die Ausweitung der Verfügbarkeit des neuen Vektorrechners S100 beschleunigen diesen Prozess erheblich.

  • Geleitwort (aus LOGIN 1/93, Februar 1993)

    Die vorliegende LOGIN-Ausgabe ist weitgehend dem neuen Vektorrechner SNI S100 und seiner Einbindung in die DV-Landschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen gewidmet. In ihren Empfehlungen "Zur Ausstattung der Hochschulen in der Bundesrepublik Deutschland mit Datenverarbeitungskapazität für die Jahre 1992 bis 1995" hat die DFG als Änderung in der Struktur der DV-Versorgung der Hochschulen eine verteilte, kooperative Versorgung vorgeschlagen. In den Fachbereichen sollen Rechen- und Speicherkapazität auf lokalen Servern (Workstations) verfügbar sein. Diese Grundversorgung wird ergänzt durch zentrale Server in Form von Superrechnern, massiv parallelen Systemen, File-Servern hoher Kapazität, Servern für die Kommunikation und den Netzzugang sowie Servern für Dienste, die an einer Universität benötigt werden, deren Aufstellung aber aus wirtschaftlichen Gründen nur einmal möglich ist. Schließlich ist die dritte Komponente und die Basis der neuen DV-Struktur ein leistungsfähiges Netz, das nicht nur die Server untereinander verbindet, sondern auch den Zugang zu regionalen, nationalen und internationalen Netzen ermöglicht. ... (Dr. Joseph Hammerschick, HRZ)

  • Unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlage (aus LOGIN 1/93, Februar 1993)

    Die Versorgung mit elektrischem Strom ist für jedermann eine Selbstverständlichkeit geworden. Verschiedenartige Störeinflüsse können allerdings die konstante und gleichförmige Versorgung von DV-Anlagen und -Geräten empfindlich stören. Solche Störeinflüsse können z.B. Spannungs- und Frequenzschwankungen, überlagerte Störspannungen bis zu Kurzunterbrechungen und Netzausfällen sein. Was bei einem Bügeleisen überhaupt nicht bemerkt wird, kann bei einem Computer unter Umständen zu einem erheblichen Schadensfall führen. Deshalb wurde zusammen mit dem Vektorrechner S100 eine unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlage (USV) installiert. ...

  • Das Datennetz der Universität Gießen (aus LOGIN 1/93, Februar 1993)

    Damit die Rechenleistung des Vektorrechners S100 (und die der anderen zentralen Server am HRZ) möglichst von jedem Arbeitsplatz innerhalb der Universität aus genutzt werden kann, ist eine umfangreiche Netzinfrastruktur notwendig. Diese ist sehr ausgedehnt und über große Teile des Gießener Stadtgebiets verteilt. Außerdem werden zusätzlich die Fachhochschule Gießen-Friedberg mit den Bereichen Gießen und Friedberg sowie die Fachhochschule Fulda teilweise mitversorgt.

  • NetNews - ein neuer Service des HRZs (aus LOGIN 1/93, Februar 1993)

    NetNews ist ein internationales Kommunikationssystem, das dem Austausch von Information dient. Weltweit sind zur Zeit etwa 40.000 Institutionen (Universitäten, Forschungseinrichtungen, Firmen und Privatleute) angeschlossen. Es wird von schätzungsweise 2 Millionen Benutzern in Anspruch genommen. Täglich werden etwa 30 MB in Form von Nachrichten in das System eingebracht.

    Das Grundprinzip ist aus Anwendersicht einfach: Ein Benutzer verfaßt mit einem Texteditor einen Artikel und schickt ihn an das NetNews-System ab. Nach spätestens wenigen Tagen kann weltweit jeder angeschlossene Benutzer die Information lesen. ...

  • E-Mail-Aussichten 1993 (aus LOGIN 1/93, Februar 1993)

    ... Wie aus früheren Ankündigungen bekannt ist, wird der HRZ-Zentralrechner Cyber 960 binnen Jahresfrist abgeschaltet und damit auch seine bekannteste Dienstleistung, die "electronic mail" (e-mail). Selbstverständlich muß sie in geeigneter Weise auf anderen Rechnern wieder zur Verfügung gestellt werden. Dies ist jedoch einfacher gesagt als getan. ...

    ... müssen die Grundprinzipien in den Mail-Diensten dargestellt werden. Ich spreche von "Diensten", weil sich in unserer Welt zwei unterschiedliche Mail-Dienste etabliert haben: Sogenannte SMTP-Mail (SMTP=Simple Mail Transport Protokoll), bekannt aus der UNIX-Betriebssystemumgebung, sowie Mail nach dem X.400-Message-Handling-System (MHS), einer internationalen Normung im OSI-Bereich, aufbauend auf entsprechenden Datennetzen nach der Norm X.25 (WIN, Datex-P). Beide Mail-Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, so daß sich eine Koexistenz entwickelt hat, die auch den Übergang zwischen beiden Systemen in Form sogenannter Mail-Gateways umfaßt. Am HRZ wurden bisher schon beide Mail-Systeme unter NOS/VE unterstützt. Es ist das Ziel, diesen Service auch in der zukünftigen Rechnerumgebung mit zentral und dezentral aufgestellten "Servern" und Workstations aufrecht zu erhalten. ...

  • Landeslizenzen für Software zur Graphik und Mathematik (aus LOGIN 1/93, Februar 1993)

    Das HRZ hat in Zusammenarbeit mit den Rechenzentren der anderen hessischen Universitäten vier neue Landeslizenzen über Software zur graphischen Analyse und Visualisierung von Daten und zur symbolischen Mathematik erworben. ...

  • Die Universität Gießen lädt am 04.03.1993 zur feierlichen Einweihung seines Hochleistungsrechners ein.

  • Spektroskopie mit dem Supercomputer: Das ungewöhnliche Rotations-Schwingungsspektrum des Moleküls H2Se, Danksagung des Autors Dr. Per Jensen an das HRZ (aus LOGIN 2/93, Juli 1993)

    ... Mein herzlicher Dank gilt dem Hochschulrechenzentrum Gießen und seinen Mitarbeitern für großzügige Rechenzeitmengen und für Hilfe bei aufgetretenen Problemen. Mein besonderer Dank gilt hier Herrn Dr. Norbert Conrad. Durch die Anschaffung des Siemens/Nixdorf S100/10-Rechners am HRZ Gießen und des hessischen Höchstleistungsrechners S400/40 in Darmstadt haben sich in den letzten Monaten ganz neue Möglichkeiten aufgetan. Die hier geschilderten Arbeiten wären ohne diese Rechner nicht möglich gewesen. ...

  • Die neuen UNIX-Server kommen (aus LOGIN 3/93, Dezember 1993)

    Gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten wurde der erste der UNIX-Server, die die Cyber ablösen sollen, in (Test-) Betrieb genommen. Wenn Sie dieses Heft in der Hand halten, werden (hoffentlich) alle neuen Systeme laufen.

    Es handelt sich um drei Computer-Server vom Typ IBM RS6000-590 mit folgendem Speicherausbau: C1 - 256 MB, C2 - 512 MB, C3 - 64 MB

    Diese Rechner bilden bezüglich der Benutzerverwaltung und der installierten Software eine Gruppe mit den schon vorhandenen AIX-Workstations, d.h. ... Eine Übersicht über die Softwareprodukte finden Sie im Informationssystem Gopher unter HRZ - Software - UNIX-Software.

    Ein sogenannter Communication-Server, der später einmal die gesamte E-Mail-Verwaltung übernehmen soll, ist bestellt. Bis zu seiner Inbetriebnahme übernimmt diese Aufgabe der Archiv-Server mit. Er kann zu diesem Zweck mit dem Namen mailserv angesprochen werden (s. die beiden Artikel über E-Mail in diesem Heft).

    Zusätzlich zu den im öffentlichen Bereich aufgestellten AIX-Worksttations Felix, Dali und Vision stehen jetzt im Raum 19 die neuen Workstations D1, D2, D3 und D4. Es handelt sich dabei um auch um Systeme aus der Familie IBM RS6000 und zwar vom Typ 23W. Sie sind ebenfalls in der Gruppe der AIX-Systeme im HRZ eingebunden.

  • Jetzt wird's höchste Zeit / Umstellung von NOS/VE auf UNIX (aus LOGIN 3/93, Dezember 1993)

    Jetzt steht es fest: Im Februar wird der NOS/VE-Betrieb endgültig eingestellt. Die Benutzer, die an größeren Projekten arbeiten, haben sich nach unserer Kenntnis seit längerer Zeit darauf eingestellt und bereits ihre Programme und Daten umgestellt. Jetzt wird es auch für alle anderen Benutzer Zeit, sich um die Übertragung der Daten und Programme, die sie weiterhin benötigen, zu kümmern. ...

    Aber auch das HRZ hat noch viel zu tun. Die LOGIN-Artikel

    • Elektronische Post im Bereich der Justus-Liebig-Universität
    • Mail-Umstellung
    • Elektronische Post im Novell-Netz: Merkury

    machen deutlich, dass die neuen Mail-Funktionen den Benutzern nahe gebracht werden. Damit wird auch dieser Bereich von NOS/VE unabhängig.

  • GI-Tagung in Gießen (aus LOGIN 3/93, Dezember 1993)

    Die Gesellschaft für Informatik (GI) und die Justus-Liebig-Universität Gießen veranstalten am 16. und 17. September 1993 die Tagung "Verteilte Systeme: Organisation und Betrieb". ...

  • Die drei Artikel der LOGIN 1/94 vom Juli 1994

    • SLIP - Politur für Ihre Modem-Verbindung zum HRZ
    • Pegasus - Elektronische Post für MS-Windows
    • PPP - Internetzugang über die serielle Verbindung

    belegen die damaligen Bemühungen des HRZ, Internet-Zugänge auch von Außerhalb seiner Benutzerschaft zur Verfügung zu stellen.

  • Weltweiter elektronischer Briefverkehr für Studenten der Justus-Liebig-Universität (aus LOGIN 1/94, Juli 1994)

    Mit der zunehmenden weltweiten Rechnervernetzung hat die Kommunikation zwischen den Wissenschaftlern mit Hilfe elektronischer Post (Email) einen riesigen Aufschwung erfahren. Auch im kommerziellen Bereich ist bei vielen Firmen Email schon ein tägliches Arbeitsmittel. Daher ist es sinnvoll und notwendig, daß Studenten schon während Ihres Studiums die Benutzung dieser neuen Techniken erlernen. Auch die Studenten der Justus-Liebig-Universität Gießen können jetzt diese Dienste im Rahmen ihrer Ausbildung kostenfrei nutzen. Das Hochschulrechenzentrum hat im Februar 1994 die erforderliche Infrastruktur in Betrieb genommen. ...

  • Im Mai 1994 findet der Workshop Informationssysteme im Internet (Gopher, Wais, WWW) statt (dokumentiert in der LOGIN 3/93, Dezember 1993). Hier ist erstmals das Informationssystem World-Wide-Web (WWW) - hier noch bedeutungslos an dritter Stelle - genannt. Diese Fehleinschätzung ist nur von kurzer Dauer.

  • World-Wide-Web / Die erste Homepage der JLU (aus LOGIN 1/94, Seite 31)

    Das am Europäischen Kernforschungszentrum (CERN) entwickelte "weltweite Gewebe" ist ein System von Hypertext-Dokumenten und Programmen, die auf vielen tausend Rechnern im weltweiten Internet gespeichert sind. Unter Hypertext versteht man einen Text mit zusätzlicher Strukturinformation, insbesondere mit Verweisen auf andere Hypertext-Dokumente. ...

  • Das X.500-Directory, ein Überblick (aus LOGIN 2+3/94, Oktober 1994)

    ... Weil das Telefon für einen Daten- oder umfangreichen Informationsaustausch aber nicht geeignet ist, bedient man sich heute anderer Medien, im wesentlichen der elektronischen Briefe, electronic mail, kurz E-Mail. Möchte man daran teilnehmen, kommt auch gleich die Frage "Und wo finde ich die elektronische Adresse meines Partners?" Vor wenigen Jahren noch wurden diese speziellen Adressen bei Gesprächen oder per Briefpost ausgetauscht. Heute bedienen wir uns zunehmend des elektronischen Telefonbuchs, welches fachtechnisch als "X.500-Directory-Service" oder "internationales Directory" bezeichnet wird. ...

    X.500 ist der internationale ISO/OSI-Standard für einen verteilten Verzeichnisdienst. Der volle Name lautet "X.500-Directory-Service" oder kurz "X.500-DS". In der Norm wird ein verteilter Informationsdienst beschrieben, bei dem die Information an verschiedenen Orten so gespeichert wird, daß sie mit den Informationen an den anderen Orten ein sinnvolles Ganzes ergibt und der Zugriff intern von einem Ort bzw. Rechner zum anderen Ort ohne Verlassen des einmal angewählten Rechners erfolgen kann. ...

  • Gereifte Blütenträume: Digitaler Farbkopierer Canon CLC 350 (aus LOGIN 2+3/94, Oktober 1994)

    Seit Anfang des Jahres ist am HRZ Gießen ein digitaler Farbkopierer des Typs CLC 350 (CLC = Color Laser Copier) von Canon verfügbar, der sowohl als Farb-Photokopierer als auch als Farb-LASER-Drucker im Computer-Netz eingesetzt werden kann. ...

  • NUPop (aus LOGIN 2+3/94, Oktober 1994)

    Das E-Mail-Programm NUPop (Northwestern University Post Office Protocol) gestattet den bequemen Umgang mit elektronischer Post. NUPop ist eine Public-Domain-Software für PCs unter dem Betriebssystem MS-DOS. Es macht aus Ihrem PC eine vorgelagerte Poststation, indem es mit dem sogenannten POP-Server des beteiligten UNIX-Systems Briefe austauscht. Dies ist insbesondere auch bei Wählmodem-Verbindungen möglich und empfehlenswert. ...

  • Vorbeugen, Verhindern und Beseitigen von Computer-Viren (aus LOGIN 2+3/94, Oktober 1994)

    Wenn Sie an Ihrem PC mit fremden Disketten arbeiten, setzen Sie sich zwangsläufig häufig der Gefahr aus, daß Ihr PC "von Viren befallen" wird. Fehlfunktionen Ihres PCs oder der Verlust vieler Dateien können die Folge sein. Doch fast immer können Sie einen "Virenbefall" verhindern oder aufgefundene Computer-Viren beseitigen. ...

Nach vier Jahren der Umgestaltung auf dezentrale Systeme ist die Zeit der Cyber 960 und der Zentralrechner nun endgültig vorbei. Das neue DV-Konzept hat sich durchgesetzt und kann künftig weiter ausgebaut werden.


Dieter Wolff / HRZ der JLU / 12.10.2007