[Online] GGS-Workshop: Befragungen in der rechtswissenschaftlichen Forschung: Empirische Methodik und Fragebogenentwicklung für Jurist:innen

Veranstaltungsziel

Es gehört zu den „weichen“ Berufskompetenzen (soft skills) von Jurist:innen, richtig zu fragen. Ob Man­­dant:innen nach ihrem Klageziel befragt werden, Zeug:innen nach einem Unfallhergang oder Sach­ver­stän­dige nach einem Schadensbild – stets sitzt auf der anderen Seite eine fragende Juristin. Sie muss nicht nur die richtigen Fragen stellen, sondern ihre Fragen auch richtigstellen. Beides ist beson­ders rele­vant für rechtswissenschaftlich Tätige, die auf Erfahrungen und Wissen Dritter ange­wie­sen sind und diese textexterne Evidenz etwa durch Fragebögen gewinnen wollen. Dabei wird allzu oft über­sehen, dass Fragebögen ein spezielles sozialwissenschaftliches Erhebungsinstrument sind, dessen Anwendung ähnlich viele Regeln, Fallstricke und Fehlerquellen mit sich bringt wie die Ver­wen­dung eines Massenspektrometers in der Physik oder des Gutachtenstils in der Rechts­wissen­schaft. Jedes dieser wissenschaftlichen Werkzeuge beruht auf wissenschaftlichen Theorien und gesam­melten Erfah­run­gen zahlreicher Wissenschaftler:innen, was ihre Nutzung interessant aber auch voraus­setzungs­voll macht.

Was also ist bei der Entwicklung eines Fragebogens für die rechtswissenschaftliche Forschung zu beach­ten? Welche Unterschiede sind zu berücksichtigen zwischen der Befragung mittels anonymer Online-Fragebogen und offener Experteninterviews? Welche Erfahrungen aus deren sozial­wissen­schaft­licher Anwendung sind hilfreich, welche „best practices“ lassen sich identifizieren? Die Beant­wor­tung dieser Fragen erfordert zunächst ein Grundverständnis der empirischen Methoden sowie technische Fertigkeiten und Wissen, die im Kurs vermittelt werden sollen.

Mehr Informationen über den Workshop finden Sie in der Kursbeschreibung "Befragungen in der rechtswissenschaftlichen Forschung: Empirische Methodik und Fragebogenentwicklung für Jurist:innen".