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Interdisziplinäre Forschung zur nachhaltigen Ressourcennutzung

Nur eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sichert dem Menschen eine ausreichende, gesunde Ernährung und eine menschengerechte Umwelt. Wir sind abhängig von biologischen Systemen, die in ihrer Komplexität noch nicht hinreichend bekannt, geschweige denn zu steuern sind. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des iFZ arbeitet daran, Risiken für unsere Umweltsysteme zu erkennen und Wege zu finden, um begrenzte Ressourcen effizienter zu nutzen.

  • Klimafolgenforschung im Feldexperiment

Die Klimafolgenforschung ist Kernthema der seit 1998 kontinuierlich laufenden „Free AirCarbon Dioxide Enrichment“-Anlage (FACE) der Pflanzenökologie auf der Umweltbeobachtungs- und Klimafolgenforschungsstation in Linden. Die Anlage wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) entwickelt und ist eine der weltweit am längsten laufenden Anlagen dieser Art. Die enge Kooperation mit dem HLNUG sichert dabei die Verstetigung der Forschungsinfrastruktur, den direkten Wissenstransfer zu den Umweltbehörden und ermöglicht eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit. So wurde die Versuchsstation im Hitzesommer 2019 zu einem Besuchermagneten.

Jubiläumsveranstaltung des FACE auf der Umweltbeobachtungs- und Klimafolgenforschungsstation in Linden (Foto: Weber)

 

  • Nachhaltige Ernährungssysteme und Biodiversität in internationalen Netzwerken

Aktuell koordinieren iFZ-Mitglieder eine Reihe internationaler Forschungsnetzwerke mit dem Schwerpunkt Nachhaltige Ernährungssysteme und Biodiversität.

Die EU-Horizon-Projekte „HealthyDiets4Africa“ und “UPSCALE: Upscaling the benefits of push-pull technology for sustainable agricultural intensification in East Africa” sind zwei Beispiele für die weitreichende inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit des iFZ im Bereich der nachhaltigen Ernährungs- und Agrarwirtschaft und der Agrarökologie in Europa und Afrika.

Bewässerung mit Abwasser ermöglicht eine effizientere Wassernutzung in Zeiten knapper werdender Wasserressourcen. Die DFG-Forschungsgruppe FOR 5095 „Interaktionen von Schadstoffen, Antibiotikaresistenz und Pathogenen in einem sich ändernden Abwasserbewässerungssystem“ prüft Umwelt- und Gesundheitsrisiken des Überganges von der Bewässerung mit unbehandeltem Abwasser hin zu einer Bewässerung mit behandeltem Wasser, um eine sichere Abwasserverwendung zur Steigerung der Lebensmittelproduktion in einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.

Im internationalen Graduiertenkolleg IRTG 2843 “Advancing Crop Genetic Gain” in Kooperation mit der Universität Queensland in Australien fokussieren Arbeitsgruppen aus den Professuren für Pflanzenzüchtung, Biometrie und Populationsgenetik, Agribioinformatik bzw. Genetik der Nutzpflanzendiversität auf die Ausbildung von Promovierenden in der modernen Pflanzenzüchtung sowie auf die Methodenentwicklung zur schnellen Anpassung von Kulturpflanzen an die Herausforderungen des Klimawandels.

  • Innovatives Forschungsfeld Insektenbiotechnologie

In dem aus dem iFZ heraus entwickelten innovativen Forschungsfeld Insektenbiotechnologie werden biotechnologische Methoden erforscht und angewendet, um Insekten oder von diesen stammende Moleküle, Zellen, Organe und assoziierte Mikroorganismen als Produkte oder Dienstleistungen nutzbar zu machen. Mit diesem konsequent translationalen Forschungsansatz wurde in Gießen der Institutsteil Bioressourcen des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME) aufgebaut. Als Nukleus diente 2009 die Fraunhofer-Projektgruppe Bioressourcen, dann wurde der LOEWE-Schwerpunkt Insektenbiotechnologie eingeworben und nach der erfolgreichen Evaluierung zum LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen (LOEWE-ZIB) erweitert. Zu den Zielen im LOEWE-ZIB gehörte der Aufbau der engen Zusammenarbeit in den translationalen Lebenswissenschaften zwischen der JLU und der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) sowiedie Einrichtung des Masterstudiengangs Insect Biotechnology and Bioresources, für den auch zwei Professuren am iFZ geschaffen wurden. Der Direktor des Instituts für Insektenbiotechnologie ist ebenfalls Projektleiter im LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik unter der Federführung der Senckenberg Gesellschaft (SGN). Im Rahmen dieses Forschungsverbunds wurden zwei weitere, von der SGN finanzierte Professuren am iFZ eingerichtet.

  • Forschungsinfrastruktur iFZ

Die Weiterentwicklung der Forschungsinfrastruktur iFZ bestimmt maßgeblich, welche Ressourcen der Forschung zukünftig zur Verfügung stehen. Die Erneuerung der iFZ-Infrastruktur hat 25 Jahre nach Bezug längst begonnen. Richtschnur für diese Transformation ist das Gesamtkonzept Nachhaltige Universitätsentwicklung.