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Bruno Kezeya

 

Mein Name ist Bruno Kezeya. Ich komme aus Kamerun und lebe seit September 2010 in Deutschland. Ich hatte bereits in Kamerun am Goethe-Institut Deutsch-Sprachkurse bis zum Level B1 absolviert. In Deutschland habe ich dann an der FH-Fulda weitere Sprachkurse gemacht (Abschluss mit DSH 2). Danach habe ich an der JLU Gießen von 2011 bis 2014 Agrarwissenschaften (B.Sc.) und von 2014 bis 2016 Nutzpflanzenwissenschaften (M.Sc.) studiert. Seit Juni 2017 bin ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fachhochschule Südwestfalen (FH-SWF) angestellt. Aktuell bearbeite ich ein EU-Projekt, das sich mit dem Markt von Hülsenfrüchten in Europa beschäftigt.

 

 


1. Sie haben Agrarwissenschaften an der JLU studiert. Wie kam es dazu, dass Sie sich für diesen Studiengang entschieden haben?


Ehrlich gesagt, Agrarwissenschaften war mein Plan B. Ich wollte ursprünglich Medizin studieren, aber leider habe ich keinen Platz bekommen. Da ich aus einer ländlichen Region in Kamerun herkomme, war ich immer eng an die Natur gebunden und als Familienbeschäftigung waren wir oft am Wochenende auf dem Feld. Die Hauptkulturen, mit denen wir uns beschäftigten, waren Banane, Kaffee, Mais, Bohne, Kartoffel, Süßkartoffel, Maniok und Palm. Ab dem dritten Semester wurde das Studium der Agrarwissenschaften dann anwendungsbezogener und es hat mir schließlich großen Spaß gemacht, sodass ich auch noch im Master hier studiert habe.


2. Was hat Ihnen an der JLU besonders gefallen?

Besonders gefallen hat mir die Internationalisierung der Uni, sowohl bezüglich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch mit den Studierenden. Hinzu kommt noch die Rücksicht von vielen Dozentinnen und Dozenten gegenüber ausländischen Studierenden, insbesondere was die Sprache angeht.


3. Während Ihres Studiums haben Sie bereits Erfahrung in einem Praktikum und als studentische

Hilfskraft gesammelt. Wie haben Ihnen diese praktischen Erfahrungen beim Berufseinstieg

geholfen?

Die praktischen Erfahrungen haben mir nicht nur beim Berufseinstieg geholfen, sondern auch zu meiner Integration in Deutschland und in der Arbeitswelt beigetragen.

Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Ja, ich habe während des Masters im Sommer in einem Betrieb ein bezahltes Praktikum gemacht. Dazu habe ich noch das Privileg gehabt, als Hiwi im Institut für Pflanzenzüchtung zu arbeiten. Dies hat mir nicht nur beim Berufseinstieg geholfen, sondern auch zu meiner Integration in Deutschland und in der Arbeitswelt beigetragen.


4. Gab es noch andere Faktoren, die für Ihren Berufseinstieg hilfreich waren (z.B. Sprachkenntnisse, persönliche Netzwerke, Angebote der JLU etc.)?

Drei Sprachen (Französisch, Deutsch und Englisch) fließend zu sprechen war schon ein Plus. Leider hatte ich ein eher schwaches persönliches Netzwerk und keine speziellen berufsorientierenden Angebote der JLU wahrgenommen. Allerdings habe ich in der Abschlussphase meines Master-Studiums ein Abschlussstipendium vom Akademischen Auslandsamt erhalten, das sehr hilfreich war.


5. Aktuell arbeiten Sie als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FH Südwestfalen. Wie haben Sie diese Stelle nach dem Studienabschluss gefunden und wie sah der Bewerbungsprozess aus?

Ich hatte mich dort ursprünglich für eine andere Stelle beworben. Ich habe die Stelle zwar nicht bekommen, aber meine Unterlagen wurden für ein anderes Projekt aufbewahrt. Nach dem Bewerbungsgespräch hatte ich 2 Wochen Zeit, mir die Projektskizze anzuschauen, um zu entscheiden, ob ich es machen will. Nach meiner positiven Rückmeldung habe ich später eine Zusage bekommen.


6. Wie kann man sich Ihre aktuelle Beschäftigung vorstellen? Wie sieht Ihre alltägliche Arbeit aus?

Ich bearbeite ein EU-Projekt, das sich mit dem Markt von Hülsenfrüchten in Europa beschäftigt. Hauptsächlich arbeite ich dabei im Büro am Schreibtisch, unternehme aber auch viele internationale Dienstreisen.


7. Welche Tipps würden Sie anderen internationalen Studierenden geben?

Tipps: Sich ein gutes Netzwerk aufbauen & die Deutsch- und Englischkenntnisse kontinuierlich verbessern.
  • Eines oder mehrere Praktika zu machen, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
  • Sich ein gutes Netzwerk aufbauen.
  • Die Deutsch- und Englischkenntnisse kontinuierlich zu verbessern.
  • Sich bei Bedarf Unterstützung zu suchen und auch selbst stets hilfsbereit zu sein.

 

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

 

(Das Interview wurde im September 2020 geführt)