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GeoFlip - Entwicklung geographischer Virtual Reality

Das Projekt


 Hier finden Sie Materialien zum Projekt im ILIAS der JLU


ipGeodaten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts.

Rund 80 % aller gegenwärtig produzierten Daten weltweit weisen einen Raumbezug auf. Sie bilden die Grundlage der Informations-, Wissens- und Bürgergesellschaft. Entsprechend gewinnen digitale Geomedien, die diese raumbezogene Daten modellieren, analysieren, präsentieren, kommunizieren etc. für die Entwicklung geographischer Kompetenzen zunehmend an Bedeutung (z.B. Geographische Informationssysteme, GeoApps, Google Earth,…). Der Implementationsgrad digitaler Geomedien im Geographieunterricht ist jedoch noch immer gering und die Qualität der Unterrichtskonzepte ausbaufähig. Als Nadelöhr der Implementation gilt die Lehrkraft. Bei einer eigenen empirischen Untersuchung zu potenziellen Barrieren der unterrichtlichen Integration digitaler Geomedien zeigte sich folgende TOP 5:

RangDer Einsatz wird behindert durch...MeanSD
1. Fehlen regelmäßiger Übung der Lehrkraft im Umgang mit digitalen Geomedien/GIS 4,23 0.96
2. Zu hoher Zeitaufwand angesichts der wenigen Geographiestunden 4,19 0.89
3. Fehlen von einfachen, kopierbaren Unterrichtsbeispielen 3,94 1.05
4. Hohe generelle Arbeitsbelastung der Lehrkräfte 3,89 1.04
5. Mangelnde Kenntnisse über konkrete Einbindung von digitalen Geomedien/GIS in den Unterricht 3,72 1.07

(n=410)

Exemplarisches Arbeitsergebnis aus dem Projekt GeoFlip


Entwicklung georaphischer Virtual Reality - Schülerexkursion

  • Schritt 1: Vorgeschaltete technische Einarbeitung in die Software

Quelle: Projekt GeoFlip

Die Studierende arbeiten sich im Sinne des Flipped Classroom-Ansatzes vor Beginn der Seminarsitzung mittels eines von den Projektleiter*innen entwickelten Screencast in die technischen Aspekte der beiden AppsGoogle Virtual Tours“ und „Google Expedition“ ein.
  • Schritt 2: Einführung in die Didaktik von VR-Exkursionen

Im Rahmen von gemeinsamen videogestützten Seminarsitzungen in Microsoft Teams werden die theoretischen Grundlagen und empirischen Evidenzen in Bezug auf Exkursionsdidaktik und VR-Didaktik mit den Studierenden erörtert. Auf der Basis dieser Erkenntnisse werden in der Literatur bereits publizierte Beispiele von VR-Exkursionen kritisch analysiert. 

  • Schritt 3: Konzeption von VR-Exkursionen

Die Studierenden operationalisieren die theoretischen und empirischen Erkenntnisse, indem sie in Kleingruppen in Breakout-Sessions jeweils eine eigene interaktive VR-Exkursion zu einem Thema ihrer Wahl konzipieren.

  • Schritt 4: Erprobung, Diskussion & Weiterentwicklung I

Quelle: Projekt GeoFlip

Seminarleitung und Studierenden erproben die VR-Exkursionen der verschiedenen Arbeitsgruppen mittels selbstgebastelter VR-Brillen und diskutieren die Stärken und Schwächen vor dem Hintergrund der Theorie/Empirie gemeinsam im virtuellen Seminarraum. Auf der Basis der Diskussion werden die VR-Exkursionen weiter optimiert.
  • Schritt 5: Erprobung, Diskussion & Weiterentwicklung II

Quelle: Projekt GeoFlip

Die Studierenden erproben die VR-Exkursionen mit Schüler*innen und optimieren diese erneut in Bezug auf das Feedback aus der Praxis.


Ziele


Die Zielsetzung des Projekts GeoFlip besteht darin, diese Barrieren auf Lehrerseite zu reduzieren. Dafür wurde der Ansatz des Flipped Classroom gewählt. Das bedeutet, dass die Vermittlung der technischen Aspekte digitaler Geomedien nicht länger in der Seminar-/Unterrichtszeit stattfindet, sondern in das heimische Selbststudium vorverlagert wird. Dies geschieht, indem zu den digitalen Geomedien jeweils Lernvideos zur Verfügung gestellt werden, die die Funktionsweisen und Anwendungsmöglichkeiten erläutern. Dieser Ansatz hat im Hinblick auf die Barrieren zwei zentrale Vorteile: Die zukünftigen Lehrkräfte können das Lernvideo wiederholt anschauen, auch zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. kurz vorm Einsatz im eigenen Unterricht), um den technischen Umgang aufzufrischen (s. Barriere 1 & 4). Zweitens wird die Seminar-/Unterrichtszeit von technischen Aspekten weitgehend entlastet. Stattdessen steht in der Präsenzveranstaltung mehr Lernzeit für die vertiefte Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand zur Verfügung (s. Barriere 2). Dies bedeutet im Rahmen der universitären Bildung mehr Zeit für die Entwicklung didaktischer Konzepte, die das digitale Geomedium gewinnbringend einbeziehen (s. Barriere 3 & 5), und im Rahmen des schulischen Einsatzes mehr Zeit für die Nutzung des digitalen Geomediums zur Bearbeitung spannender geographischer Fragen.

 

Projektteam


Institut für Geographie

Bereich Didaktik der Geographie

Justus-Liebig-Universität Gießen

Karl-Glöckner-Straße 21G

35394 Gießen

Institut für Geographie

Geographiedidaktik

Philipps-Universität Marburg

Deutschhausstraße 12

35032 Marburg

 

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