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Soziologie to go - Lernen mit dem Smartphone

Gemeinschaftsprojekt des ZMI und des Instituts für Soziologie der JLU

Teilprojekt des Kommunikationsprojekts migr@com

 

Mit dem Projekt Soziologie 2 go wurde ein innovatives Lehrkonzept realisiert, das Gießen als Ort der Migrationen im Sinne einer "Augmented Reality" zum Lern- und Anwendungsort allgemeiner soziologischer Theorien und Methoden macht. Ein interaktiver, mit dem Smartphone navigierbarer Lehrpfad soll Studierenden den Einstieg in die Soziologie erleichtern, indem er anhand des spezifischen Themas Migration die Auseinandersetzung mit allgemeinen soziologischen Grundbegriffen, Theorien und Methoden an einem lebensnahen Ort stimuliert. Er soll als didaktisches Tool die Möglichkeit bieten, "Migrationsgesellschaft" anhand konkreter Orte soziologisch nachvollziehbar und vermittelbar zu machen sowie zum kritischen Hinterfragen von Alltagsgewissheiten anregen. Um das Reflektieren der vermittelten Inhalte zu begünstigen, ist der Lehrpfad dafür ausgerichtet, ihn in Gruppen von zwei bis vier Personen zu begehen. Der Lehrpfad besteht aus sieben Lernorten, die eine Kombination aus Ort, Information und Aufgabenstellung darstellen.

Zunächst richtete sich das Angebot an Lehramtsstudierende der JLU in der Studieneingangsphase. Perspektivisch soll das Projekt auf weitere Zielgruppen und um weitere Inhalte erweitert werden.

Das Projekt war in zwei Phasen gegliedert. In der Erstellungsphase im Wintersemester 2015/16 wurden die Lernorte und das zu vermittelnde theoretische und methodische Wissen definiert. Im Rahmen eines Seminars von Prof. Heike Greschke wurden, zusammen mit Lehramtsstudierenden des Aufbaumoduls Soziologie, die Inhalte des Lehrpfades erstellt. Erste Usability-Tests wurden durchgeführt. In der Erprobungs- und Anwendungsphase im Sommersemester wurde im Rahmen des Seminars Familie und Gesellschaft (Dr. Michaela Goll) das Projekt praktisch erprobt. Am 1. Juli 2016 wurde das Projekt im Rahmen eines Workshops vorgestellt, zu dem das Soziologie 2 go-Team interessierte Lehrende der JLU eingeladen hatte. Ziele des Workshops waren die Potenziale des Mobilen Lernens auszuloten und praktisch zu erproben sowie die Möglichkeiten einer nachhaltigen Verstetigung des Soziologie 2 go-Projektes zu diskutieren. Einen umfassenden Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung im Bereich des M-Learnings gab Dr. Judith Seipold. Martin Gorgas und Mirco Hilbert vom Hochschulrechenzentrum erörterten die technologischen Möglichkeiten der praktischen Umsetzung von mobilen Lernorten an der JLU Gießen und leiteten die Workshopteilnehmenden bei der praktischen Erprobung der Lernorte-App an. Im zweiten Teil des Workshops präsentierte Frau Dr. Seipold ein Konzept zur Planung mobiler Lerneinheiten, das auf den drei Säulen "Planen wagen", „Designen“ und "Nachhaltig verstetigen" beruht. Die Teilnehmenden hatten dann die Möglichkeit, mit diesem Konzept ein eigenes Lehrprojekt zu entwickeln.

Soziologie 2 go – Lernen mit dem Smartphone wurde gemeinsam vom ZMI und der Juniorprofessur für Soziologie mit dem Schwerpunkt Mediensoziologie des Gießener Instituts für Soziologie durchgeführt. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vom 01. Oktober 2015 bis zum 30. September 2016 mit rund 21.500 Euro im Rahmen des von der JLU verwalteten Lehrinnovationsfonds. Ziel des Fonds ist es, innovative Maßnahmen für die Lehre anzustoßen und zu unterstützen. Der Fokus der Förderung lag dabei auf der Studieneingangsphase.

Anfang September 2016 gab es einen vom Hessischen Rundfunk gesendeten Radiobeitrag, in dem das Projekt vorgestellt wurde. Diesen Beitrag können Sie hier hören:

Die Zusammenarbeit mit dem Integrationsbüro (WIR-Koordination) der Stadt Gießen hat dazu beigetragen das Projekt lokal einzubetten, indem u. a. Beratungen hinsichtlich migrationsrelevanter Orte im Zuge der inhaltlichen Erstellung des Lehrpfads stattfanden sowie Kontakte zu relevanten (städtischen) Institutionen vermittelt wurden.

 

Dieses Vorhaben wird aus den Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12035 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.


Projektleitung: Prof. Dr. Heike Greschke

Projektentwicklung: Urs Bremer, M. A.

Projektkoordination: Tobias Kummer (Dipl. Sozialwissenschaftler) und Henrieke Wempe, M.A.

Studentische Hilfskraft: Sandra Knorr