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Deutsch-französischer Forschungsantrag zu „Geschlechtergerechte Sprache und Schule“ bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Agence Nationale de la Recherche (ANR) eingereicht

Deutsch-französischer Forschungsantrag zu „Geschlechtergerechte Sprache und Schule“ bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Agence Nationale de la Recherche (ANR) eingereicht

Katrin Lehnen
Prof. Katrin Lehnen. Foto: ZMI

 

In Frankreich und in Deutschland haben Forderungen nach geschlechtergerechter Sprache in den vergangenen Jahren zunehmend zu einer veränderten Sprachpraxis in den Medien und in Institutionen geführt. Gleichzeitig ruft das Thema Widerstand und heftige Debatten hervor. In länderspezifisch je unterschiedlicher Weise werden diese Debatten auch in den  Hochschulen (seit 2013 in Deutschland) und Schulen (seit 2017 in Frankreich) geführt. Die Kontroversen um geschlechtergerechte Sprache als Kampf um die Gleichstellung der Geschlechter und Sexualitäten wird längst nicht mehr nur von aktivistischen Bewegungen getragen, sondern erfährt institutionellen Rückhalt und öffentliche Anerkennung. Nicht selten ruft das Widerstand gegen die Verbreitung kritischen Wissens und die Infragestellung der bestehenden Geschlechterordnung hervor. Ob und in welcher Weise Schule in diese Debatten involviert ist, zeigt sich im Ländervergleich Deutschland-Frankreich je unterschiedlich – und ist auch auf historische Traditionen, institutionelle Rahmenbedingungen und sprachspezifische Strukturen zurückzuführen. Ausgearbeitet sind diese unterschiedlichen diskursiven Muster bisher nicht. 

 

Arbeitsergebnisse
Foto: ZMI

Ausgehend von der ZMI-Sektion „Medien und Gender“ erarbeitete eine interdisziplinäre deutsch-französische Gruppe von Wissenschaftler:innen unter der Leitung von Dr. Jutta Hergenhan (Wissenschaftliche Geschäftsführerin des ZMI, Sprecherin der Sektion „Medien und Gender“, Politikwissenschaft) einen Forschungsantrag zum Thema „Geschlechtergerechte Sprache und Schule“, der im März 2020 in der Förderlinie für deutsch-französische Forschungsprojekte in den Geistes-und Sozialwissenschaften der DFG und der Agence Nationale de la Recherche (ANR) eingereicht wurde. Zum Team der Antragsteller:innen zählen: Prof. Susanne Maurer (stellv. Projektleitung, Erziehungswissenschaft), Dr. Susann Gessner (Vertretungsprofessur Politikdidaktik, beide Universität Marburg), Prof. Katrin Lehnen (Geschäftsführende Direktorin des ZMI, Germanistik und Mediendidaktik), Prof. Hélène Martinez (Sektion „Educational Linguistics“, Romanistik) und Dr. Jutta Hergenhan (alle Universität Gießen, ZMI). Aus Frankreich sind Dr. Gaël Pasquier (Soziologie, Universität Paris Est Créteil), Dr. Marie Loison-Leruste (Soziologie) und Dr. Gwenaëlle Perrier (Politikwissenschaft, beide Universität Paris 13) beteiligt. Das Projekt ist Teil des ZMI-Forschungsschwerpunkts „Literalität und Bildung in der Mediengesellschaft“. Der Antrag konnte dank der finanziellen Unterstützung des Forschungscampus Mittelhessen realisiert werden.

 

 

 

(v.l.n.r. hinten): Hélène Martinez (v. hinten), Marie Loison-Leruste, Gaël Pasquier, Dorothee Beck, Jutta Hergenhan, (v.l.n.r. vorne): Susanne Maurer (v. hinten), Gwenaëlle Perrier
(v.l.n.r. hinten): Hélène Martinez (v. hinten), Marie Loison-Leruste, Gaël Pasquier, Dorothee Beck, Jutta Hergenhan, (v.l.n.r. vorne): Susanne Maurer (v. hinten), Gwenaëlle Perrier

 

 

(30.04.2020, Komla Digoh)