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Spring School: "Historische Momentaufnahmen / Frozen Moments in History"

Spring School: "Historische Momentaufnahmen / Frozen Moments in History"

Fotografien halten historische Momente fest. Sie zeigen Ausschnitte eines Geschehens, das FotografInnen beobachtet und zum Dokumentieren ausgewählt oder vor der Kamera arrangiert haben. Menschen fotografieren professionell und als Amateure, im Auftrag und häufig Konventionen folgend, leidenschaftlich oder beiläufig, reflektiert oder aus einer Eingebung heraus. Im Unterschied zur Malerei spielt in der Fotografie das Werkzeug, hier also die technische Apparatur, eine größere, gleichsam eigenständigere Rolle. Fotoapparate lassen sich auch ohne besondere Fertigkeit bedienen. Und sie können unter Umständen zusätzlich Informationen einfangen, deren sich die Fotografierenden nicht bewusst waren. Um diesen Eigenarten gerecht zu werden und die Potenziale der Quellengattung auszuschöpfen, benötigen HistorikerInnen angemessene Fragestellungen. Gleichzeitig müssen sie lernen, Fotos zu lesen, und ihre Recherchen ausdehnen auf deren Entstehung, Verbreitung und Rezeption.

In der Spring School "Historische Momentaufnahmen / Frozen Moments in History" (11. März bis 15. März 2019) führen ExpertInnen an verschiedene Arbeitsweisen mit ganz unterschiedlichen Fotos sowie Fotografierpraxen heran und laden zum Mitdenken ein. Der international bekannte, mehrfach ausgezeichnete Fotograf Dr. Paul Lowe (London) wird sowohl eigene Fotos aus Kriegs- und Krisengebieten vorstellen als auch historische Aufnahmen vom Kriegsende 1945 kommen­tieren. Prof. Dr. Katharina Stornig und Florian Hannig (Gießen) analysieren Fotos, mit denen Hilfsorganisa­tionen im 19. und 20. Jahrhundert auf Not in Afrika aufmerksam machen wollten. Prof. Dr. Paul Betts (Oxford) diskutiert anhand von Fotos von Titos Staatsbesuchen in Afrika, wie sozialistische Länder während des Kalten Krieges internationale Solidarität inszenierten. Ulrike Koppermann (Berlin) hinterfragt das visuelle Narrativ des von der SS angefertigten sogenannten Auschwitz-Albums. Dr. Sylvia Necker (Nottingham) zeigt, wie sie in ihrer Forschung mit Fotoalben jüdischer Familien aus der NS-Zeit umgeht. Eine eintägige Exkursion zum Bildarchiv Foto Marburg und zum Bildarchiv des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung gibt Gelegenheit, im Rahmen von eigens organi­sier­ten Führungen relevante Quellenbestände kennen­zu­lernen und forschungs­prak­tische Fragen zu erörtern.

TeilnehmerInnen sind eingeladen, eigene fotohistorische Projekte oder Ideen für eine fotohistorische Abschlussarbeit vorzustellen. Die Unterrichtssprache ist Deutsch und Englisch. Die Spring School wird vom Arbeitsbereich Fachjournalistik Geschichte in Kooperation mit der Sektion Medien und Geschichte des ZMI organisiert. Interessierte Studierende wenden sich bitte an . Bitte stellen Sie in einem kurzen Anschreiben dar, warum Sie sich für die Thematik interessieren, inwieweit Sie relevante Vorkenntnisse besitzen und ob Sie ein eigenes Projekt präsentieren wollen. Bewerbungsschluss war der 20. Februar 2019

 

 



(30.01.2019, Rahel Schmitz)