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„A House of Call“ in Amsterdam, Frankfurt, Wien, Porto und London

Den Begriff ‚Avantgarde‘ mag er nicht. Gleichwohl sucht Heiner Goebbels ausgetretene Pfade gern zu umschiffen, aus dem Motiv der Unzufriedenheit mit dem, was ist. Neuland in dieser Hinsicht – und damit geradezu prädestiniert für das Fratopia-Festival – ist auch A House of Call. 2021 erst in Berlin durch das Ensemble Modern Orchestra uraufgeführt, komponierte Goebbels ein Lebenstagebuch quer durch die Genres, eine Megasinfonie, einen Rausch. Das Ensemble Modern Orchestra bringt diese Utopie in Klängen jetzt in die Alte Oper und erneuert damit einmal mehr die Bande zwischen dem Konzerthaus und dem Komponisten, der seit einem halben Jahrhundert in Frankfurt seine Wahlheimat gefunden hat.

Beim Festival Wien Modern wird „A House of Call“ am 19. November 2022 in der Originalbesetzung mit dem Ensemble Modern Orchestra unter der Leitung von Vimbayi Kaziboni im Wiener Volkstheater gespielt.

In erstmaliger Zusammenarbeit mit dem Volkstheater präsentiert Wien Modern A House of Call, Heiner Goebbels’ reifstes und vollständigstes Meisterwerk (SZ)‘. In vielen der Arbeiten von Heiner Goebbels spielt die Anziehung abwesender, akusmatischer Stimmen eine wichtige Rolle; ob 1981 auf seiner ersten Single BERLIN QDAMM 12.4.81 (1981), in der CHACONNE / KANTORLOOPS aus SURROGATE CITIES (1994), in der Performance STIFTERS DINGE (2007), der Klanginstallation GENKO-AN (2008ff.) oder in seinen Hörstücken. In A HOUSE OF CALL. werden die Stimmen zum ersten Mal zu Protagonisten eines ganzen Konzertes.