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Herausforderungen der Demokratiearbeit

Werkstattgespräch: Herausforderungen der Demokratiearbeit


In der Folge der Ereignisse von Chemnitz im August 2018 forderte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer eine stärkere Rolle der Zivilgesellschaft beim Einsatz für die Demokratie ein. Mit einer solchen Anerkennung der wichtigen Rolle zivilgesellschaftlichen Engagements für die demokratische Kultur durch den Ministerpräsidenten geht allerdings sofort ein Dilemma einher: Wie können von der höchsten Ebenen des politischen Systems Prozesse initiiert, Akteure gestärkt und eine Kultur gefördert werden, die ihrer Natur nach, um Bestand haben zu können, im Alltag durch Prozesse von Unten mit Leben erfüllt werden müssen? Hinzu treten weitere Schwierigkeiten.

Welche Herausforderungen stellen die wirtschaftliche und demografische Entwicklung des ländlichen Raums dar? Wie wirkt sich eine ostdeutsche- bzw. Nachwende-Identität und die ostdeutsche „deep story“ (Hochschild, 2016) auf die Entwicklung und Förderung einer demokratischen Kultur aus? Nicht zuletzt gibt es im Feuilleton immer wieder auch Forderungen, mit den Rechten zu reden (zuletzt Leo, Steinbeis und Zorn, 2017) oder ihnen zuzuhören (Richter 2018). Dabei stellt sich auch die Frage nach der Interaktion von kritischer medialer Repräsentation einer lokalen Situation für eine nicht-lokale breite Öffentlichkeit und den Reaktionen vor Ort auf diese Darstellung der Situation? Erleichtert oder erschwert das Skandalisieren von lokalen Zuständen die Demokratie-Arbeit im ländlichen Raum.

Mit diesen Fragen hat sich Maja Ulatowski, MA von der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie MV e.V. am Dienstag den 14.05.2019 auseinandergesetzt. Die Veranstaltung begann um 18 Uhr.

Maja Ulatowski ist Politikwissenschaftlerin und schrieb ihre Masterarbeit zum Thema „Demokratiestärkung und Rechtsextremismusprävention im Stadt-Land-Vergleich am Beispiel der Partnerschaften für Demokratie Anklam / Amt Anklam-Land und Rostock“ bei Prof. Dr. Hubertus Buchstein an der Universität Greifswald. Sie arbeitet als Beraterin im RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Vorpommern-Greifswald in Anklam.


(07.05.2019, Jonas Feike)