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Gelungener Start für den GeLeSo 2015

Gelungener Start für den GeLeSo 2015

Mit einer Kombination aus Autorenlesung und Zeitzeugengespräch eröffnete am vergangenen Mittwoch im Hermann-Levi-Saal des Gießener Rathauses der sechste Geschichtslesesommer (GeLeSo) der Professur für Didaktik der Geschichte, des Instituts für Germanistik der JLU sowie des Lietrarischen Zentrums Gießen (LZG). Anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung rückt der diesjährige GeLeSo die Lebensumstände und Erfahrungen Jugendlicher in der DDR ins Zentrum des Interesses. Wie emotional aufgeladen dieses Thema ist, wurde bereits an diesem ersten Termin deutlich. Die Autorin Grit Poppe stellte ihr Jugendbuch „Schuld“ vor, in dem es um die junge Liebe von Jana und Jakob geht, die versucht, zwischen Systemkonformität und –kritik zu bestehen. Das Schicksal des rebuplikkritischen Jungen Jakob, der schließlich im Gefängnis landet, griff Poppe stellvertretend für die vielen wahren Begebenheiten ähnlichen Typs auf. Eine dieser wurde am selben Abend von Detlef Jablonski geschildert – in jungen Jahren zu 10 Monaten Haft verurteilt, nachdem er zwei Mal aus der DDR zu fliehen versuchte, litt er fortan als „Staatsfeind“ unter den staatlichen Repressalien, deren seelische Folgen ihn auch heute noch belasten. Das Zusammenkommen von literarischer Fiktion und historischer Realität wirkte sehr eindringlich auf die 200 Besucher und regte zu einem intensiven Austausch zwischen Podium und Publikum an. Besonders erfreulich war, dass sich im voll besetzten Saal u.a. auch Schüler der umliegenden Orte Gladenbach, Nidda und Buseck mit ihren vorher ausgearbeiteten Fragen an der Diskussion beteiligten.

 

In der Reihe GeLeSo 2015 folgen noch zwei weitere Termine am 29.06 und 10.07. Informationen dazu finden Sie hier.

 

(Foto oben links: G. Poppe und D. Jablonski ©LZG; Foto unten rechts: Hermann-Levi-Saal ©Gießener Stadtbibliothek)

(Julia Göpel, 29.05.2015)