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Handylyrik: Event mit Henning Lobin und Dalibor Marković - Innovatives Veranstaltungskonzept, Poesie und rege Publikumsbeteiligung

Handylyrik: Event mit Henning Lobin und Dalibor Marković - Innovatives Veranstaltungskonzept, Poesie und rege Publikumsbeteiligung

Henning Lobin (Direktor des ZMI, unteres Bild) und Dalibor Marković (Poetryslammer, oberes Bild) gingen am gestrigen Mittwoch, den 1. Juli, im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst in der Veranstaltung „Handylyrik – Wie uns der Computer Schreiben und Dichten abnimmt“ der Frage nach: „Wer ist hier der Autor – Sie oder Ihr Handy?“

Lobin und Marković leiteten das Publikum an, „Haikus“ zu schreiben, eine japanische Gedichtform, die aus drei Zeilen mit Wortgruppen à fünf, sieben und fünf Silben besteht. Der Clou - das Publikum musste die Wortvorschlagsfunktion der eigenen Smartphones benutzen und die Gedichte in einer kreativen Kollaboration zwischen Computerprogramm und eigenen Worten erstellen. Dabei ergaben sich witzige, ernste und teils wiedersinnige Gedichte, die anschließend von Dalibor Marković performt wurden. Dank seiner Bühnenerfahrung und perfekten Intonation wurde der Vortrag eines jeden Gedichts zu einem Event für das Publikum.

Auch Markovićs Performance „Fingertrilogy“ und Henning Lobins Einführung, die die Entwicklung der Schrift von der Erfindung des Buchdrucks bis hin zur Funktionsweise der Wortvervollständigungsfunktion im Smartphone thematisierte, wurden vom Publikum mit regem Applaus quittiert.

Das innovative Veranstaltungskonzept sowie die poetische Liaison, die das Publikum mit dem Poetryslammer einging, erwiesen sich – wie schon die beiden vorangegangenen Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung „Hamster Hipster Handy“ - als äußerst erfolgreich.


(Urs Bremer, 2.Juli.2015)