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Patricia Litten liest aus frühen Werken der Holocaust- und Lagerliteratur

„Und, da das Schweigen Gift mir wird im Munde, Gebe ich weinend von der Schande Kunde“*

Patricia Litten liest aus frühen Werken der Holocaust- und Lagerliteratur


Unter anderem präsentiert die schweizerisch-deutsche Schauspielerin Auszüge aus dem Text ihrer Großmutter Irmgard Litten, die 1940 den Bericht „Die Hölle sieht dich an“ über die fünfjährige Konzentrationslagerhaft ihres Sohnes Hans Litten bis zu dessen Selbstmord im KZ Dachau 1938 veröffentlichte. Patricia Litten, die vor allem als Theaterschauspielerin deutschlandweit bekannt ist, wird zudem Auszüge aus einem Roman über das Getto Theresienstadt, aus verschiedenen Erinnerungsberichten sowie satirische Gedichte von dem Konzentrationslagerüberlebenden Karl Schnog präsentieren.

Die Lesung findet am 5. Mai 2015 um 19 Uhr in der Aula der Justus-Liebig-Universität Giessen im Rahmen der Abschlusstagung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten „GeoBib“-Projekts (www.geobib.info) statt. Das Projekt widmet sich seit 2012 der bibliographischen Erfassung von frühen Texten der deutsch- und polnischsprachigen Holocaust- und Lagerliteratur der Jahre 1933 bis 1949. Lange Zeit wurden diese Dokumente in der  Wissenschaft und Öffentlichkeit vernachlässigt und sind heute überwiegend vergessen. Sie erfassen unmittelbar die Verbrechen des Holocaust, etwa in den Konzentrationslagern, und sind historische Zeugnisse individueller Schicksale. Die Werke werden in einer Online-Datenbank auf dem Internetportal www.geobib.info wie in einem virtuellen Atlas auf Landkarten vermerkt. Die Datenbankeinträge enthalten biographische Informationen zu den Autoren sowie die Entstehungshintergründe der Werke. Auf diese Weise eröffnet das Projekt einen neuen Zugang zur Erforschung und Nutzung der frühen Holocaust- und Lagerliteratur.

 

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sie hier.

 

*Karl Schnog 1947

(Julia Göpel, 15.04.2015)