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Sabine Heymann bei einer Podiumsdiskussion zum "Zeitgenössischen Theater in China" an den Münchner Kammerspielen

Sabine Heymann bei der Podiumsdiskussion zum "Zeitgenössischen Theater in China" an den Münchner Kammerspielen

 

"Totally happy" ist der Titel einer chinesisch-deutschen Theaterarbeit, die gerade an den Münchner Kammerspielen Uraufführung hatte. Das Stück ist eine Koproduktion mit dem Paper Tiger Theater Studio Peking, ko-finanziert vom Goethe-Institut China, Regie: Tian Gebing. Aus dem Programm:  "Die Massen haben klare Augen", so lautete einer der zahllosen Slogans von Mao Zedong aus den Siebzigerjahren: eine ultimative Beschwörung und Bedrohung zugleich. Das Gespenst der Masse ist in China noch immer spürbar, auch wenn die autoritäre kommunistische Ein-Parteien-Politik heute einen extrem kapitalistischen Einschlag hat und sich individualistische Tendenzen abzeichnen. Was für Erinnerungen, Missverständnisse, Sprachverwirrungen und Assoziationen entstehen, wenn deutsche Schauspieler auf chinesische Tänzer treffen und sich mit dem Theater der Menschenmasse auseinandersetzen? Der Kritiker der Süddeutschen Zeitung, Egbert Holl, schreibt dazu: "Die Namensgebung sagt schon viel über den ebenso grimmigen wie vor allem verspielten Humor Gebings aus, dessen Arbeit wie die anderer freier Theatermacher in China  ein permanentes Ausloten der Grenzen der Zensur ist.


Über diese und andere Fragen gab es am Samstag, 18. Oktober im Werkraum der Münchner Kammerspiele vor einem höchst interessierten Publikum eine Podiumsdiskussion.

Podiumsdisskussion mit Sabine Heymann bei den Müchener Kammerspielen - Moderiert von den beiden Dramaturgen der Produktion: Christoph Lepschy (rechts auf dem Bild) und Jeroen Versteele (links); Teilnehmer/innen waren neben Sabine Heymann (2. von rechts) der Regisseur von Totally happy, Tian Gebing (2. von links) und die chinesische Theatermacherin Cao Kefei (3. von rechts) Fotos: Folker Schreiber

(Sabine Heymann, 20.10.2014)