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Podiumsdiskussion: „Autoritäre Populisten gegen Gender – Trump, Bolsonaro und die AfD“

Das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen lud am 24. Oktober 2019 zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ein.

Populisten erfahren in vielen Ländern wachsenden Zuspruch durch die Wahl-bevölkerung. Staaten von weltpolitisch zentraler Bedeutung wie die USA und Brasilien werden mit Donald Trump und Jair Bolsonaro inzwischen von autoritären Populisten regiert. Ähnliche Entwicklungen sind auch in Europa zu beobachten, etwa in Ungarn. Auch in Deutschland wachsen die Tendenzen hin zu einem autoritären Populismus. Indikatoren dafür sind u. a. die bundesweiten Wahlerfolge der AfD.

Zentrale Elemente des politischen Handelns autoritärer Populisten sind Angriffe gegen demokratische und egalitäre Geschlechtervorstellungen, und ganz konkret gegen Frauen und LGBTIQ*. Diese Angriffe finden in verschiedensten Formen statt: verbal, physisch, symbolisch, institutionell – und nicht zuletzt durch Regierungshandeln. Ein Charakteristikum dieses genderfeindlichen populistischen Handels ist seine mediale Dimension, und insbesondere die direkte Kommunikation autoritärer Populisten über soziale Medien.

Vor diesem Hintergrund lud die Sektion „Medien und Gender“ des Zentrums für Medien und Interaktivität der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Autoritäre Populisten gegen Gender – Trump, Bolsonaro und die AfD“ ein. Die Veranstaltung fand am 24. Oktober 2019 um 18.15 Uhr in der Universitätsaula statt. Sie wurde von JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee mit einem Grußwort eröffnet. Es diskutierten: Dr. Dinah Leschzyk (JLU, Institut für Romanistik), Prof. Dorothée de Nève (JLU, Institut für Politikwissenschaft, stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des ZMI) und Prof. Greta Olson (JLU, Institut für Anglistik) und Peter Weissenburger (taz). Die Debatte wurde von Andreas Schwarzkopf (Frankfurter Rundschau) moderiert.

Die Podiumsdiskussion beleuchtete das Phänomen der „autoritären Populisten“ anhand der zentralen Akteure Donald Trump und Jair Bolsonaro im Hinblick auf deren Gender-Handeln und ihre damit verbundenen medialen Strategien. Im Hinblick auf Deutschland wurde gefragt, inwiefern Angriffe auf Geschlechtergleichheit, Frauen und LGBTIQ* auch hier Teil eines autoritären Populismus sind, oder ob die in Deutschland beobachtbaren Phänomene kategorial anders eingeordnet werden müssen. Nicht zuletzt interessierten auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der medialen Strategie sowie die Bedeutung unterschiedlicher Medien und Medienformate für den Erfolg autoritärer Populisten.

Die Veranstaltung richtete sich an ein breites Publikum von Studierenden und Forschenden
sowie an die interessierte Öffentlichkeit.

In der Frankfurter Rundschau war bereits im Vorfeld ein Gastbeitrag von Prof. Greta Olson erschienen, in dem sie über den rhetorischen Komplex aus Antisemitismus, Ressentiments gegenüber Einwanderern und Antifeminismus schreibt und auf die Podiumsdiskussion verweist.

Der Gießener Anzeiger berichtete hier über die Veranstaltung.


Programm
Begrüßung: Dr. Jutta Hergenhan, wissenschaftliche Geschäftsführerin des ZMI, Sprecherin
der Sektion „Medien und Gender“, JLU
Grußwort: Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der JLU
Auf dem Podium:
Dr. Dinah Leschzyk, Institut für Romanistik, JLU – zu Bolsonaro/Brasilien
Prof. Dorothée de Nève, Institut für Politikwissenschaft, JLU – zu AfD/Deutschland
Prof. Greta Olson, Institut für Anglistik, JLU – zu Trump/USA
Peter Weissenburger, Journalist, taz

Moderation:
Andreas Schwarzkopf, Frankfurter Rundschau

 

(21.10.2019, Jonas Feike)