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Tagesworkshop: Zeitschriften als Wissens- und Bildungsmedien. Auftaktveranstaltung einer Workshop-Reihe des ZMI-Forschungsschwerpunkts „Literalität und Bildung in der Mediengesellschaft“

Tagesworkshop: Zeitschriften als Wissens- und Bildungsmedien

Ob in gedruckter oder in digitaler Form, ob für Erwachsene oder für Kinder, ob zu Mode, Sport, Literatur oder der Garten- und Tierwelt – Zeitschriften gibt es in den verschiedensten Formen, zu den unterschiedlichsten Themen für unterschiedliche Adressaten. Sie dienen einerseits der Weiterbildung, andererseits sind Faktoren der Unterhaltung und des Lebensgenusses zentral. Wissenszeitschriften, die explizit auf den Erkenntnisgewinn der LeserInnen abzielen, markieren im Zeitschriftenangebot einen besonders ausdifferenzierten und wichtigen Sektor. Doch welche Strategien werden in diesen Zeitschriften eingesetzt, um Wissen gezielt zu vermitteln? Wie sind unterschiedliche Beitragstypen gestaltet? Gibt es wiederkehrende Muster und typische Darstellungsverfahren? Unterscheidet sich die Vorgehensweise in digitalen und gedruckten Zeitschriften? Zu diesen und weiteren spannenden Fragen wird es im Rahmen des Tagesworkshops des ZMI am Freitag, 16. März 2018 von 11-17 Uhr, sechs fachspezifische Vorträge geben:

 

Prof. Thomas Gloning (JLU/ZMI Sektion 3) wird sich mit Wissensräumen von Zeitschriften in Beiträgen, Heften und Heft-Serien auseinandersetzen und in diesem Zusammenhang speziell über Textorganisation und Informationsdesign sprechen. Der Medienlinguist Dr. Daniel Pfurtscheller (Universität Innsbruck) betrachtet Zeitschriften in seinem Vortrag als multimodale Wissensformate und widmet sich Grundlagen und empirischen Befunden zu Gestaltungsprinzipien in populären Wissenszeitschriften. Prof. Hans-Jürgen Bucher (Universität Trier) wird sich auf das Visualisieren als Strategie der Wissenspräsentation in Zeitschriften fokussieren und in diesem Rahmen einen medienhistorischen Rückblick auf die Entwicklung des Visualisierens vom 19. Jahrhundert bis heute liefern. Jana Pflaeging (Universität Salzburg) referiert zur populärwissenschaftlichen Entwicklung akademischer Magazine um 1900 und um 2000. Anhand des National Geographic und dem MIT Review wird sie aufzeigen, dass sich beide Magazine zunehmend einem breiteren Publikum geöffnet haben. Prof. Kirsten von Hagen (JLU/ZMI Gießen) beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit Abenteuerreisen als Inszenierung von Wissen und betrachtet im Zuge dessen das Magasin d’éducation et de récréation als Bildungs- und Wissensmedium. Dr. Norman Ächtler (JLU Gießen) wird sich am Ende des Workshops 'philologisch-pädagogischen Zeitschriften' des 19. Jahrhunderts als Medium struktureller Kopplung zwischen Schule und Hochschule widmen.

Ergänzt werden die Vorträge durch anschauliche Poster-Präsentationen von Frank Waldschmidt-Dietz (UB Gießen), Florian Ruckelshausen (UB Gießen) und Marcel Wrzesinski (KULT_online), die sich den Themen "Lesegewohnheiten im Wandel", "Open Journal Systems" zur Verwaltung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Zeitschriften und "KULTonline", dem interdisziplinären Open-Access-Rezensionsjournal des Gießener Graduiertenzentrums Kulturwissenschaften (GGK) und des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), widmen.

Der Workshop findet im Philosophikum I der JLU in Raum B210 statt. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Vorträgen können Sie dem Booklet of Abstracts entnehmen. Das ZMI und die JLU Gießen freuen sich auf Ihre Teilnahme.

(07.03.2018 Jennifer Neumann)