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Zeitgenössisches Theater in China

Zeitgenössisches Theater in China

Sabine Heymann im Interview bei hr2 Kulturcafé


Unter dem Motto "Gibt es das? Die Theaterszene in China" führte die HR-Moderatorin Ruth Fühner am 28. Juli 2017 im hr 2-Kulturcafé ein Gespräch mit Sabine Heymann, eine der drei Herausgeberinnen der vom ZMI geförderten Publikation Zeitgenössisches Theater in China.

Aus der Ankündigung: "Wenn wir vom Theater in China hören, dann fällt uns meistens die Pekingoper ein - und sonst wenig. Es gibt dort aber eine äußerst vielfältige und auch widersprüchliche Theaterlandschaft. Neben den Formen des traditionellen Musiktheaters hat sich eine eigenständige Sprechtheaterkultur entwickelt, neben dem kommerziellen Theatersystem behauptet sich auch eine lebendige unabhängige Szene". Das Interview steht auch als Podcast zur Verfügung.

Seit seinem Erscheinen im April ist das Buch allenthalben auf überaus positive Resonanz gestoßen. Der Kulturjournalist Peter von Becker sieht darin das Potential für ein Standardwerk. Der ehemalige Generalsekretär des Goethe Instituts, Hans-Georg Knopp, hält es für ein "Referenzbuch für Theater in China". Andere Vertreter des Goethe Instituts äußerten, mit dem Buch sei Theatergeschichte geschrieben worden und erklären es zur Pflichtlektüre. Gleich nach der Veröffentlichung erschien in der Fachzeitschrift "Theater heute" der Vorabdruck des Beitrags von Zhang Xian "Scheintot. Menschliche Bomben und Jesus als Zimmermann". Zhang Xian ist ein herausragender experimenteller Theaterkünstler Chinas, der im Sommersemester 2013 gemeinsam mit Cao Kefei Gastprofessor am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der JLU war.

Christoph Lepschy, Sabine Heymann, Cao Kefei (von links nach rechts (Foto: privat)
Der Tagesspiegel schrieb: "Wer Erstaunliches über die Geschichte und aktuelle Entwicklung der seit dem Ende der Kulturrevolution geradezu explosiv vielfältig wiedererwachten Szene zwischen Peking, Schanghai und Hongkong erfahren will, der sollte zu einem Band greifen, der dieser Tage erscheint. (...) Mit einer Fülle von Analysen, Bildern, Zeugenberichten eröffnet sich ein Panorama, wie es hierzu für westliche Beobachter noch kein vergleichbares gab." In ZEIT ONLINE heißt es: "In einem 400-seitigen Buch, erschienen im Alexander Verlag, wird die lebendige, unabhängige Theaterszene in den Schlupflöchern der chinesischen Gesellschaft nun erstmals vorgestellt." Unter dem Titel "Theater ohne Bühne" schreibt Georg Blume hier, dass der Band Geschichten über Theaterkünstler wie Tian Gebing und Cao Kefei erzähle, gleichzeitig aber auch ein Panorama der chinesischen Theatergeschichte vermittle: "Zum Beispiel, wie grundlegend sich die Peking-Oper von der griechischen Tragödie unterscheidet ...".

Im Deutschlandfunk schreibt Michael Laages unter dem Titel "Wie die Kunst auf den Kopf gestellt wurde"Durch Maos Kulturrevolution wurde auch das Theater in China grundlegend verändert. Wie dieser Umbruch bis heute nachwirkt - davon handelt Zeitgenössisches Theater in China. Ein Blick in eine 'fremde, abenteurreiche' Welt."

Friederike Felbeck resümmiert in der nachtkritik über die "Grenzerfahrungen im Land der Mitte", dass es "durch seine vielseitigen Blickwinkel und die Vielfalt der vorgestellten Künstler*innen und ihrer Arbeiten" überzeugt und "man sich bei der Lektüre dieses seitenstarken und reich bebilderten Buches treiben lassen" sollte.


Präsentationen des Buches gab es im Rahmen des Theatertreffens Berlin (13. Mai 2017), beim Hamburger Theater der Welt (28. Mai 2017), im Mozarteum Salzburg (7. Juni 2017) und wird es im Rahmen des Kunstfests Weimar am 24. August 2017 geben.

Zeitgenössisches Theater in China, Hg. von Cao Kefei, Sabine Heymann, Christoph Lepschy. 440 Seiten, Alexander Verlag Berlin. Gefördert wurde das Buch durch das Goethe-Institut China, das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen und die Universität Mozarteum Salzburg.