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"Was kann Kunst?" - Vortragsreihe Collegium Gissenum 2018 des Instituts für Philosophie

Wann

13.06.2018 von 19:00 bis 20:30 (Europe/Berlin / UTC200)

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Prof. Dr. Andrea Kern, Universität Leipzig


Die Kunst der Einbildungskraft


In seinem berühmten Text „Was ist Literatur?“ hat Jean-Paul Sartre auf den gegen ihn gerichteten Vorwurf reagiert, er würde einer Instrumentalisierung der Kunst zu Zwecken der Politik das Wort reden, weil er der Auffassung sei, der Schriftsteller trage eine Verantwortung für seine Epoche. Die Referentin möchte in ihrem Vortrag Sartres Antwort auf diese Frage in einen Zusammenhang bringen mit der Kunstkonzeption von Denis Diderot. Beide verbindet nämlich, dass sie Kunst als ein Produkt der Einbildungskraft bestimmen, bei der die Einbildungskraft eine Sinntotalität hervorbringt, die, logisch betrachtet, einzigartig ist. Im ästhetischen Schaffen und Erfahren geht die Einbildungskraft auf eine Sinntotalität, die nicht als Teil einer größeren Totalität begriffen ist, sondern die absolut ist. Was dies genau bedeutet, findet sich bei Diderot konkret ausgeführt. Dadurch lässt sich verstehen, was Sartre gemeint hat, wenn er die Verantwortung des Künstlers für seine Epoche betont. Nach dem Vorschlag von Dr. Andrea Kern besteht diese darin, dass der die Künstlerin bzw. der Künstler die eigene Epoche als eine absolute Sinntotalität erfahrbar macht, die ohne diese Erfahrung unbegreiflich bliebe.
Termin
Auftakt