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Ergebnisse

Im Rahmen unserer breit angelegten Studie wurden rund 90 große Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowohl zur Ausgestaltung als auch zur Wirksamkeit der von ihnen durchgeführten Compliance-Maßnahmen befragt.

Mehr als 80% der befragten Unternehmen gaben an, in der mangelhaften Kenntnis zumindest einzelner Mitarbeiter über das Kartellrecht sowie die drohenden Konsequenzen (z.B. Bußgelder, Schadensersatzzahlungen) einen Risikofaktor für das Eingehen von Verstößen gegen das Kartellverbot zu sehen. Änderungen im ökonomischen Umfeld (z.B. eine einbrechende Nachfrage oder verstärkte Importkonkurrenz) werden nur von weniger als 40% der Teilnehmer zu den Risikofaktoren gezählt. Diese Einschätzung ist überraschend. Gerade Änderungen im Wettbewerbsumfeld der Unternehmen und damit verbundene Gewinneinbrüche, konnten in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Kartellabsprachen beobachtet werden.

Entsprechend dieser Risikoeinschätzung führen mehr als 90% der befragten Unternehmen Schulungsmaßnahmen durch, um ihre Mitarbeiter über die Grundlagen des Kartellrechts aufzuklären. Mehr als 80% geben ihren Mitarbeitern Regeln zum korrekten Verhalten im Umgang mit Wettbewerbern vor. Immerhin etwas mehr als 70% der befragten Unternehmen gaben zwar an, im Unternehmen aktiv nach kartellrechtswidrigen Verhaltensweisen zu fahnden. Bei genauerer Betrachtung findet diese aktive Suche jedoch oft rein anlassbezogen oder als Nebenprodukt sonstiger Prüfungshandlungen statt.

Unsere Studie zeigt, dass vor allem große Unternehmen und solche mit Kartellerfahrung bereits heute umfangreiche Maßnahmen durchführen, um zukünftige Preisabsprachen zu verhindern. Es zeigt sich jedoch auch, dass gerade bei Maßnahmen zur Risikofrüherkennung (d.h. bei der aktiven und präventiven Suche nach Risiken im Marktumfeld der Unternehmen) weitere Möglichkeiten bestehen, die aktuellen Compliance-Anstrengungen noch schlagkräftiger zu gestalten.

Download der Studie