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Ringvorlesung des Präsidenten: Wirtschaft neu denken - die Grenzen von Markt und Wachstum

Perspektiven der Marktwirtschaft: Freiheit in der Wohlstandskrise

Wann

14.02.2022 von 19:15 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Livestream unter: www.uni-giessen.de/ringvorlesung

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Prof. Dr. Michael Hüther: 

Perspektiven der Marktwirtschaft: Freiheit in der Wohlstandskrise

 

Welche Zukunft hat unser auf Markt und Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem? Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer? Welche Alternativen gibt es für eine gerechtere und nachhaltige Wirtschaft der Zukunft? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Ringvorlesung des Präsidenten der JLU in diesem Wintersemester. Eine sich über den Markt regulierende Wirtschaft gilt vielen als Garant für gesellschaftliche Produktivität, ökonomisches Wachstum und stetig steigenden Wohlstand. Spätestens mit dem Ende der sozialistischen Wirtschaftsordnungen Ende des 20. Jahrhunderts haben sich Markt und Wettbewerb als ökonomische Grundprinzipien des globalen Wirtschaftens etabliert. Die Mechanismen des Marktes sowie seine Selbststeuerung nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage versprechen ökonomische Effizienz und sollen zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. Aber wie zukunftsfähig ist die Marktwirtschaft wirklich? Die Finanzkrisen, wachsende soziale Ungleichheiten und nicht zuletzt die Einsicht in die Endlichkeit globaler Ressourcen haben hierzulande den Glauben an die positive Macht des Marktes im 21. Jahrhundert erschüttert. Sind Altersarmut, explodierende Mietpreise, der Raubbau an natürlichen Ressourcen und nicht zuletzt die globale Klimakrise möglicherweise nicht nur Begleiterscheinungen der Marktwirtschaft, sondern vielmehr die direkte Folge einer auf Wettbewerb und Wachstum ausgerichteten Wirtschaftslogik? Hochkarätige Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft , Politik und Gesellschaft widmen sich diesen Fragen und stellen ihre Thesen zur Diskussion.

 

Zum Abschluss der Reihe legt Prof. Dr. Michael Hüther in seinem Vortrag Perspektiven der Marktwirtschaft: Freiheit in der Wohlstandskrise dar, unter welchen Prämissen das Modell der Marktwirtschaft zukunftsfähig ist. Denn unsere Wirtschaftsordnung beruht auf einem faszinierenden Versprechen: Individuelle Freiheit und gesellschaftlicher Vorteil können durch kluge Regeln und Verfahren miteinander in Einklang gebracht werden. Es ist kein Zufall, dass das moderne ökonomische Denken im Nachgang der Aufklärung von Moralphilosophen begründet wurde. Heute gibt es freilich grundlegende Zweifel, ob der notwendigen Verantwortung für das große Ganze und der Nachhaltigkeit unseres Handelns in diesem System angemessen Rechnung getragen werden kann. Dass dies gelingen kann, dazu entwickelt der Vortrag Argumente und Perspektiven.

 

Prof. Dr. Michael Hüther studierte Wirtschaftswissenschaften sowie Mittlere und Neuere Geschichte an der JLU; er war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Im Jahr 1990 erfolgte die Promotion. Ab 1995 war er Generalsekretär des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1999 wurde er Chefvolkswirt der DekaBank. Seit 2001 ist Michael Hüther Honorarprofessor an der European Business School und seit 2004 Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. 2016/2017 sowie 2019 war er Adjunct Professor an der Stanford University. Er erhielt 2009 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Ferner ist er Kurator des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung, Aufsichtsrat der Allianz Global Investors KAG, der SRH Holding und des TÜV Rheinland sowie Mitglied diverser Regierungskommissionen.

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