Verdachtsmomente: Vermutungen, Grenzgänge und Brüche in der Kunst, eine studentische Konferenz
In diesem Projektseminar, unter der Leitung von Lisa Beißwanger, entwickelten Studierende eine studentische Konferenz über die Grenzen des Kunstbegriffs
01. – 02. Juli 2016, Institut für Kunstpädagogik, Justus-Liebig-Universität Gießen
Der Versuch einer Annäherung an die Kunst, besonders in ihren multiplen aktuellen Ausrichtungen, gleicht bisweilen eher einer Spurensuche als einem handfesten wissenschaftlichen Tatsachenbestand. Zwischen dem Alltäglichen und dem Außergewöhnlichen, zwischen aktuellen Positionen und zeitgeschichtlichen Perspektiven, suchen wir Hinweise. Wir schöpfen Verdacht und stellen uns die Frage: "Ist das überhaupt Kunst?" In Anlehnung an Prof. Angeli Janhsens Idee des "Kunstverdachts" möchten wir mit unserer Konferenz den Kunstbegriff auf die Probe stellen und in unseren Mutmaßungen nach festen Koordinaten für ein Verständnis von Kunst suchen.
Keynote: Monster und Gespenster - ästhetisierte Formen der Abweichung
Dr. Jan G. Grünwald
Im Zeitalter des Digitalen und der Geschwindigkeit ist jeder Bruch und jede Abweichung bereits mitgedachter Teil der Normalität. Wenn die Abweichung jedoch der Normalfall ist, welche Abweichungsmöglichkeiten bieten sich dann überhaupt noch? Wenn die kapitalistische Verwertungslogik allumfassend ist, wie ist Kritik - in Form ästhetischer Produktion - möglich? Sind Hyperaffirmation und Ironie valide Formen der Aufklärung oder wird dadurch die herrschende Ideologie gestärkt? Der Vortrag versucht sich diesen Fragen über verschiedene ästhetisierte Formen der Abweichung anzunähern.
Impressionen von der Veranstaltung