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Migration als Übersetzung

Dr. Doris Bachmann-Medick erhält Preis der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik für erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2018

Nr. 202 • 10. Oktober 2019

Dr. Doris Bachmann-Medick. Foto: Rolf K. Wegst
Die Gießener Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Doris Bachmann-Medick, Senior Research Fellow am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), hat den erstmals vergebenen Preis der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik (GiG) für erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten. Der international ausgeschriebene Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Verliehen wurde er während der diesjährigen Jahrestagung der GiG.

Dr. Bachmann-Medick habe Übersetzungsforschung, Interkulturalität und Interdisziplinarität in ihrer Arbeit impulsgebend und höchst erfolgreich miteinander verzahnt, was ihr großes internationales Renommee verschafft habe, begründete der Vorstand der GiG die Auszeichnung. Zu den Arbeitsschwerpunkten der Gießener Wissenschaftlerin gehören die Kulturwissenschaften, Translation Studies, die Kulturtheorie, die literarische Anthropologie sowie neuere interdisziplinäre und transkulturelle Entwicklungen in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Derzeit lotet Dr. Bachmann-Medick aus, wie sich Migration auch als Übersetzung verstehen lässt. Damit schließt sie an eigene Arbeiten an, in denen sie die Übersetzungskategorie in Bezug auf die Debatte über Menschenrechte diskutiert hat. Sie reflektiert Übersetzung als „trading zone“ in interkulturellen Begegnungen.

„Interkulturelle Kompetenz ist in diesen Zeiten mehr denn je gefordert – umso wichtiger sind kulturwissenschaftlich fundierte Übersetzungsleistungen“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Ich gratuliere Dr. Doris Bachmann-Medick herzlich zu diesem Preis.“

Um herausragende Forschungsleistungen sowohl etablierter als auch jüngerer Forscherinnen und Forscher zu fördern und sichtbarer zu machen, hat die Gesellschaft für interkulturelle Germanistik 2017 die Verleihung von zwei Preisen beschlossen. Bis zum Jahr 2022 werden jährlich zwei Preise ausgelobt, einer für erfahrene und einer für jüngere Forscherinnen und Forscher. Damit können Arbeiten ausgezeichnet werden, die sich der interkulturellen Literaturwissenschaft einschließlich einer interkulturell akzentuierten Mediävistik, der interkulturellen Linguistik, der interkulturellen Kommunikations- und Dialogforschung, der Deutsch-als-Fremdsprache-Forschung oder den Schnittstellen von interkultureller Germanistik und Translationswissenschaft widmen.

Doris Bachmann-Medick, Jahrgang 1952, studierte Germanistik, Geographie, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Göttingen. 1986 promovierte sie über neuere deutsche Literatur. Sie hatte Gastprofessuren bzw. Lehraufträge an verschiedenen US-amerikanischen Hochschulen sowie Universitäten in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz inne und war Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Seit dem Wintersemester 2007/08 ist Dr. Bachmann-Medick Senior Research Fellow am GCSC an der JLU. Ihre Expertise war gefragt als Mitglied des Rats für Kulturelle Bildung (2012 bis 2017) sowie des Think Tanks des Berliner Exzellenzclusters TOPOI „The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations” (2013 bis 2018).

  • Weitere Informationen

www.gig.uni-bayreuth.de/de

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International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC)

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