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Matthias Kuntz

 

Foto: Berit Waike

Mein Name ist Matthias Kuntz und ich habe von 2007 bis 2010 im Bachelorstudiengang Ökotrophologie (FB09) und anschließend von 2010 bis 2012 im Masterstudiengang Ernährungsökonomie studiert. Meine Studienschwerpunkte waren im Bachelorstudium Ernährungswirtschaft, Marketing und Ernährungswissenschaft und im Masterstudium schließlich Ernährungswirtschaft, Kommunikation und Verbraucherforschung.

Nach meinem Studium habe ich ein Praktikum in der Markt- und Meinungsforschung absolviert. Danach nahm ich eine Tätigkeit als Junior Produktmanager bei der Strathos Pharma Group auf, in der ich zunächst für die Marke Emcur zuständig war und später dann als Produktmanager für verschiedene Medikamente.

Seit Juli 2016 bin ich als Produktmanager bei der Fresenius Medical Care GmbH in Bad Homburg angestellt. Zu meinen Aufgaben gehören die Teilnahme an Kongressen, Kundenbesuche sowie das Projektmanagement, Kundentelefonate und die Erstellung von Präsentationen.

 


Herr Kuntz, Sie haben erst im Bachelor Ökotrophologie und darauf im Master Ernährungsökonomie studiert. Was hat Sie dazu bewegt sich für dieses Studienfach zu entschieden?

 

Matthias Kuntz: Bereits in der Schulzeit hatte ich starkes Interesse an Themen rund um die menschliche Ernährung, das Ökotrophologie-Studium war also rein durch Interessen getrieben. Der Master in Ernährungsökonomie war in der Folge eher durch die Hoffnung auf gute Berufsaussichten motiviert.

 

Wie bewerten Sie Gießen als Studienort?

 

Kuntz: Gießen habe ich als sehr angenehmen Studienort empfunden, die kurzen Wege und die hohe Zahl der Studierenden machen die Stadt für Studenten sehr lebenswert.

 

Hatten Sie bereits im Studium ein konkretes berufliches Ziel?

 

Durch das Masterstudium hatte ich die Hoffnung, bessere Chancen bei der ersten Jobsuche zu haben.

Kuntz: Nein. Gegen Ende des Studiums entwickelte sich langsam ein ungefähres Bild, ein konkretes Ziel gab es aber nie. Durch das Masterstudium hatte ich die Hoffnung bessere Chancen bei der ersten Jobsuche zu haben. Auch im weiteren Verlauf des Berufslebens erhoffe ich mir durch die zusätzliche Qualifikation bessere Möglichkeiten in Bezug auf meine weitere Laufbahn.

Inwiefern haben absolvierte Praktika und sonstige Nebentätigkeiten während des Studiums auf Sie auf Ihre aktuelle Stelle vorbereiten können?

 

Kuntz: Inhaltlich waren die Praktika und Nebentätigkeiten eher wenig hilfreich, ich konnte dafür aber frühzeitig Kontakte für die Bewerbungsphase knüpfen.

Wenn man davon ausgeht, dass nach dem Studium alle Studierenden mehr oder weniger gleich qualifiziert sind, sind derartige Tätigkeiten eine gute Möglichkeit auf die typische Frage "Warum sollten wir sie einstellen?" eine gute, individuelle Antwort zu geben. Weiterhin hat man so die Möglichkeit, über gute Zeugnisse das Vorhandensein der häufig gefragten Soft-Skills nachzuweisen.

 

Welche persönlichen Herausforderungen ergaben sich bei Ihnen im Bewerbungsprozess und im Berufseinstieg?

 

Beim Berufseinstieg sehe ich die Umstellung von "Studentenleben" auf "Arbeitsleben" als größte Herausforderung.

Kuntz: Die größte Herausforderung lag ganz klar darin, dass der Studiengang "Ernährungsökonomie" sehr unbekannt ist und die meisten Arbeitgeber damit nichts anfangen können. Hier war also erst mal Aufklärungsarbeit über die Art der Ausbildung zu leisten. Ein potenzieller Arbeitgeber fragte mal, ob man in diesem Studium lernt "wie man bei Aldi am besten einkauft", das beschreibt ganz gut wie einige Unternehmensvertreter informiert sind. Hier konnte die Erklärung der Inhalte, nämlich eine Kombination aus Naturwissenschaften und Betriebswirtschaft, durchaus eine positive Überraschung darstellen.

Beim Berufseinstieg sehe ich die Umstellung von "Studentenleben" auf "Arbeitsleben" als größte Herausforderung.

 

Wie kann man sich Ihren Arbeitstag als Produktmanager vorstellen?


Kuntz: Der Alltag ist sehr abwechslungsreich. Teils stehen Reisen zu Kongressen, Kundenbesuche und externe Fortbildungen an. Bei Tagen im Büro besteht die Arbeit aus Projektmanagement, Kundentelefonaten, internen Abstimmungen, Erstellung von Präsentationen und vielem mehr.

 

Welche Qualifikationen und Fähigkeiten sind für Ihre Position nötig?

 

Kuntz: Das zweigleisige Studium, teils naturwissenschaftlich, teils betriebswirtschaftlich erwies sich als vorteilhaft. Weiterhin ist ein guter Umgang mit Menschen (intern & extern) enorm wichtig. Genauso wichtig und von Vorteil für mich persönlich waren meine Erfahrungen aus meiner vorhergehenden Stelle. Dazu zählen Fachwissen in Bezug auf Marketing und Markenführung, weiterhin aber auch Erfahrungen im Bereich Projektmanagement, Umgang mit Kollegen und Verhaltensweisen, um sich im Berufsleben zurecht zu finden.

 

Welchen persönlichen Rat zum Berufseinstieg haben Sie für die Gießener Studierenden?

 

Kuntz: Auch, wenn man keinen der klassischen Studiengänge belegt hat, sollte man sich nicht unterkriegen lassen und sich auf seine Fähigkeiten fokussieren, dann wird man auch den Arbeitgeber finden, der dies zu schätzen weiß.

 


Herr Kuntz, wir bedanken uns für das Gespräch.

(Das Interview wurde im Dezember 2016 geführt)