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Ringvorlesung des Präsidenten: Wirtschaft neu denken - die Grenzen von Markt und Wachstum

Alternativen zur Politik der verlorenen Zeit

Wann

07.02.2022 von 19:15 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Livestream unter: www.uni-giessen.de/ringvorlesung

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Janine Wissler: Alternativen zur Politik der verlorenen Zeit

 

Welche Zukunft hat unser auf Markt und Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem? Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer? Welche Alternativen gibt es für eine gerechtere und nachhaltige Wirtschaft der Zukunft? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Ringvorlesung des Präsidenten der JLU in diesem Wintersemester. Eine sich über den Markt regulierende Wirtschaft gilt vielen als Garant für gesellschaftliche Produktivität, ökonomisches Wachstum und stetig steigenden Wohlstand. Spätestens mit dem Ende der sozialistischen Wirtschaftsordnungen Ende des 20. Jahrhunderts haben sich Markt und Wettbewerb als ökonomische Grundprinzipien des globalen Wirtschaftens etabliert. Die Mechanismen des Marktes sowie seine Selbststeuerung nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage versprechen ökonomische Effizienz und sollen zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. Aber wie zukunftsfähig ist die Marktwirtschaft wirklich? Die Finanzkrisen, wachsende soziale Ungleichheiten und nicht zuletzt die Einsicht in die Endlichkeit globaler Ressourcen haben hierzulande den Glauben an die positive Macht des Marktes im 21. Jahrhundert erschüttert. Sind Altersarmut, explodierende Mietpreise, der Raubbau an natürlichen Ressourcen und nicht zuletzt die globale Klimakrise möglicherweise nicht nur Begleiterscheinungen der Marktwirtschaft, sondern vielmehr die direkte Folge einer auf Wettbewerb und Wachstum ausgerichteten Wirtschaftslogik? Hochkarätige Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft , Politik und Gesellschaft widmen sich diesen Fragen und stellen ihre Thesen zur Diskussion.

 

Janine Wissler erörtert in ihrem Vortrag Alternativen zur Politik der verlorenen Zeit und erklärt Krisen zu Wendepunkten: Die Klimakrise ist kein fernes Horrorszenario mehr, die Pandemie hat die soziale Spaltung vertieft. Markt- und Wettbewerbsorientierung lösen die in den letzten Jahre aufgestauten Probleme nicht, sondern verschärfen sie. Das soziale Fundament der Demokratie bröckelt, autoritäre Kräfte erstarken. Wir können uns die Politik der verlorenen Zeit nicht länger leisten. Janine Wissler skizziert eine „konkrete Utopie“, die im Jetzt ansetzt, zugleich realistisch und radikal ist. Im Mittelpunkt stehen eine gerechte Verteilung der Arbeit, eine Bildungsrevolution, Ideen für die Zukunft der Mobilität und eine klimaneutrale Zukunftswirtschaft.

 

Janine Wissler ist seit Februar 2021 Vorsitzende der Partei DIE LINKE, zusammen mit Susanne Hennig-Wellsow. Sie war bis zur Bundestagswahl 2021 Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Hessischen Landtag und dort Vorsitzende im Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen sowie Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst. Seit September 2021 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestags. Janine Wissler ist Diplom-Politologin sowie Mitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung und bei ver.di.

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