Stand und Perspektiven der Sozial- und Verfassungsgeschichte im römisch-deutschen Reich. Der Forschungseinfluss Peter Moraws auf die deutsche Mediävistik
Der Einfluss Peter Moraws auf die Erforschung des deutschen Spätmittelalters in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kann kaum überschätzt werden. Methodisch ist insbesondere die Öffnung der historischen Mediävistik zu den theorieorientierten Sozialwissenschaften zu nennen, inhaltlich verbinden sich etwa die Etablierung der prosopographischen Forschung in der historischen Mediävistik, aber auch die Hinwendung zu einer modernen, strukturgeschichtlich orientierten Hofforschung und die als Sozialgeschichte verstandene Universitätsgeschichte mit Forschungen, die Peter Moraw leistete und / oder anregte. Die geplante Tagung soll aber nicht nur eine Retrospektive auf das Lebenswerk eines verdienten Forschers geben. Vielmehr soll vor dem Hintergrund der kulturgeschichtlichen Wende gefragt werden, wie die Ansätze Moraws unter veränderten Prämissen weiterentwickelt wurden und welche Perspektiven eine neue Verfassungsgeschichte verfolgen könnte, die beide Strömungen produktiv integriert.
- https://www.uni-giessen.de/de/ueber-uns/veranstaltungen/tagungen/Stand%20und%20Perspektiven
- Stand und Perspektiven der Sozial- und Verfassungsgeschichte im römisch-deutschen Reich. Der Forschungseinfluss Peter Moraws auf die deutsche Mediävistik
- 2014-01-17T12:00:00+01:00
- 2014-01-18T17:15:00+01:00
- Der Einfluss Peter Moraws auf die Erforschung des deutschen Spätmittelalters in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kann kaum überschätzt werden. Methodisch ist insbesondere die Öffnung der historischen Mediävistik zu den theorieorientierten Sozialwissenschaften zu nennen, inhaltlich verbinden sich etwa die Etablierung der prosopographischen Forschung in der historischen Mediävistik, aber auch die Hinwendung zu einer modernen, strukturgeschichtlich orientierten Hofforschung und die als Sozialgeschichte verstandene Universitätsgeschichte mit Forschungen, die Peter Moraw leistete und / oder anregte. Die geplante Tagung soll aber nicht nur eine Retrospektive auf das Lebenswerk eines verdienten Forschers geben. Vielmehr soll vor dem Hintergrund der kulturgeschichtlichen Wende gefragt werden, wie die Ansätze Moraws unter veränderten Prämissen weiterentwickelt wurden und welche Perspektiven eine neue Verfassungsgeschichte verfolgen könnte, die beide Strömungen produktiv integriert.
17.01.2014 12:00 bis 18.01.2014 17:15 (Europe/Berlin / UTC100)
Hörsaal A4, Philosophikum I, Otto-Behaghel-Str. 10, 35394 Gießen
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten an: Christine. Reinle@geschichte.uni-giessen.de, Die Teilnahmegebühr beträgt 30 EUR. Bitte überweisen Sie den Betrag unter Angabe des Verwendungszwecks (Tagung: „Stand und Perspektiven“) sowie der einschlägigen Kostenstelle 104 301 75 auf folgendes Konto der JLU Gießen: Konto Nr. 100 65 50 BLZ 500 500 00 bei der Landesbank Hessen-Thüringen. Für Studierende ist die Teilnahme kostenlos., Für Studierende ist die Teilnahme kostenlos.
Tagungsprogramm
Raumänderung; Neuer Tagungsort:
Hörsaal A4, Philosophikum I,
Otto-Behaghel-Str. 10, 35394 Gießen
Pausen finden statt im:
Alexander-von-Humboldt-Haus, Rathenaustraße 24A, 35394 Gießen
17.1.2014
12,00-12,45 Uhr
Grußworte:
N.N. (Präsidium der JLU Gießen)
Stefan Tebruck (Dekan des Fachbereichs 04)
Karen
Piepenbrink (GD des Historischen
Instituts)
Christine Reinle (Gießen): Vorstellung des Tagungskonzepts
12,45-14,30 Uhr
1. Sektion: König und Reich im
Spätmittelalter
Moderation: Frank Wagner (Gießen)
Claudia Märtl (München): Peter
Moraw und die MGH (Grußwort)
Paul-Joachim Heinig (Mainz):
‚Mittelfristig sollten alle RI-Dateien verknüpft sein, so dass man neue Fragen
stellen kann‘. Die konzeptionelle Bedeutung der Regesta Imperii für Peter Moraw
Mikhail Boytsov (Moskau): Elemente
der politischen Retrospektion in der
Goldenen Bulle 1356.
14,30-15,00 Uhr Pause
15,00 Uhr-16,30 Uhr
Fortsetzung der 1. Sektion: König und Reich im Spätmittelalter
Moderation: Stefan Tebruck (Gießen)
Oliver Auge (Kiel): Kleine Könige und mindermächtige Fürsten?
Peter Moraw und das Phänomen ‚starker Herrschaft‘ im Spätmittelalter
Martin Bauch (Darmstadt / Rom):
Herrschen mit den Heiligen? Das hegemoniale Königtum Karls IV. jenseits der
Politik- und Verfassungsgeschichte
16,30-17,00 Uhr Pause
17,00-18,30 Uhr
Fortsetzung der 1. Sektion: König und Reich im Spätmittelalter
Moderation: Gisela Naegle
(Gießen)
Gabriel
Zeilinger (Kiel): Anwesenheit und
Abwesenheit. Hoffeste, Kriege und die ‚Verdichtung‘ des Reichs im 15.
Jahrhundert
Julia Burkhardt (geb. Dücker)
(Heidelberg): Vom Hoftag zur Reichsversammlung. Politische Willensbildung in
Mitteleuropa
18.1.2014
8,30-10,00
Uhr
2. Sektion: Residenzen und
Regionen
Moderation: Andreas Rüther
(Bochum)
Werner Paravicini (Kiel): Residenz, Hof, Dynastie: Peter Moraw in der Arbeit der Residenzen-Kommission
Enno Bünz (Leipzig): Zwischen Kirche und Welt – Peter Moraw und die Erforschung des weltlichen Kollegiatstifts
10,00-10,30 Uhr Pause
10,30-12,00 Uhr
3. Sektion:
Prosopographische Forschung
Moderation: Rainer C. Schwinges
(Bern)
Christian Hesse (Bern): Das
Repertorium Academicum Germanicum
Petr Elbel (Brünn/Wien):
Personenforschung zum Hof Kaiser Sigismunds am Beispiel der Böhmen am Hof
Sigismunds
13,00-14,30 Uhr
4. Sektion: Sozial- und Verfassungsgeschichte des Alten Reichs
Moderation: Anne Nagel
(Gießen)
Thomas Zotz (Freiburg): Peter
Moraw und der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte
Matthias Asche (Tübingen): Peter
Moraw und die Anfänge der deutschen Forschungen zur Sozialgeschichte der
Universität (Arbeitstitel)
14,30-15,00 Uhr Pause
15,00-16,30 Uhr
Fortsetzung der 4.
Sektion: Sozial- und Verfassungsgeschichte des Alten Reichs
Bernd
Schneidmüller (Heidelberg): Peter Moraw -
Von Heidelberg zur ZHF.
Georg
Schmidt (Jena): ‚Verdichtung‘ als Konzept
frühneuzeitlicher Verfassungsgeschichte
ab 16,30 Uhr
Moderation: Christine Reinle (Gießen)
Abschlussdiskussion
Das Kolloquium wurde finanziell bzw. organisatorisch unterstützt durch
- die Gießener Hochschulgesellschaft
- das Historische Institut der JLU Gießen
- die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
- die Volksbank Mittelhessen.