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Expertinnen und Experten

Eine Auswahl aus dem breiten Forschungsspektrum der JLU

JLU-Expertin zur Sache – Prof. Dr. Elena Dubovitskaya zum juristischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI)

10. Oktober 2023

Prof. Dr. Elena Dubovitskaya, Professorin für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht, zum juristischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI):

Prof. Dr. Elena Dubovitskaya
Foto: JLU / Katrina Friese
Künstliche Intelligenz (KI) beeinflusst unseren Alltag zunehmend – sie bestimmt beispielsweise, ob wir zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden oder einen Kredit bekommen. Fallen Entscheidungen wie diese negativ aus, wollen die Betroffenen zumindest den Grund dafür wissen. Aber haben sie auch ein Recht darauf? Diese Frage ist Neuland für die juristische Forschung und Praxis gleichermaßen. Der einzige Wegweiser hierzu ist bislang die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). So wird auf deren Vorschriften unter anderem das Verfahren gegen die SCHUFA Holding AG gestützt, das derzeit beim EuGH anhängig ist. In dem Fall wurde ein Kreditantrag wegen des unzureichenden SCHUFA-Scores der Antragstellerin abgelehnt; bisher weigert sich die SCHUFA, der Antragstellerin offenzulegen, welche Informationen mit welchem Gewicht in die algorithmische Berechnung ihrer Bonität eingeflossen sind.
Die DSGVO sowie die geplante europäische KI-Verordnung reichen bei Weitem nicht aus, um KI rechtlich zu bewerten und zu regulieren – denn deren Folgen tangieren essenzielle Fragen der Ethik, unsere Grundrechte und die Menschenwürde. Die Rechtswissenschaft muss hier ansetzen und darauf hinwirken, dass eine menschenwürdige, faire und transparente KI entwickelt wird, die den Menschen nicht zu einem bloßen Objekt algorithmischer Entscheidungen degradiert.“


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Unsere Expertin Prof. Dr. Elena Dubovitskaya, Professur für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung. 
 
Telefon: 0641 99-21245 
E-Mail: elena.dubovitskaya

 

JLU-Experte zur Sache – Prof. Dr. Michael Düren zur Nachhaltigkeit in der physikalischen Grundlagenforschung

13. September 2023

Prof. Dr. Michael Düren, Professor für Experimentalphysik, zur Nachhaltigkeit in der physikalischen Grundlagenforschung:

Prof. Dr. Michael Düren
Foto: Georg Kronenberg
Die Klimakrise und die Verschlechterung der Ökosysteme der Welt erfordern ein sofortiges Handeln der Menschheit. Auch die internationale Wissenschaftsgemeinschaft ist dafür verantwortlich, die negativen Umweltauswirkungen der Grundlagenforschung zu reduzieren. Hierfür gibt es viele Ansatzpunkte: Infrastrukturen und Technologie, die Verarbeitung von Big Data, den Energieverbrauch, sowie das Rohstoff- und Abfallmanagement. Eine Initiative aus den besonders energieintensiven Forschungsbereichen in der Physik plädiert dafür, die Umweltauswirkungen von Forschungspraktiken und -infrastrukturen zu minimieren und gibt dafür konkrete Empfehlungen. Die negativen Auswirkungen auf das Klima und die Ökosysteme zu begrenzen, sollte jedoch ein integraler Teil aller Aspekte von Forschung werden – unabhängig vom Fachgebiet.“

Prof. Dr. Michael Düren engagiert sich in einer Graswurzelinitiative von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen Hochenergiephysik, Kosmologie, Astroteilchenphysik sowie Hadronen- und Kernphysik (HECAP+), die sich für Nachhaltigkeit in der Grundlagenforschung einsetzt. Er ist Mit-Autor des Grundsatzpapiers „Environmental sustainability in basic research: a perspective from HECAP+“, in dem die Auswirkungen der Arbeitspraktiken und Forschungsinfrastrukturen dieser Bereiche auf die Umwelt reflektiert und konkrete Empfehlungen für positive Veränderungen gegeben werden, die alle Forschungsbereiche betreffen: https://arxiv.org/abs/2306.02837

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Unser Experte Prof. Dr. Michael Düren, Professor i.R. am II. Physikalisch Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung. 
 
Telefon: 0641 99-33220 
E-Mail: Michael.Dueren

 

JLU-Experte zur Sache – Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek zur Bedrohung des Feuersalamanders durch einen Hautpilz

30. August 2023

Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek, Professor für Biologiedidaktik und Leiter einer Arbeitsgruppe zum Schutz hessischer Feuersalamanderpopulationen, zur Bedrohung der Populationen des Feuersalamanders (Salamandra salamandra) durch einen Hautpilz:

Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek. Foto: Hildegard Sicker
Foto: Hildegard Sicker

Vor zehn Jahren, am 3. September 2013, wurde der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) als Art beschrieben. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Pilz schon fast alle Feuersalamander in den Niederlanden getötet und wurde in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich der für die europäischen Molch- und Salamanderarten tödliche Hautpilz, der vermutlich über Importe asiatischer Molche nach Europa kam, in Deutschland weiter ausgebreitet. Aktuell ist er in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern nachgewiesen. Der Pilz wird über den Kontakt von Tier zu Tier und durch Sporen verbreitet. Auf der Haut eines infizierten Salamanders wächst er durch die dünne Haut und führt zu starken Hautveränderungen. Die Tiere sterben innerhalb kurzer Zeit.
Trotz vielfältiger Bemühungen gelingt es bisher nicht, eine weitere Ausbreitung von Bsal zu verhindern. Dies könnte letztlich zum Aussterben der Feuersalamander führen.“


Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek leitet eine Arbeitsgruppe der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zum Schutz hessischer Feuersalamanderpopulationen vor Bsal. Die Arbeitsgruppe arbeitet mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und Partnern in ganz Deutschland in einem Netzwerk an Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz von Feuersalamanderpopulationen.
www.feuersalamander-hessen.de

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Unser Experte Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek, Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen,  steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung. 
 
Telefon: 0641 99-35500 
E-Mail: hans.p.ziemek

 

JLU-Expertin zur Sache - Prof. Dr. Wencke Gwodz zur Umstellung auf einen nachhaltigen Lebensmittelkonsum in Europa

29. Juni 2023

Prof. Dr. Wencke Gwodz, Professorin für Versorgungs- und Verbrauchsforschung, zur Umstellung auf einen nachhaltigen Lebensmittelkonsum in Europa:

Prof. Dr. Wencke Gwodz. Foto: Katrina Friese

In Europa ernähren wir uns derzeit häufig ungesund und mit erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt, beispielsweise durch unseren hohen Fleischkonsum. Damit Europa seine Gesundheits- und Nachhaltigkeitsziele erreichen kann, ist ein Umsteuern erforderlich, das nicht alleine den Verbraucherinnen und Verbrauchern überlassen werden kann. Hier ist die Politik gefragt, um verschiedene Maßnahmen umzusetzen, die sich als wirksam erwiesen haben, wie unsere Forschung zeigt. Dazu zählt eine Preisgestaltung, die die Umweltauswirkungen der Produkte berücksichtigt. Besonders ungesunde oder wenig nachhaltige Lebensmittel könnten mit höheren Steuern belegt werden, außerdem sollte die Werbung für diese Produkte eingeschränkt werden. Eine weitere empfehlenswerte Maßnahme ist die verbindliche Verringerung des Gehalts an ungesundem Fett, Zucker und Salz in Lebensmitteln. Nicht zuletzt: Gesunde und nachhaltige Produkte werden eher gekauft, wenn sie gut sichtbar präsentiert werden.“

Prof. Dr. Wencke Gwodz ist Mitglied einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz Europa, die einen Evidenzbericht „Towards Sustainable Food Consumption“ darüber erstellt hat, wie der europäische Lebensmittelkonsum gesünder und nachhaltiger werden kann. Der Bericht geht auf ein Ersuchen des Kollegiums der EU-Kommissare zurück und soll als Grundlage für die Überarbeitung der EU-Strategie „Vom Bauernhof bis zum Teller“ dienen. Die Empfehlungen der Expertengruppe sind am 28. Juni 2023 veröffentlicht worden.

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Unsere Expertin Prof. Dr. Wencke Gwodz, Institut für Verbraucherforschung, Kommunikation und Ernährungssoziologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung. 
 
Telefon: 0641 99-39361 
E-Mail: wencke.gwozdz

 

 

JLU-Experte zur Sache - Biologe Prof. Dr. Till F. Schäberle zu neuen Antibiotika aus Naturstoffen

11. Mai 2023

Prof. Dr. Till F. Schäberle, Professor für Naturstoffforschung, zu neuen Antibiotika aus Naturstoffen:

Prof. Dr. Till F. Schäberle. Foto: JLU / Rolf K. Wegst

„Neue Antibiotika werden dringend benötigt. Die Resistenzentwicklung, auch bedingt durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika, kostet immer mehr Menschenleben. Wir nutzen unterschiedlichste Bioressourcen, um nach neuen Wirkstoffkandidaten zu suchen. Neben großen Stammsammlungen können das auch wenig erforschte Lebensräume wie das Mikrobiom von Insekten oder marinen Nacktschnecken sein.  Dabei konzentrieren wir uns auf Naturstoffe wie bakterielle Spezialmetaboliten mit antibiotischer Aktivität. Vielversprechende Antibiotikakandidaten, bei denen wir die Aufklärung der Biosynthese beigesteuert haben, sind zum Beispiel die Naturstoffe Corallopyronin und Darobactin. Mit Darobactin könnte es erstmals seit den 1960er-Jahren wieder gelingen, eine neue Wirkstoffklasse gegen gramnegative Bakterien zu entwickeln, die durch ihre zusätzliche äußere Membran besonders gut geschützt sind. Dazu gehört beispielsweise der Keim Pseudomonas aeruginosa, der Lungenentzündung hervorrufen kann.
Mit dem Wissen über die Biosynthesewege lassen sich zudem neue Moleküle mit gewünschten Eigenschaften entwerfen und nachhaltige Quellen für seltene bioaktive Verbindungen schaffen. Dabei arbeiten wir mit einer Kombination aus Mikro- und Molekularbiologie, Naturstoffchemie und Bioinformatik.“

Prof. Dr. Till F. Schäberle ist für seine Beiträge zur Aufklärung verschiedener Naturstoff-Synthesen insbesondere in Antibiotikaprojekten mit dem Nachwuchswissenschaftler-Preis für Naturstoff-Forschung 2023 der DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.) ausgezeichnet worden.

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Unser Experte Prof. Dr. Till F. Schäberle, Institut für Insektenbiotechnologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung. 
 
Telefon: 0641 97219-140 
E-Mail: Till.F.Schaeberle


JLU-Expertin zur Sache - Botanikerin Prof. Dr. Anette Becker zur Bedeutung des spektakulär blühenden Kalifornischen Mohns für die Forschung

26. April 2023

Prof. Dr. Annette Becker, Professorin für Entwicklungsbiologie der Pflanzen, zur spektakulären Blüte des Kalifornischen Mohns und dessen Bedeutung für die Forschung:

Foto: JLU / Rolf K. Wegst

„Der Kalifornische Mohn (Eschscholzia californica) beeindruckt durch seine spektakuläre Frühjahrsblüte, die derzeit wieder zu sehen ist – sogar aus dem All. Uns interessiert diese Pflanze jedoch aus anderen Gründen: Sie ist ein ausgezeichnetes Modellsystem für die Familie der Mohngewächse (Papaveraceae), die medizinisch wichtige Stoffe herstellen und zudem eine interessante phylogenetische Position einnehmen. Der Kalifornische Mohn hat einen kurzen Lebenszyklus, kann Tausende von Samen pro Pflanze bilden – was ihn unter günstigen Wachstumsbedingungen zu einer invasiven Art macht – und ist gut geeignet für molekulare Manipulationen. Die Pflanze produziert kein Morphin, aber andere bedeutsame Benzylisochinolin-Alkaloide. Wir haben das Genom des Kalifornischen Mohns nun zusammen mit Kooperationspartnern aus den USA sequenziert. Dies ist die Basis, um zwei bislang getrennte Forschungslinien zu verbinden: die Regulierung der Gestaltbildung (Morphogenese) und die Regulierung des Sekundärstoffwechsels, bei dem die Alkaloide entstehen."

Das Genom und der Expressionsatlas des Kalifornischen Mohns ist in der „Phytozome“-Datenbank verfügbar.

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Unsere Expertin Prof. Dr. Annette Becker, Institut für Botanik der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung. 
 
Telefon: 0641 99-35200 
E-Mail: Annette.Becker


JLU-Expertin zur Sache - Veterinärmedizinerin Prof. Dr. Stephanie Krämer anlässlich des "Tags des Versuchstiers" am 24. April 2022

 

Prof. Dr. Stephanie Krämer von der Professur für Versuchstierkunde und Tierschutz & 3R-Zentrum & ForTis der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zum Welttag des Versuchstiers am 24. April 2022:

 

Prof. Dr. Stephanie Krämer. Foto: JLU / Rolf K. Wegst
„Es wäre fatal, der Versuchstiere auf dieser Welt an nur einem Tag im Jahr zu gedenken. Vielmehr muss die Reflexion des Handelns, das Hinterfragen der Unerlässlichkeit und die Suche nach dem überlegenen Modell zur bestmöglichen Beantwortung der wissenschaftlichen Fragestellung die alltägliche Handlungsgrundlage in der biomedizinischen Grundlagenforschung abbilden. Somit bedarf es konsequenter Konzepte, welche die Entwicklung und Nutzbarmachung alternativer Methoden zum Ersatz von Versuchstieren befördern, gleichwohl aber auch dem Schutz noch genutzter Versuchstiere dienen. Das 3R-Konzept erfüllt diese Forderungen umfänglich, sowohl in wissenschaftlicher als auch moralischer Hinsicht. Das 3R-Prinzip „Replace, Reduce, Refine“  ist glücklicherweise inzwischen zum weltweiten Leitgedanken des Tierschutzes in der Forschung avanciert."

 

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Unsere Expertin, , Professur für Versuchstierkunde und Tierschutz & 3R-Zentrum & ForTis, Fachbereich 11 - Veterinärmedizin, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
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JLU-Experte zur Sache - Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Martin Petrick zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die globale Ernährung

 

Prof. Dr. Martin Petrick vom Institut für Agrarpolitik und Marktforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zu den Folgen des Ukraine-Kriegs für die Agrarmärkte:

Prof. Dr. Martin Petrick. Foto: Rolf K. Wegst
„Der Krieg in der Ukraine gefährdet auch die Ernte in einer der Kornkammern der Welt in Gefahr. Massive Folgen für die globalen Agrarmärkte scheinen unausweichlich. Wir befürchten einen Anstieg des Hungers in weiten Teilen des Nahen Ostens und Afrikas mit unabsehbaren wirtschaftlichen und politischen Folgen. Für uns in Deutschland stellen steigende Energie- und Rohstoffpreise die Frage nach der Abhängigkeit unserer Ernährung von fossilen Energieträgern."

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Unser Experte , Professur für Agrar-, Ernährungs- und Umweltpolitik, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
Telefon: 0641 99-37050
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JLU-Experte zur Sache: Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Peter Tillman zu den Sanktionen gegen Russland 

 

Prof. Dr. Peter Tillmann vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zu den aktuellen Sanktionen gegen Russland:

Prof. Dr. Peter Tillmann. Foto: Katrina Friese
"Die am Wochenende beschlossenen Sanktionen gegen die russische Zentralbank sind die schärfste Waffe im Sanktionspaket des Westens. Damit steht das Sicherheitspolster für die Finanzmärkte nicht mehr zur Verfügung. Der dramatische Fall des Rubel am heutigen Montag ist erst der Anfang einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in Russland."

 

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, Professur für Monetäre Ökonomik, forscht zu Geldpolitik, Finanzmärkten und Makroökonomik und steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
Telefon: 0641 99-22170
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JLU-Expertin zur Sache: Prof. Dr. Andrea Gawrich zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine

 

Prof. Dr. Andrea Gawrich, Politikwissenschaftlerin am Gießener Zentrum östliches Europa (GiZo) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine:

Prof. Dr. Andrea Gawrich. Foto: Anja Schaal
„Die westlichen Partner der Ukraine gingen davon aus, Putin würde sich in der Ukraine mit einem eingefrorenen Konflikt ‚zufriedengeben‘, vergleichbar etwa mit Georgien. Das war eine riskante Fehleinschätzung, denn in Putins Verständnis des eigenen Herrschaftsbereichs spielen die Ukraine und auch Belarus eine zentrale Rolle. Dafür benötigt er beide Länder.
Bei allen Deutungsversuchen bleibt aber festzuhalten, dass in Putins Äußerungen eine große Inkonsistenz sichtbar wird. Autokratisches Regieren beinhaltet immer auch irrationale Versuche des eigenen Machterhalts.“

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Unsere Expertin , Professur für Internationale Integration mit besonderem Bezug auf das Östliche Europa, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung.

Telefon: 0641 99–23110.

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JLU-Experte zur Sache - UN-Klimakonferenz und Einfluss des Agrarbereichs auf den Klimawandel

 

Prof. Dr. Christoph Müller, Institut für Pflanzenökologie, zum Einfluss des Agrarbereichs auf den Klimawandel:

Prof. Dr. Christoph Müller. Foto: Anna Lena Habermehl
„Unsere langjährige Forschung zeigt eindeutig, dass die ansteigende CO2-Konzentration in der Luft auch den Ausstoß von Treibhausgasen aus dem Boden erhöht. Dieser Teufelskreis beschleunigt den Temperaturanstieg. Mit Hilfe der Isotopentechnik können wir die jeweiligen Prozesse im Boden nicht nur identifizieren, sondern auch passgenaue Gegenmaßnahmen zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes vorschlagen. Dabei kommt es entscheidend darauf an, im Rahmen des wachsenden globalen Nahrungsmittelbedarfs das richtige Zusammenspiel zwischen den jeweiligen Agrarkulturen und den vorhandenen Böden zu finden sowie – gegebenenfalls durch unterstützende Nährstoffbeigaben – zu optimieren.“

Hintergrund:
Das Institut für Pflanzenökologie der JLU, das von Prof. Müller geleitet wird, forscht zu den Grundlagen der Treibhausgasemissionen und des Klimawandels auf Grünland und betreibt dazu eine der am längsten laufenden Anlagen zur Kohlenstoffanreicherung weltweit (sog. FACE-Anlage). Die Forschung ist Teil eines internationalen Forschungsverbundes, zu dem neben Universitäten auch verschiedene UN-Organisationen gehören. Seit mehr als zehn Jahren besteht auch eine enge Kooperation mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien, die auch für Nuklear- und Isotopenuntersuchungen im Bereich des Klimawandels tätig ist.


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Unser Experte Prof. Dr. Christoph Müller wird im Rahmen der derzeit laufenden UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow im Forum „Contribution of Nuclear Science and Technology to Climate Change Adaptation“, zusammen mit anderen internationalen Wissenschaftlern zu Fragen aus der Forschung Stellung nehmen. Die Veranstaltung findet am Samstag, 6. November 2021, in der Zeit von 16.45 bis 18.15 Uhr (MEZ) statt und wird von Martin Krause, Direktor für Programmunterstützung und -koordinierung, Abteilung für technische Zusammenarbeit der IAEA geleitet. Die Teilnahme ist per Livestream für alle Interessierten möglich.

steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung.
Telefon: 0641 99-35300
 
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JLU-Experte zur Sache - Digitale Transformation des Personalwesens

 

Prof. Dr. Martin Kersting, Professor für Psychologische Diagnostik, zur digitalen Transformation des Personalwesens:

Foto: Anja Schaal
„Vom Computer optimierte Stellenanzeigen, die automatische Erstellung der Profile von Jobsuchenden, autonomes Matching zwischen Anforderungsprofilen sowie Bewerberinnen und Bewerbern, Auswahlgespräche per Chatbot, Videoanalysen von Gestik und Mimik der Arbeitssuchenden, Tracking von arbeitsrelevantem Verhalten oder eine App, die über die jeweilige Kündigungsbereitschaft der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert: Jede einzelne dieser Möglichkeiten existiert schon heute im Personalwesen. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit den Chancen und Risiken dieser Entwicklungen. Den damit verbundenen Hoffnungen auf eine bessere, individuellere und gerechtere Personalarbeit stehen Ängste um den Verlust der informationellen Selbstbestimmung sowie Sorgen um Datenmissbrauch und die Etablierung von Überwachungssystemen gegenüber. Ich sammele und analysiere Beispiele, in denen Maschinen systematisch falsche und diskriminierende Entscheidungsvorschläge produzieren und formuliere als Mitglied im Ethikbeirat HR Tech Regeln für eine verantwortungsvolle digitale Transformation des Personalwesens.“

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Unser Experte , Abteilung für Psychologische Diagnostik der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung. Er ist gerade zum vierten Mal in Folge vom „Personal Magazin“ zu den „40 führenden Köpfen des Personalwesens (HR Management)“ gewählt worden.
 
Telefon: 0641 99- 26280

 

 

JLU-Experte zur Sache – Welttag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten

 

Prof. Dr. Christoph G. Grevelding, Professor für Parasitologie am Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und stellvertretender Sprecher des LOEWE-Zentrums DRUID, zum zweiten Welttag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten („neglected tropical diseases“, NTDs) am 30. Januar 2021:

 

Prof. Dr. Christoph G. Grevelding. Foto: Dr. Simone Häberlein

„Es ist nicht nur SARS-CoV-2, welches Menschen weltweit bedroht. Aus der Welt der Viren, Bakterien und Parasiten kennen wir seit vielen Jahren unzählige weitere Erreger, die nahezu überall auf der Erde auftreten und verschiedene Erkrankungen mit schwerwiegenden und häufig fatalen Folgen auslösen. Leider erhalten diese Infektionskrankheiten wenig Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit und werden durch die Pharmaindustrie nur unzureichend adressiert. Daher ist auch kaum bekannt, dass laut Schätzungen der WHO etwa 1,5 Milliarden Menschen an diesen vernachlässigten Infektionskrankheiten erkrankt sind, dass sie sich ausbreiten – auch nach Europa –, und dass es gegen diese Krankheiten immer noch keine Impfstoffe gibt. Zudem steht nur ein sehr limitiertes Repertoire an potenten Medikamenten zur Verfügung, in manchen Fällen nur ein einziges. Dadurch wird die Entstehung resistenter Krankheitserreger begünstigt, die dann nicht mehr behandelbar sind.
Eine hohe Zahl vernachlässigter Infektionskrankheiten tritt in den Tropen und Subtropen auf, weshalb man auch von „neglected tropical diseases (NTDs)“ spricht. Ebenso begünstigen NTDs Armutskreisläufe, weil die Betroffenen in ihrer Arbeitsfähigkeit stark einschränkt sind, was wirtschaftliche und soziale Folgen nach sich zieht. Am Welttag gegen NTDs wird dieses Thema in die öffentliche Aufmerksamkeit rücken. Dies ist dringend notwendig, um die Bekämpfung und Kontrolle dieser vernachlässigten Krankheiten voranzubringen.“

 

Im LOEWE-Zentrum DRUID haben sich 25 Forschungsgruppen aus Hessischen Universitäten und dem Paul-Ehrlich-Institut in Langen zusammengeschlossen, um gemeinsam Strategien gegen NTDs zu entwickeln. Das Land Hessen unterstützt diese Arbeiten durch das Forschungsprogramm LOEWE und leistet damit gemeinsam mit den beteiligten Institutionen einen wertvollen Beitrag zur globalen Gesundheit.
www.loewe-druid.de
https://worldntdday.org/
https://www.who.int/neglected_diseases/mediacentre/factsheet/en/

 

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Unser Experte , Professor für Parasitologie am Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen und stellvertretender Sprecher des LOEWE-Zentrums DRUID, steht für Anfragen gerne zur Verfügung.
Telefon: 0641 99-38466

 

JLU-Experte zur Sache – Internationaler Tag der Menschenrechte

 

Prof. Dr. Jürgen Bast, Rechtswissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und Sprecher der „Forschungsgruppe Migration und Menschenrechte“, zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember:

 

Prof. Dr. Jürgen Bast. Foto: Georg Kronenberg

„Siebzig Jahre nach Verabschiedung der Europäischen Menschenrechtskonvention sind die Menschenrechte zu einer universellen Sprache der Gerechtigkeit geworden, in der moralische Rechte formuliert, politische Forderungen gestellt und Identitäten verhandelt werden. Die Menschenrechte gehören allen, nicht allein den juristischen Expertinnen und Experten und den von ihnen besetzten Gerichten.

Das ist besonders wichtig für Einwanderungsgesellschaften wie die europäische: Die Menschenrechte gelten für Zugewanderte und Alteingesessene, für Bürger und Nicht-Bürger gleichermaßen. In der gemeinsamen Sprache der Menschenrechte könnten die Konflikte, die mit Migrationsprozessen einhergehen, auf eine faire Weise ausgetragen und gelöst werden, auch mit Hilfe internationaler Gerichte wie dem Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg.

Hier liegt allerdings zurzeit in Europa einiges im Argen, wie die jüngst veröffentlichte REMAP-Studie von Forscherinnen und Forschern der JLU zu den „Menschenrechtlichen Herausforderungen für die Europäische Migrationspolitik“ zeigt: Die Menschenrechte schützen Migrantinnen und Migranten vor willkürlicher Behandlung und Diskriminierung, ermöglichen ihre Teilhabe am sozialen Leben und garantieren, falls nötig, Schutz vor Verfolgung und Krieg in ihrem Herkunftsland. In all diesen Punkten, so zeigt die REMAP-Studie auf, wird die gegenwärtige Migrationspolitik der EU ihrem eigenen Wertefundament in den Menschenrechten nicht gerecht.“

Die REMAP-Studie ist barrierefrei abrufbar unter https://www.migrationundmenschenrechte.de/de/topic/541.remap.html.

 

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Unser Experte , Professor für Öffentliches Recht und Europarecht, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung.
Telefon: 0641 99-21061 

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JLU-Expertin zur Sache – Wahlen in den USA

 

Prof. Dr. Michaela Hailbronner, LL.M., Rechtswissenschaftlerin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), zu den Behauptungen des Amtsinhabers Donald Trump und zum amerikanischen Wahlsystem:

 

Prof. Dr. Michaela Hailbronner. Foto: JLU / Rolf K. Wegst
„Dass es in den USA zu Klagen im Zusammenhang mit den Wahlen kommt, ist nichts Neues. Ungewöhnlich ist aber, dass dies vor dem Hintergrund völlig unbelegter Behauptungen des Amtsinhabers Donald Trump geschieht, die Wahlen seien ,gestohlen‘ worden, während die Auszählung noch nicht beendet ist. Es bleibt zu hoffen, dass amerikanische Gerichte die zahlreichen Klagen, die sich vielfach um coronabedingte Abweichungen zu früheren Praktiken drehen, im Sinne einer Verwirklichung der demokratischen Rechte aller Bürgerinnen und Bürger entscheiden werden. Grundsätzlich ist aber in den USA eine umfassende Reform des politischen Systems und der Gerichtsbarkeit auf Bundesebene nötig. Hierfür gibt es zahlreiche Ansätze zu einzelnen Punkten wie beispielsweise  zum Electoral College. Allerdings dürfte eine umfassende Reform schwierig werden, solange die Parteien hier nicht stärker zusammenrücken. Gerade im Hinblick darauf wäre eine eindeutige Zurückweisung von Trump durch die amerikanischen Wählerinnen und Wähler wichtig gewesen, die aber nun – unabhängig davon, wer letztlich gewinnt – nicht erfolgt ist. Hier in Europa sollten wir aber angesichts der der amerikanischen Entwicklungen nicht überheblich werden, denn auch bei uns ist durchaus Raum für Verbesserungen.“

 

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Unsere Expertin steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung. 

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JLU-Experte zur Sache – Proteste in Belarus

 

Prof. Dr. Thomas Bohn, Professor für Osteuropäische Geschichte und Sprecher der Belarusisch-Deutschen Geschichtskommission, zu den aktuellen Vorgängen in Belarus:

 

Prof. Dr. Thomas Bohn, Foto: Florian Müller
„Wir haben es mit einer Region zu tun, die 300 Jahre unter polnisch-litauischem, aber nur 200 Jahre unter russisch-sowjetischen Einfluss stand. Sie diente als Durchmarschzone für fremde Heere und war Transitland für den ausländischen Güterverkehr. Im Zuge einer phasenverschobenen Modernisierung erlebte die Sowjetrepublik in der Nachkriegszeit zwar den Wandel vom Agrarland zum Industriestaat. Der Preis, den das Land für den rasanten Fortschritt zu zahlen hatte, war aber die kulturelle Sowjetisierung und sprachliche Russifizierung. Unter der weiß-rot-weißen Fahne der Opposition erfinden sich die Menschen wieder neu.“

 

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Unser Experte steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung. 

Telefon: 0641 99-28250/1

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JLU-Experte zur Sache – Angespannte Lage in Lateinamerika

 

18. November 2019

Prof. Dr. Stefan Peters, Professor für Friedensforschung, zur aktuellen Lage in Lateinamerika:

 

Prof. Stefan Peters - Foto: Rolf K. Wegst

„Lateinamerika ist in Aufruhr. Die Region verzeichnet die weltweit höchsten Ungleichheiten, Möglichkeiten zum sozialen Aufstieg sind kaum vorhanden, autoritäre Tendenzen nehmen erneut zu. Die heftigen Auseinandersetzungen in Bolivien, Chile und Ecuador haben unterschiedliche Auslöser, doch hinter den landesspezifischen Besonderheiten verbirgt sich die Frage nach der Verteilung der – geschrumpften – Rohstoffeinnahmen. Diese kommen traditionell einer kleinen Elite zugute, während große Teile der Gesellschaft vom Reichtum ausgeschlossen bleiben. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts haben sich verschiedene Regierungen der Region die Bearbeitung der sozialen Frage auf die Fahne geschrieben, dabei aber eher auf die Verteilung von Rohstoffeinnahmen denn auf die Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums gesetzt. Dies ermöglichte kurzfristige Verbesserungen, veränderte aber kaum die strukturellen Ungerechtigkeiten. Die heftigen Konflikte dieser Tage verdeutlichen, dass es an der Zeit ist, die tiefen sozialen Gräben über eine mutige Politik nachhaltig zu reduzieren. Dies erfordert kurzfristig die Ausweitung sozialer Rechte für die benachteiligte Bevölkerung und den Beginn einer effektiven Besteuerung der Eliten. Mittel- und langfristig sind Alternativen zum rohstoffbasierten Entwicklungsmodell die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung der Region.“

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Unser Experte ist Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts (Instituto CAPAZ) sowie Professor für Friedensforschung an der JLU und steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügungsteht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-21151

Weitere Informationen

Instituto Capaz

 

JLU-Experte zur Sache – Artensterben

 

12. August 2019

Prof. Dr. Volkmar Wolters, Professor für Tierökologie an der JLU, zum Artensterben:

 

Prof. Dr. Volkmar Wolters. Foto: Frank Waldschmidt-Dietz
„Die Arten sterben unter dem Einfluss des Menschen mit viel größerer Geschwindigkeit als je zuvor in der Erdgeschichte. Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht, wenn es nicht zu einem Umdenken kommt, wie auch der Weltbiodiversitätsrat IPBES kürzlich gewarnt hat. Mit den Arten verlieren wir jedoch nicht nur die wunderbare Vielfalt, die die Evolution hervorgebracht hat, sondern auch die großartigen Leistungen der Natur – von der Bestäubung der Nahrungspflanzen bis zur Schädlingskontrolle, von der Wasserreinhaltung bis zur Bodenfruchtbarkeit. Dieser Verlust ist unumkehrbar; eine ausgestorbene Art kehrt nie zurück. Die Ursachen sind bekannt: Lebensraumveränderung, Umweltvergiftung und Klimawandel. Wir können uns kein grandioses Politikversagen leisten, und es wird Zeit, dass die Bürgerinnen und Bürger aktiv gegensteuern. Es ist ,kurz vor zwölf‘.“

 

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Unser Experte , Leiter der Arbeitsgruppe Tierökologie der JLU, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-35700/1

Weitere Informationen

 

JLU-Experte zur Sache – Kohlendioxid-Emissionen von Privathaushalten

 

25. Juli 2019

Prof. i.R. Dr.-Ing. Elmar Schlich, Professur für Prozesstechnik in Lebensmittel- und Dienstleistungsbetrieben an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), zur Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland:

 

Prof. i.R. Dr.-Ing. Elmar Schlich. Foto: Susanne Hofmann
„Die deutschen Privathaushalte verursachen mehr als 40 Prozent aller deutschen Kohlendioxid-Emissionen – wenn man die Emissionen des Stromverbrauchs der Haushalte und der haushaltsbezogenen Verkehrsleistungen anteilig hinzurechnet. Die amtliche Statistik sieht den Anteil der Haushalte nur bei 17 Prozent der gesamten Emission von Kohlendioxid (CO2). Das liegt daran, dass Stromverbrauch und Verkehrsleistungen der Haushalte statistisch den Sektoren Energiewirtschaft und Verkehr zugerechnet werden. Ein wesentlicher Schlüssel zur Reduktion der CO2-Emission in Deutschland liegt somit bei jedem Einzelnen im Haushalt – insbesondere beim privat veranlassten Auto- und Luftverkehr.“

 

Arbeitspapier „Zur Bedeutung der Privathaushalte für die CO2-Emission Deutschlands“:
https://doi.org/10.23782/HUW_08_2019

 

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Unser Experte , Professur für Prozesstechnik in Lebensmittel- und Dienstleistungsbetrieben an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0261 1332855

 

 

JLU-Experte zur Sache – Nationale Weiterbildungsstrategie

 

14. Juni 2019

Prof. Dr. Bernd Käpplinger, Weiterbildungsexperte der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), zur „Nationalen Weiterbildungsstrategie“ der Bundesregierung:

 

Prof. Dr. Bernd Käpplinger. Foto: Anja Schaal
„Leider konzentriert sich die ‚Nationale Weiterbildungsstrategie‘ ausschließlich auf die berufliche Weiterbildung. Ich halte es für einen großen Fehler, nur die ökonomischen Aspekte in den Blick zu nehmen. Die Verlierer sind die Volkshochschulen und die allgemeine Weiterbildung; zudem vermisse ich in dem Papier Themen wie die Bildung gegen politischen Extremismus, ökologische Nachhaltigkeit oder Gesundheitsbildung. Weiterbildung so eng zu denken, ist nicht zeitgemäß.“

 

 

 

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Unsere Experte , Professur für Weiterbildung, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-24060

 

 

JLU-Expertin zur Sache – Volksbegehren zur Enteignung von Wohneigentum

 

8. April 2019

Prof. Dr. Marietta Auer, Rechtswissenschaftlerin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), zum Berliner Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“:

„Der Artikel 15 des Grundgesetzes sieht auf den ersten Blick so aus, als böte er eine Möglichkeit, in die kapitalistische Wirtschaftsordnung einzugreifen und ‚eine bessere Welt zu erschaffen‘. Aber da gibt es auch noch einen zweiten Satz, der gern überlesen wird: Es wäre eine Entschädigung zu zahlen, die sich letztlich am Marktwert zu orientieren hätte. Unterm Strich scheint mir das eine Milchmädchenrechnung zu sein.“
 
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Unsere Expertin , Professur für Bürgerliches Recht und Rechtsphilosophie, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-21420

 

JLU-Expertin zur Sache Fridays for Future

 

22. März 2019
Prof. Dr. Simone Abendschön, Politikwissenschaftlerin, zum politischen Engagement der jungen Generation:


Prof. Dr. Simone Abendschön. Foto: Mannheimer Hoffotografen
„Wir haben in den letzten Jahren eine strukturelle Benachteiligung der jungen Generation bei sozialpolitischen Themen beobachtet. Dass gerade Umwelt- und Naturschutz Kinder und Jugendliche mobilisieren, ist kein Zufall: Diese Themen betreffen klassen- und ideologieübergreifend alle Menschen dieser Altersgruppe.“



 

 

 

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Unsere Expertin vom Institut für Politikwissenschaft der JLU steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-23050



JLU-Experte zur Sache Venezuela

 

29. Januar 2019

Prof. Dr. Stefan Peters, Professor für Friedensforschung, zur aktuellen Lage in Venezuela:


„Die Krise in Venezuela spitzt sich weiter zu, und die Machtkämpfe erleben einen neuen Höhepunkt. Wer die Auseinandersetzung in dem südamerikanischen Erdölland verstehen will, muss hinter die Kulissen der Nachrichten schauen. Venezuela ist eine Rentengesellschaft: Wirtschaft, Gesellschaft und Politik hängen am Tropf der Erdöleinnahmen. Im Kern geht es auch diesmal um die Kontrolle der Erdöleinnahmen und die Entscheidung ihrer Verteilung. Der Erdölreichtum ermöglichte Venezuela wiederholt beeindruckende Boomphasen, denen meist schmerzhafte Bruchlandungen folgen. Eine Alternative zum rohstoffbasierten Entwicklungsmodell hat weder die Regierung noch die Opposition zu bieten.“


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Unser Experte ist Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts (Instituto CAPAZ) sowie Professor für Friedensforschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Sein neues Buch „Sozialismus des 21. Jahrhunderts in Venezuela“ zur Entwicklung der Bolivarischen Revolution in Venezuela ist soeben erschienen

(www.schmetterling-verlag.de/page-5_isbn-3-89657-619-4.htm).

Peters, Stefan: Sozialismus des 21. Jahrhunderts in Venezuela, Aufstieg und Fall der Bolivarischen Revolution von Hugo Chávez,  Schmetterling Verlag 2019,
ISBN 3-89657-619-4; 19,80 EUR.

Prof. Peters steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:


Telefon: 0641 99-21151


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JLU-Experte zur Sache Genom-Editierung

 

23. Juli 2018

Prof. Dr. Karl Heinz Kogel, Professor für Phytopathologie, zu der am 25. Juli 2018 erwarteten Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zur Genom-Editierung:


Prof. Dr. Karl Heinz Kogel - Foto: privat
„Ist eine zielgerichtete Veränderung der pflanzlichen DNA ohne weitere rechtliche Regulierung rechtens? Mit Spannung blickt auch die Wissenschaft auf den 25. Juli 2018. An diesem Tag wird der Europäische Gerichtshof (EuGH) entscheiden, ob die Genom-Editierung („Genome Editing“) und damit die CRISPR/Cas-Methode in der Pflanzenzüchtung nutzbar ist. Das oberste rechtssprechende Organ der EU hat darüber zu entscheiden, ob das Genome Editing unter die Ausnahmereglung der Richtlinie 2001/18/EG (die sogenannte „Freisetzungsrichtlinie“) fällt. Sollte dies der Fall sein, wird der gezielte Eingriff in das Genom eines Organismus, bei dem ein einzelnes Gen oder mehrere Gene gezielt inaktiviert werden, unter die selbe Ausnahme wie die Veränderung des Genoms durch radioaktive Bestrahlung und chemische Agenzien gestellt. Damit gilt es rechtlich als nicht gentechnisch verändert („NON-GMO“). Diese pro-wissenschaftliche Entscheidung hätte äußerst positive Auswirkungen insbesondere auf die deutsche und die europäische Pflanzenzucht.“


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Unser Experte ist Professor für Phytopathologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Seine Forschungsaktivitäten sind in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenkrankheiten und Biotechnologie der Kulturpflanzen angesiedelt. Er steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-37490


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JLU-Experte zur Sache Gedenkstätte Malyi Trostenez

 

27. Juni 2018

Prof. Dr. Thomas Bohn, Professor für Osteuropäische Geschichte, reist als Sondergast des Bundespräsidenten nach Minsk und nimmt an der Feier zur Einweihung des zweiten Teilabschnitts der Gedenkstätte Malyj Trostenez am 29. Juni 2018 teil:


Prof. Dr. Thomas Bohn, Foto: Florian Müller
„In den Jahren 1941/42 wurden 15.500 jüdische Menschen aus mehr als 250 hessischen Dörfern und Städten über die Sammellager Frankfurt, Kassel und Darmstadt deportiert. Zu den Vernichtungsorten des hessischen Holocaust zählen Kaunas, Lodz, Majdanek, Riga, Sobibor, Theresienstadt, Treblinka – und Malyj Trostenez / Minsk. Das Ghetto Minsk war das Ziel des Frankfurter Deportationszuges vom November 1941 mit über 1.000 Juden. Es ist uns eine Verpflichtung, den Vergessenen eine Stimme zu geben. Ich bin froh, dass es gelungen ist, die Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ nach Gießen zu holen. Studierende der JLU werden die Ausstellung um lokale Fallbeispiele ergänzen.“


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Unser Experte ist Professor für Osteuropäische Geschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen und Partnerschaftsbeauftragter für die Kooperation mit der Belarussischen
Staatsuniversität Minsk (BGU). Er gehört dem Kuratorium des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerkes (IBB) Dortmund an, auf dessen Initiative dieser Schauplatz des Holocaust zur Gedenkstätte Malyj Trostenez ausgebaut wurde. Prof. Bohn steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-28250/1

 

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JLU-Experte zur Sache Friedensprozess in Kolumbien

 

14. Juni 2018

Prof. Dr. Stefan Peters, Professor für Friedensforschung, zu den Perspektiven des Friedensprozesses in Kolumbien nach der Stichwahl für das Präsidentenamt am Sonntag:


Prof. Dr. Stefan Peters, Foto: Paul Magura
„Viele Beobachter befürchten Rückschritte im Friedensprozess nach der Wahl. Tatsächlich zeigen sich in Kolumbien die Mühen der Ebenen bei der Umsetzung. Doch es gibt keine Alternativen zum Friedensprozess: Wer wirtschaftliche Prosperität, soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung möchte, muss den Friedensprozess unterstützen. Dieser hat in Kolumbien gerade erst begonnen und braucht einen langen Atem sowie den Mut zu tiefgreifenden Reformen. Die Aussicht auf das Ende eines jahrzehntelangen Bürgerkrieges sollte Motivation genug sein, die schwierigen Aufgaben anzupacken."

 

 

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Unser Experte ist Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts (Instituto CAPAZ) sowie Professor für Friedensforschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

 
Telefon: 0641 99-21151

 

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JLU-Experte zur Sache Nächtliche Koalitionsverhandlungen

 

10. November 2017

Prof. Dr. Jan Häusser, Professor für Sozialpsychologie, zum Einfluss von Schlafentzug auf politische Entscheidungen:


Prof. Dr. Jan Häusser, Foto: Anja Schaal
„Koalitionsverhandlungen sind äußerst komplexe Entscheidungssituationen. Schlafmangel und Müdigkeit können sich in diesen Situationen negativ auf die Entscheidungsqualität auswirken, zum Beispiel durch verschlechterte Perspektivübernahme oder durch eine verringerte Bereitschaft, von einmal gefassten Plänen abzuweichen.“


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Unser Experte , Abteilung für Sozialpsychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), hat kürzlich dazu einen Artikel veröffentlicht (www.in-mind.org/article/sleepy-politics-how-sleep-deprivation-can-affect-political-decision-making) und steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-26227

 

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2017



JLU-Expertin des Monats Dezember

 

Kunsthistorikerin Prof. Dr. Sigrid Ruby über Kunst und Landleben:


Prof. Dr. Sigrid Ruby. Foto: Rolf K. Wegst
„Künstlerische Darstellungen des Landlebens vermitteln seit jeher die Annahme, das Ländliche sei geschichtslos, mache kaum Veränderungen durch und konserviere etwas Ursprüngliches und Authentisches. Dagegen muss davon ausgegangen werden, dass die Künstler – die üblicherweise aus der städtischen Gesellschaft und nicht aus bäuerlichen Kreisen stammten – einen kolonialen Blick einnahmen und ihre Bilder weniger die Realität als eine historische Klischeevorstellung wiedergeben. Dazu passt die Tatsache, dass die akademische Kunstgeschichte sich traditionell in Abgrenzung zur Volkskunde/ Europäischen Ethnologie versteht und so genannte 'Volkskunst' ignoriert.“


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Unsere Expertin , Professorin für Kunstgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-28280


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JLU-Experte des Monats November

 

Theologe Prof. Dr. Roderich Barth über Religion und Emotion:


Prof. Dr. Roderich Barth. Foto: Alexandra aus dem Spring
„Verletzte religiöse Gefühle, Angst vor fremden Religionen, Nächstenliebe: Die Macht der Emotionen spielt bei religiösen Positionierungen eine wichtige Rolle. Gerade die monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam mit ihrem universalen Wahrheitsanspruch bieten einerseits Potential für Konflikte – gerade in einer pluralistischen Gesellschaft –, aber gleichzeitig auch Mittel zur Begrenzung von Kriegen und Terror. In einem Verbundprojekt der Universitäten Frankfurt und Gießen untersuchen wir den Umgang der Religionen mit religiöser Vielfalt und Differenz. Im Zentrum steht die Frage, ob Dialogfähigkeit und Toleranz zwischen den Religionen notwendig mit der Relativierung ihrer je eigenen Einsichten und Symbole verbunden sein müssen. Dabei konzentriere ich mich auf die emotionale Dimension: Lässt sich die beispielsweise die Demut – die Selbstbehauptung und Selbstrelativierung in sich vereint – als Muster einer zugleich religiösen wie pluralismusfähigen Positionierung beschreiben?“

 

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Unser Experte , Professor für Systematische Theologie und Partner im LOEWE-Verbundprojekt „Religiöse Positionierung: Modalitäten und Konstellationen in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten“ der Universitäten Frankfurt und Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-27140

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JLU-Experte des Monats Oktober


Sportpsychologe Prof. Dr. Mathias Hegele über eine neue Klasse von Bewegungen:


Prof. Dr. Mathias Hegele. Foto: privat
„Moderne Technologien verändern den Umgang der Menschen mit ihrer Umwelt. Elektronische Werkzeuge – wie die Computermaus, minimalinvasive chirurgische Eingriffe oder ferngesteuerte Drohnen – eröffnen uns neue Handlungsmöglichkeiten, stellen aber auch hochkomplexe Anforderungen an die menschliche Bewegungssteuerung. Im Gegensatz zu klassischen Werkzeugen wie Hammer oder Schraubenzieher steht bei elektronischen Werkzeugen die Körperbewegung in keinem direkten Zusammenhang mit der Werkzeugbewegung; sie wird räumlich getrennt und mechanisch entkoppelt. In unserer Arbeitsgruppe „Experimentelle Sensomotorik“ untersuchen wir, wie Menschen den Umgang mit solchen Werkzeugen lernen, wie Alter diese Lernprozesse beeinflusst und welche Konsequenzen Werkzeugnutzung für Wahrnehmung und Denken hat.“

 

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Unser Experte , Professor für Sportpsychologie und Motorisches Lernen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-25226

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JLU-Experte des Monats September

 

Chirurg Dr. med. Karl-Heinz Wagner über neue Methoden beim Wundverschluss an der behaarten Kopfhaut:


Dr. Karl-Heinz Wagner. Foto: Joachim Pantel
„Patientinnen und Patienten mit Tumoren an der Kopfhaut leiden auch nach erfolgter Operation häufig unter einem ästhetisch funktionellen Problem: Der Operationsdefekt kann zwar durch eine Vollhauttransplantationen verschlossen werden, dieser Technik haftet aber das Manko einer stellenweise großflächigen Haarlosigkeit an. In der Klinik für Dermatologie und Allergologie konnten wir zwei Methoden einführen, die dies verhindern: Am Oberkopf gelingt der Verschluss von Gewebedefekten nach Tumorentfernung mittels eines Skalp-Extenders. Ebenso kann man narbige Haarverluste mit dieser Technik einwandfrei behandeln. Unter Skalp-Extender versteht man eine mit Titanhaken versehene Silikonplatte, welche die sehr wenig elastische Kopfhaut dehnen kann. An den mehr seitlichen Stellen des Kopfes verwenden wir dafür einen so genannten Osmose-Expander, der die Haut ballonförmig ausdehnt. Beide Methoden sorgen dafür, dass die behaarte Kopfhaut weitgehend unsichtbar wieder verschlossen werden kann.“


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Unser Experte , Facharzt für Chirurgie an der Klinik für Dermatologie und Allergologie, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung.
 
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JLU-Experte des Monats August

 

Kultursoziologe Prof. Dr. Jörn Ahrens über Angst in der Gesellschaft:

 

„Die Serie an Amokläufen und Terroranschlägen der jüngsten Zeit hat das Gefühl der Angst in der Gesellschaft enorm angefacht: Wo ist der öffentliche Raum sicher? Kann man es riskieren, ins Café zu gehen oder zum Sport? Angst ist zwar eine individuell immer abrufbare Empfindung, die Gesellschaft aber zielt überwiegend auf ihre Vermeidung ab. Wir ordnen uns Regeln und Konventionen unter, weil sie Sicherheit und Stabilität versprechen. Das Versprechen der modernen Gesellschaft ist weitestgehende Angstfreiheit im Alltag. In einer Situation, in der unser Empfinden der Alltagssicherheit durchkreuzt wird, kommt es zu Erfahrungen gesellschaftlicher Destabilisierung und der Krise."

 

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Unser Experte , Professor für Kultursoziologie mit Schwerpunkt Transformation von Kulturen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-23260

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JLU-Experte des Monats Juli

 

Insektenbiotechnologe Prof. Dr. Marc F. Schetelig über den Kampf gegen invasive Schädlinge:

 

„Himbeeren, Brombeeren, Kirschen, Erdbeeren, Weintrauben: Was im Sommer besonders lecker ist, wird immer häufiger zum Opfer eines aus Japan und Südkorea eingewanderten Schädlings. Die Kirschessigfliege, äußerlich kaum von heimischen Fruchtfliegen zu unterscheiden, kann innerhalb von wenigen Tagen ganze Ernten vernichten. Anders als andere Arten begnügt sie sich nicht mit einem Ei pro Frucht, sondern legt beispielsweise zehn bis 15 Eier in eine einzige Heidelbeere. Die Kirschessigfliege kommt erst seit rund fünf Jahren in Deutschland vor; seitdem sind die Bestände drastisch angestiegen. Insektizide sind machtlos, wir suchen derzeit nach anderen Mitteln zur Eindämmung der Plage. Dazu zählt – ähnlich wie bei Mücken – der Versuch, durch Sterilisation die Vermehrung zu begrenzen.“

 

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Unser Experte , Professur für Insektenbiotechnologie im Pflanzenschutz, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
Telefon: 0641 99-35900
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JLU-Expertin des Monats Juni


Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Corinna Ewelt-Knauer über Ethik am Arbeitsplatz:
 
„Viele Firmen haben mittlerweile komplexe Regelwerke für ethisches Verhalten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festgelegt. Leider erleben wir im Unternehmensalltag jedoch nur allzu häufig, dass diese Regeln bürokratische Papiertiger sind. In unseren Experimenten untersuchen wir, wie wir diesen gesellschaftlich und wirtschaftlich wichtigen Regelwerken tatsächlich Leben einhauchen können. So zeigt sich, dass offenbar insbesondere das Arbeitsumfeld von Mitarbeitern entscheidend ist: Neben dem Vorbild der Vorgesetzten spielt beispielsweise auch die Gestaltung von Anreizsystemen eine wichtige Rolle.“

 

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Unsere Expertin , Professur für Financial Accounting, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-22581
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JLU-Experte des Monats Mai

 

Veterinärmediziner Prof. Dr. Axel Wehrend über das Abortrisiko bei Rindern:


Lange war unklar, warum in manchen Rinderherden das Risiko von Fehlgeburten höher ist als in anderen. Kürzlich konnten wir in einer Studie einen wichtigen Faktor benennen: Die Nutzung von separaten Geburtsboxen erhöht das Risiko eines Aborts signifikant. Dieses für uns zunächst überraschende Ergebnis lässt sich nur mit mangelnder Hygiene erklären. Zu vermuten ist, dass die Geburtsbox – zumal wenn sie als Krankenbox zweckentfremdet wird – eine wichtige Infektionsquelle darstellt. Eine fachgerechte Reinigung und Desinfektion nach einer Kälbergeburt ist deshalb dringend anzuraten.

 

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Unser Experte , Klinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und Andrologie am Fachbereich Veterinärmedizin, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-38700

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JLU-Experte des Monats März

 

Psychologe Prof. Dr. Dr. Jürgen Hennig über seelische Hygiene:


„Ganz selbstverständlich putzen wir uns am Ende des Tages die Zähne. Unsere Mundhygiene ist uns wichtig und wir nehmen uns dafür Zeit. Doch wie viel Zeit nehmen wir uns für unsere Psychohygiene – sprich für unser seelisches Wohlbefinden? Dankbarkeit ist nach verschiedenen Ergebnissen der Positiven Psychologie nachweislich eine der Charakterdimensionen, die am höchsten mit Lebenszufriedenheit in Beziehung steht. Am Ende des Tages kurz zu reflektieren, wofür wir dankbar sind, kann unser Wohlbefinden und unsere Ausgeglichenheit steigern. Charaktertugenden erwirbt beziehungsweise verstärkt man – das wusste schon Aristoteles – durch Üben.”

 

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Unser Experte , Professur für Differentielle und Biologische Psychologie, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-9-26150

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JLU-Experte des Monats Februar

 

Migrationsrechtler Prof. Dr. Jürgen Bast über „Obergrenzen“ und das europäische Asylrecht:


„In der aufgeheizten medialen Diskussion um die Begrenzung der Flüchtlingszahlen wird ein Aspekt häufig übersehen: Ein individuelles Recht auf Asyl, das im Zweifelsfall gerichtlich eingeklagt werden kann, wird längst durch die europäische Rechtsordnung gewährleistet. Eine Änderung des deutschen Grundrechts auf Asyl hätte deshalb keinen greifbaren Effekt: Weder ließen sich auf diesem Weg ‚Obergrenzen‘ für die Zahl der Flüchtlinge einziehen, noch könnten Asylsuchende ohne ein Verfahren an den deutschen Grenzen abgewiesen werden.”

 

 

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Unser Experte , Professur für Öffentliches Recht und Europarecht,steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-9-21061

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JLU-Experte des Monats Januar

 

Altphilologe Prof. Dr. Peter von Möllendorff über die originale Aussprache von Latein und Altgriechisch:


„Wer Latein und Altgriechisch in der Schule gelernt hat, weiß, wie schwer man sich mit dem lauten Lesen dieser Schriftsprachen tut. Wir wissen durch sprachgeschichtliche Untersuchungen, dass in der Antike ganz anders ausgesprochen wurde, als wir das heute tun. Die Rekonstruktion der originalen Aussprache wirft Fragen auf, die vor allem ihre praktische Umsetzung betreffen: Laute, Akzente und Tonhöhen, Prosarhythmus, Versmetrik, Formen emphatischen Lesens müssen bedacht werden. Antike Menschen lasen laut: Dies nachzuvollziehen heißt, antike Kultur besser zu verstehen. Unsere Forschungsergebnisse setzen wir in digitale Lerninstrumente um, die wir unterdessen an den hessischen Schulen – bei Lehrern wie Schülern – etablieren.”

 

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Unser Experte , Institut für Altertumswissenschaften, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-9-31030

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JLU-Experte des Monats Dezember

 

Wirtschaftswissenschaftler Dr. Johannes Paha über Compliance in Unternehmen:


„Preis- und Mengenabsprachen zwischen Unternehmen sowie Gebiets- und Kundenaufteilungen gab es bereits in der Antike, und schon damals schädigten sie die Kunden der beteiligten Unternehmen. Heute steht 'Compliance' für Regeln, mit denen sich Unternehmen selbst korrektes Verhalten verordnen. Aber wie sollten diese Maßnahmen optimal ausgestaltet sein? Welche Maßnahmen wirken wirklich? Diese Fragen untersuchen wir theoretisch, empirisch und im Gedankenaustausch nicht nur mit Kollegen aus Rechtswissenschaft und Psychologie, sondern auch mit Unternehmen in der Praxis. Wir haben festgestellt, dass gerade bei der frühzeitigen Erkennung von Risikosituationen noch Nachholbedarf besteht, und entwickeln Ansätze, wie Unternehmen Fehlverhalten ihrer Mitarbeiter bereits im Ansatz entdecken und verhindern können.”


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Unser Experte , Professur für VWL – Industrieökonomie, Wettbewerbspolitik und Regulierung an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-22052  
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JLU-Experte des Monats November

 

Physiker Prof. Dr. Alfred Müller über Gießener Experimente am DESY in Hamburg:


An Deutschlands größtem Beschleunigerzentrum, dem Deutschen Elektronensynchrotron DESY in Hamburg, konnten wir erstmals beobachten, wie eins von vier Elektronen die drei anderen aus der Hülle eines einfach geladenen Kohlenstoffatoms hinauskatapultiert. Diese Entdeckung kann dabei helfen, Experimente mit dem intensiven Licht von Röntgenlasern besser zu verstehen. Die Lichtenergie sorgt dafür, dass ein Elektron von der untersten auf die nächsthöhere Atomschale springt. Nach kurzer Zeit fällt es aber wieder zurück und kann damit ein anderes Elektron aus der oberen Schale freisetzen. Wir konnten belegen, dass in 0,1 Prozent der Fälle sogar alle drei übrigen Elektronen der oberen Schale des Kohlenstoffatoms hinausgeschleudert werden. Übrig bleibt auf diese Weise ein vierfach geladenes Atom. Dieser Prozess könnte das Auftreten mehrfach geladener Atome im fast materielosen Raum zwischen den Sternen erklären.

 

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Unser Experte , Institut für Atom- und Molekülphysik an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-15200
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JLU-Experte des Monats Oktober

 

Biologe Prof. Dr. Volkmar Wolters über den Boden als nicht erneuerbare Ressource:


„In einem Quadratmeter Gartenboden leben so viele Tierarten wie Pflanzenarten auf einem Hektar Regenwald. Diese erstaunliche Lebensgemeinschaft ist eine leistungsstarke Truppe: Sie erhält etwa die Bodenfruchtbarkeit und baut Schadstoffe ab. Den wenigsten ist bewusst, dass der Boden – ähnlich wie das Erdöl – eine nicht erneuerbare Ressource ist. Dennoch zerstören Menschen weiterhin ungehemmt seine Struktur durch tiefes Pflügen, versiegeln seine Poren durch Baumaßnahmen und vergiften seine Lebensgemeinschaften durch Pestizide. Mit unseren Forschungen konnten wir vielfach zeigen, welchen enormen Einfluss der Landbau auf die Bodenorganismen hat. Dabei konzentrieren wir uns auf die agrarischen Systeme Europas, führen aber auch Studien zum Beispiel mit philippinischen Reisböden durch.“

 

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Unser Experte , Professor für Tierökologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-35700
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JLU-Expertin des Monats September

 

Theologin Prof. Dr. Ute E. Eisen über Frauen im frühen Christentum


Frauen in kirchlichen Leitungspositionen im frühen Christentum: Im Neuen Testament und in anderen frühchristlichen Quellen lassen sich zahlreiche Belege dafür finden, dass Frauen ebenso wie Männer das Evangelium verkündigten, lehrten und liturgisch tätig waren. Dies gilt insbesondere für die Frühzeit, bis sich mit zunehmender Etablierung christlicher Kirchen solche Gruppen mehrheitlich durchsetzten, die Frauen aus Leitungspositionen verdrängen wollten. Dies ging soweit, dass in späteren Bibelfassungen aus weiblichen Autoritäten Männer gemacht wurden – wie etwa im Fall der Apostelin Junia, die im 13. Jahrhundert zu einem Junias umgewandelt wurde.“


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Unsere Expertin , Institut für Evangelische Theologie der Justus-Liebig-Universität steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-27131
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JLU-Experte des Monats August

 

Veterinärmediziner Prof. Dr. Michael Lierz über künstliche Besamung bei Papageien:


„Rund 13 Prozent aller Vogelarten weltweit sind gefährdet bis stark bedroht. Um den Fortbestand der Arten zu sichern, spielen Nachzuchtprogramme eine wichtige Rolle. Unsere Arbeitsgruppe konnte kürzlich Erfolge mit neuen Methoden der assistierten Reproduktion – also der künstlichen Besamung – bei Papageien erzielen. Dabei stellten wir fest, dass die Qualität des Spermas von Art zu Art unterschiedlich ist. So zeigen Edelpapageien eine deutlich höhere Spermiendichte als zum Beispiel Aras. Grund könnte sein, dass Edelpapageien-Weibchen sich mit mehreren Männchen paaren und die Spermien damit einem stärkeren Konkurrenzdruck ausgesetzt sind. Dagegen können sich die Männchen der monogamen Aras auch mit geringerer Spermienkonzentration fortpflanzen.“   


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Unser Experte , Leiter der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-38431
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JLU-Experte des Monats Juli

 

Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Jens Adolphsen zum Entwurf des neuen Anti-Doping-Gesetzes:


„Der Staat macht Ernst im Anti-Doping-Kampf: Nach langem Ringen steht ein Gesetzesentwurf, der erstmals eine Strafbarkeit dopender Sportler einführen soll. Die größte Neuerung ist das Verbot des so genannten Selbstdopings, da bislang durch das Arzneimittelgesetz lediglich der Besitz der Mittel unter Strafe gestellt war. In dem Gesetzesentwurf geht es ausdrücklich um ein weitgehend neues Rechtsgut: Die Integrität des Sports. Das ist angesichts der gesellschaftspolitischen Bedeutung des Sports mutig und richtig.“

 

 

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Unser Experte , Professur für Bürgerliches Recht, nationales und internationales Zivilverfahrensrecht und Sportrecht, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-21210
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JLU-Experte des Monats Juni

 

Lebensmittelchemiker Prof. Dr. Gerd Hamscher über Gefahren durch Tierarzneimittelrückstände:

 

Tierarzneimittel finden sich mittlerweile in vielen Bereichen unserer Umwelt. Nicht nur in Fleisch, Eiern und Milchprodukten behandelter Tiere lassen sich Rückstände nachweisen. Über Gülle und deren Einsatz in der Landwirtschaft gelangen überraschend stabile aktive Wirkstoffe in die Böden und können teilweise in das Grundwasser und in pflanzliche Lebensmittel verlagert werden. Besonders problematisch ist das bei Antibiotika, deren unsachgemäße Verwendung die Zunahme antibiotikaresistenter Keime fördern kann – eines der gravierendsten Gesundheitsprobleme weltweit.

 

 

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Unser Experte , Institut für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-34950

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JLU-Expertin des Monats Mai

 

Ernährungswissenschaftlerin Dr. Juliane Yildiz über die Ernährung der Zukunft:

 

„Für die nachhaltige Ernährung der Zukunft gibt es keine einfachen Rezepte. Mehr pflanzliche Kost? Ja! Aber nicht alle sollten Veganer werden, damit die geschlossenen landwirtschaftlichen Kreisläufe erhalten bleiben. Weniger Fleisch? Ja! Aber welches Fleisch und wie viel davon? Mehr regionale Produkte? Ja! Dabei sollten vergessene, aber perfekt an mitteleuropäische Winter angepasste Gemüse- und Getreidesorten wie etwa Pastinaken im Speiseplan nach oben rücken. Vor allem die Versorgung ärmerer Bevölkerungsschichten mit nachhaltigen und gleichzeitig bezahlbaren Nahrungsmitteln kann problematisch sein. Bio-Fleisch ist für Menschen mit knappem Budget keine Lösung – saisonales Gemüse aber schon.“

 

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Unsere Expertin , Institut für Ernährungswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-39344
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JLU-Expertin des Monats April

 

Psychologin Dr. Katja Dörschner über die Geheimnisse der Wahrnehmung:

 

„Beim Autofahren Hindernisse vermeiden, Gegenstände gezielt greifen, die richtige Abendgarderobe aussuchen: In vielen Lebensbereichen kommt es auf die geeignete und schnelle Verarbeitung visueller Reize an. Ganz automatisch nehmen wir die Farbe, Form und Oberflächenbeschaffenheit von Objekten wahr. Dabei ist noch weitgehende ungeklärt, wie das menschliche Hirn aus rein visuellen Informationen diese Eigenschaften berechnen kann. In unserer Forschungsgruppe untersuchen wir, welche Bildinformationen und neuronalen Prozesse dabei eine Rolle spielen.“

 

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Unsere Expertin , Abteilung Allgemeine Psychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-26111
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JLU-Experte des Monats März

 

Chemiker Prof. Dr. Bernd Smarsly über Kohlenstoffe als „Schwarzes Gold“:

 

„Rußartige, poröse Kohlenstoffe wie Steinkohle oder Aktivkohlen werden häufig mit ‚Dreck‘ assoziiert, auch weil sie keine chemisch reinen Verbindungen sind. Ich dagegen bezeichne sie gern als ‚Schwarzes Gold‘, denn solche Kohlenstoff-Materialien sind sehr vielseitig anwendbar: beispielsweise bei der Reinigung von Gasen oder Wasser, als Trägermaterial für Katalysatoren und insbesondere als Elektrodenmaterial in Lithium-Akkus, die etwa in Handys oder Tablets Verwendung finden. Wir haben eine Auswertungsmethode mithilfe von Röntgenstreuung entwickelt, um die molekulare Struktur solcher Kohlenstoffe aufzuklären, und arbeiten daran, diese Kohlenstoffe für Batterie-Anwendungen zu optimieren.“

 

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Unser Experte , Physikalisch-Chemisches Institut der JLU, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-34590

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JLU-Experte des Monats Februar

 

Mathematiker Prof. Dr. Ralf Köhl über Symmetrien in Kunst, Natur und Wissenschaft:

 

„Symmetrien spielen in der Mathematik, der Kunst und der Natur eine zentrale Rolle. Um eine ebene Fläche auszupflastern, eignen sich gleichseitige Dreiecke, Quadrate und regelmäßige Sechsecke (wie bei Bienenwaben), aber keine weiteren regelmäßigen Vielecke. Lässt man jedoch andere Formen und Dimensionen zu, existiert eine Fülle solcher Parkettierungen, wie man sie etwa aus Bildern von M.C. Escher kennt. In der Mathematik und der Physik sind darüber hinaus sogenannte kontinuierliche Symmetrien besonders wichtig. Selbst diese komplizierten mathematischen Objekte können vom Standpunkt der oben beschriebenen diskreten Symmetrien aus untersucht werden.“

 

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Unser Experte , Mathematisches Institut, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

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JLU-Expertin des Monats Januar

 

Kunsthistorikerin Prof. Dr. Claudia Hattendorff über Napoleon und das Verhältnis von Politik und Kunst:

 

„Napoleon Bonaparte wurde von Zeitgenossen und Nachwelt in unzähligen Varianten bildlich dargestellt: in Ölgemälden, Skulpturen, populären Druckgraphiken und kritischen Karikaturen. Die Darstellungen konstruierten die Erinnerung an Napoleon und trugen zu einem politischen und nationalen Bewusstsein bei, das sich an der historischen Gestalt orientierte. Eine Beschäftigung mit der Bildproduktion zu Napoleon lässt weitreichende Schlussfolgerungen zum Verhältnis von Politik, Bildern allgemein und Kunst im Speziellen am Beginn der Moderne zu: Wir greifen hier die Anfänge, dass die Politik statt auf hohe Kunst zunehmend auf populäre Bildmedien setzte.“

 

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2014:

JLU-Expertin des Monats Dezember

 

Politikwissenschaftlerin Dr. Jutta Träger über Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose:

 

Ob Qualifizierungsmaßnahmen, die Arbeitslosen den Einstieg in den Beruf erleichtern sollen, tatsächlich wirksam sind, war lange unklar. Am Beispiel der JobAkademie des JobCenters Gießen (Bundesagentur für Arbeit) konnten wir jetzt belegen: Die Maßnahme führt vor allem bei jungen und gering qualifizierten Personen zu Verhaltensänderungen, die eine Arbeitsaufnahme fördern. Am Grundproblem der strukturellen Massenarbeitslosigkeit ändert das allerdings wenig. Besorgniserregend ist, dass so genannte ‚Personen mit Vermittlungshemmnissen‘ selbst in Zeiten des konjunkturellen Aufschwungs kaum Aussicht auf Rückkehr in den Arbeitsmarkt haben."

 

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JLU-Experte des Monats November

 

Germanist Hon.-Prof. Dr. Sascha Feuchert über die Entmystifizierung von „Mein Kampf“:

 

„Es gibt keinen Zweifel, dass Adolf Hitlers Buch ‚Mein Kampf‘ einer der abscheulichsten Texte ist, die jemals in deutscher Sprache erschienen sind. Trotzdem ist die vom Institut für Zeitgeschichte geplante wissenschaftlich kommentierte deutsche Ausgabe überfällig. Wer das ‚Dritte Reich‘ wirklich verstehen will, muss seine Ursprünge untersuchen; Tabus sind da fehl am Platz. Wir sollten ‚Mein Kampf‘ endlich entmystifizieren, denn der Text selbst hat keinerlei Macht, seine Leser mit der Nazi-Ideologie anzustecken – genauso wenig wie Hitlers seit Jahren frei verfügbare Reden. Die Angst, mit der die Deutschen Hitlers Buch immer noch betrachten, ist irrational.“

 

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JLU-Experte des Monats Oktober

 

Umweltwissenschaftler Prof. Dr. Lutz Breuer über den Wasserverbrauch von Lebensmitteln:

 

„Weltweit werden in der Landwirtschaft riesige Mengen an Wasser zur Produktion von Lebensmitteln eingesetzt – insgesamt 80 Prozent des globalen Bedarfs. Mit Hilfe des ‚Wasserfußabdrucks‘ erfassen wir, welche Ressourcen wo genutzt werden, und berechnen den Wasserverbrauch einzelner landwirtschaftlicher Produkte. Immer wieder zeigt sich: Fleisch ist das durstigste Lebensmittel. Zur Herstellung eines einzigen Hamburgers werden rund 2.500 Liter Wasser benötigt. Zum Vergleich: Ein Apfel benötigt 70 Liter, ein Glas Milch 200 Liter.“

 

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www.landschafftressourcen.de

JLU-Experte des Monats September

 

Bildungssoziologe Prof. Dr. Thomas Brüsemeister zu überraschenden Effekten von Schulinspektionen:

 

Alle Schulen werden regelmäßig von Schulinspekteuren inspiziert – mittlerweile auch in Deutschland ein Standarderlebnis. Jetzt zeigen neue Methoden der Educational Governance-Forschung: Wenn Inspekteure kommen, klären Schulleitung, Lehrkräfte, Schulträger und Schulaufsicht ihre eigenen Rollen und Aufgaben für sich, teilweise aber auch in Relation zueinander, all dies in einem überraschenden Ausmaß. Darin können vielfältige Funktionen für die Schulentwicklung stecken – vielleicht mehr und andere, als die Politik je beabsichtigte

 

 

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Unser Experte Professur für Soziologie mit Schwerpunkt Sozialisation und Bildun, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

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JLU-Expertin des Monats August


Slavistin Prof. Dr. Monika Wingender über Sprachenpolitik als Konfliktherd im östlichen Europa:

 

„Das östliche Europa mit seinen multilingualen Staaten wird immer wieder von Konflikten erschüttert; jüngstes Beispiel ist die Ukraine-Krise. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde das ehemals dominante Russische in den neuen Nachfolgestaaten zu einer Minderheitensprache. Instrumente zum Schutz der Minderheitensprachen wie die Sprachencharta des Europarates sind im Westen ein sinnvolles Instrument, schaffen aber im östlichen Europa nicht selten eine verkehrte Welt: So benötigen meist die neuen Staatssprachen Schutz und Ausbau, nicht aber die vermeintliche Minderheitensprache Russisch, die zugleich zu den Weltsprachen gehört.“

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Unsere Expertin , Geschäftsführende Direktorin des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-31180
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JLU-Experte des Monats Juli

 

Unfallchirurg und Orthopäde Prof. Dr. Christian Heiß über die Knochenersatzmaterialien der Zukunft:

 

„Als wolle man ein Metallstück in lockerem Tuffstein verankern: So ähnlich fühlen sich Unfallchirurgen und Orthopäden immer häufiger bei der Operation instabiler, poröser Knochen älterer Patienten. Um neue und bessere Knochenersatzmaterialien für eine immer ältere Gesellschaft zu entwickeln, haben sich im soeben verlängerten Sonderforschungsbereich/Transregio 79 Mediziner und Materialwissenschaftler der Universitäten Gießen, Heidelberg und Dresden zusammengetan. Die neuen Materialien sollen das poröse Knochengewebe älterer oder chronisch kranker Patienten stabilisieren und die Regeneration des Knochens besser fördern.“

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Unser Experte , Sprecher und Vorstandsmitglied des SFB/TRR 79 (Werkstoffe für die Hartgeweberegeneration) der Justus-Liebig-Universität Gießen und Stv. Klinikdirektor / Ltd. Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 985-44668 (Transregio-Büro)
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JLU-Experte des Monats Juni

 

Theaterwissenschaftler Prof. Dr. Gerald Siegmund über das Theater als Erinnerungsort:

 

„Zeitgenössische Bühnenproduktionen geben dem Theater eine Gedächtnisfunktion. Während im dramatischen Theater die Illusion von Kontinuität verhindern soll, dass der Zuschauer in eigene Träumereien und Phantasien abschweift, kann mittlerweile – wie etwa bei den Produktionen von Rimini Protokoll – von Kontinuität und Abgeschlossenheit keine Rede mehr sein. Indem sich verschiedene Zeiten und Orte vermischen und beim Zuschauer die eigenen Gedanken und Erfahrungen hinzukommen, wird das Theater – ähnlich wie ein Museum – zu einem Ort der lebendigen Erinnerung.“

 

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Unser Experte , Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-31220
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JLU-Experte des Monats Mai

 

Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Rod Snowdon über die ungewisse Zukunft von Kulturpflanzen:

 

„Kultivierte Pflanzen liefern Nahrung und Kleidung, Energie und Schutz. Ihre stetige Verbesserung durch Züchtung ermöglicht Qualitäts- und Ertragssteigerungen, die eine ausreichende und gesunde Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen können. Uns beschäftigt derzeit die Frage, wie das auch auf schrumpfenden Agrarflächen, mit reduziertem Chemikalieneinsatz und bei allen Unsicherheiten des Klimawandels noch gelingt.”

 

 

 

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Unser Experte , Professur für Pflanzenzüchtung, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-37420
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JLU-Experte des Monats April

 

Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Rainer Kühl über Kaufentscheidungen von Verbrauchern:

 

Prof. Kühl„Verbraucher sind die größte ökonomisch relevante Gruppe unserer Volkswirtschaft. Sollen sie eigenverantwortlich und ohne Bevormundung am Marktgeschehen teilnehmen, müssen Verbraucher sich ausreichend informieren. Entscheidend dafür sind glaubwürdige und angemessene Informationen. Aus ökonomischer Sicht bieten sich Werbung, Garantieerklärungen oder Qualitätssiegel dafür an. Produzenten guter Qualität hätten ohne solche Indikatoren das Nachsehen. Verbraucher geben nur dann viel Geld aus, wenn verlässliche Indikatoren auf eine hohe Qualität hindeuten."

 

 

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Unser Experte Prof. Dr. Rainer Kühl, Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-37270
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JLU-Experte des Monats März

 

Geograph Prof. Dr. Christian Diller über Gründe der Wohnungsnot in deutschen Städten:

 

„Demographische Entwicklungen, der spürbare Rückzug des Staates aus dem sozialen Wohnungsbau, günstige Immobilienanlagemöglichkeiten und nicht zuletzt eine Wiederbelebung der Innenstädte durch die Politik haben dazu geführt, dass bezahlbare Wohnungen in Großstädten und Universitätsstädten so knapp sind wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Direkte Folge ist eine stärkere räumliche Trennung unterschiedlicher sozialer Schichten je nach Stadtviertel, aber auch eine Polarisierung der öffentlichen Diskussion – bis hin zu völlig überzogenen ‚Gentrifizierungs‘-Hysterien.“

 

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Unser Experte Prof. Dr. Christian Diller, Institut für Geographie, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-36240

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JLU-Experte des Monats Februar

 

Physiker Prof. Dr. Kai-Thomas Brinkmann über Antimaterie-Forschung in Hessen:

 

Prof. Dr. Kai-Thomas Brinkmann

„Auch mehr als 80 Jahre nach ihrer Entdeckung hat die Forschung an und mit Antimaterie nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Die weitgehend erfolglose Suche nach Antimaterie im Weltall fordert unser Verständnis der Entwicklung des Universums heraus. Beschleuniger-gestützte Experimente in der subatomaren Physik studieren diese Materie-Antimaterie-Symmetrie oder benutzen Antiteilchen als Sonde für die Untersuchung neuer elementarer Zustände von Materie. Solche Experimente mit Antiprotonen bilden eine der Säulen der zukünftigen Forschung an der Facility for Antiproton and Ion Research, FAIR, in Darmstadt, von der wir uns völlig neue Erkenntnisse versprechen.“

 

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Unser Experte Prof. Dr. Kai-Thomas Brinkmann, II. Physikalisches Institut, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-33260

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JLU-Experte des Monats Januar

 

Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Ludwig Stecher über Lernen außerhalb der Schule:

 

Prof. Dr. Ludwig Stecher

„Kinder und Jugendliche lernen zunehmend auch außerhalb des Schulunterrichts. Dieser Bildungsbereich („Extended Education“) umfasst unterschiedlichste Angebote wie Musikschulen, Sportvereine oder auch VHS-Kurse. Unsere Forschungen beschäftigen sich mit der pädagogischen Qualität dieser Angebote und den mit ihnen verbundenen Lernerfolgen. Wir konnten zeigen, dass qualitativ hochwertige außerschulische Anregungen zu einer positiven Entwicklung sowohl der sozialen Kompetenzen als auch der Schulleistungen beitragen können.“

 

 

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Unser Experte Prof. Dr. Ludwig Stecher, Professur für Empirische Bildungsforschung, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-24070

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2013:

JLU-Expertin des Monats Dezember

 

Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Weißenberger über neue Wege zur Mitarbeitermotivation:

 

Prof. Dr. Barbara Weißenberger

„Viele Unternehmen setzen immer noch vor allem auf ‚harte‘ Ziel- oder Prozessvorgaben, um ihre Mitarbeiter zu motivieren. Unsere Forschung zeigt aber: Nährboden für Höchstleistungen sind vor allem die ‚weichen‘ Steuerungsinstrumente wie personenbezogene und kulturelle Maßnahmen. Unternehmen müssten also mehr als bisher ein kulturelles Umfeld schaffen, das vor allem auf den inneren Antrieb jedes Einzelnen setzt. Teambasierte Entlohnungskonzepte statt individueller Boni sind dabei genauso bedeutsame Hebel wie das aktive Vorleben eines gemeinsamen Leitbilds.“

 

 

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Unsere Expertin Prof. Dr. Barbara Weißenberger, Professur für BWL IV – Controlling und integrierte Rechnungslegung, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-22261

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JLU-Experte des Monats November

 

Rechtsmediziner Prof. Dr. Reinhard Dettmeyer über forensische Arbeit mit lebenden Menschen:

 

Prof. Dr. Reinhard Dettmeyer

„Jeder Krimizuschauer glaubt zu wissen: Rechtsmediziner schneiden von morgens bis abends Leichen auf. Tatsächlich beschäftigen wir uns ebenfalls sehr häufig mit lebenden Menschen, die vermeintlich oder tatsächlich Opfer von Gewalt wurden. Wir beurteilen Verletzungen bei häuslicher Gewalt oder bei Kindesmisshandlung, und wir können erkennen, ob sich jemand selbst verletzt hat, um eine Straftat vorzutäuschen. Wichtig für unsere Arbeit ist nicht nur die Art der Verletzungen, sondern auch die Verletzungsintensität bis hin zur Lebensbedrohlichkeit: So kann ein einfaches Würgen als Körperverletzung gewertet werden, ein intensives Würgen aber als versuchter Totschlag oder gar versuchter Mord.“

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Unser Experte Prof. Dr. Dr. Reinhard Dettmeyer, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-41410
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JLU-Experte des Monats Oktober

 

Botaniker Prof. Dr. Volker Wissemann über verborgene Schätze der Universitäten:

Prof. Dr. Volker Wissemann

„Von getrockneten Kräutern über wertvolle Münzen und antike Tonkrüge bis hin zu mathematischen Modellen: Universitäre Sammlungen – dazu gehört in Gießen auch der Botanische Garten – bergen ganz besondere Schätze. Und sie sind unschlagbar, wenn wir unseren Studierenden Wissen vermitteln wollen. Pflanzen selbständig großziehen, antike Scherben betasten, mittelalterliche Dokumente mit eigenen Augen sehen – das ist Lernen und Forschen mit allen Sinnen. An der Universität Gießen sind wir gerade dabei, die bestehenden Sammlungen noch besser zur Geltung zu bringen.“

 

 

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Unser Experte Prof. Dr. Volker Wissemann, Wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-35170

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JLU-Experte des Monats September

 

Historiker Prof. Dr. Horst Carl über Gewaltgemeinschaften:

 

Prof. Dr. Horst Carl

„Befriedete Gesellschaften sind historisch gesehen eine Ausnahme. Kultur- und epochenübergreifend lässt sich immer wieder feststellen, dass Gewalt gerade von Gruppen (häufig junger Männer) ausgeübt wird. Weshalb dies so ist, welchen Regeln und Zwecken kollektive Gewaltausübung folgt, welche Funktion Emotionen und extreme Gewaltausübung spielen, untersucht historische Gewaltforschung – und bringt in Gießen Söldner, Räuberbanden, adelige Fehdegemeinschaften oder politische Kampfverbände unter der gemeinsamen Fragestellung zusammen, wie solche Gewaltgemeinschaften sich bilden, wie sie funktionieren und wie sie dann auch wieder zerfallen.“

 

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Unser Experte Prof. Dr. Horst Carl, Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-28190

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JLU-Experte des Monats August

 

Verwaltungsrechtler Prof. Dr. Franz Reimer über den „Wassercent“:

 

Prof. Dr. Franz Reimer

„In den meisten Bundesländern muss die Wasserentnahme aus öffentlichen Gewässern (etwa durch Wasserversorger, Kraftwerksbetreiber oder auch Landwirte) mit dem so genannten ‚Wassercent‘ bezahlt werden. Hessen verzichtet derzeit darauf – aus guten Gründen. Zwar behaupten Befürworter, mit diesem Entgelt werde ein sorgsamerer Umgang mit der Ressource Wasser gefördert. Dies ist jedoch eine oberflächliche Sicht der Dinge, denn der ‚Wassercent‘ bleibt nicht ohne Nebenwirkungen: Das Umweltgut Wasser wird zu einem finanzpolitischen Instrument und läuft Gefahr, kommerzialisiert zu werden."

 

 

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Unser Experte Prof. Dr. Franz Reimer, Professur für Öffentliches Recht und Rechtstheorie, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung: :

Telefon: 0641 99-21181

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JLU-Expertin des Monats Juli

 

Prof. Dr. Katja Fiehler, Professorin für Psychologie, zu Echo-Ortung bei Blinden:

 

Prof. Dr. Katja Fiehler

„Zu ihrer Orientierung nutzen einige blinde Menschen die Technik der Echo-Ortung – ähnlich wie Fledermäuse. Mithilfe von Klicklauten erzeugen sie Schallwellen, die von Objekten reflektiert werden und Information über die Umgebung liefern. Wir haben mit Experimenten im Kernspintomographen herausgefunden, dass diese Klickgeräusche im Gehirn von Blinden nicht nur Aktivitäten in der Hörrinde, sondern auch in der Sehrinde erzeugen. Diese Hirnregion ist bei sehenden Menschen an der Verarbeitung visueller Informationen beteiligt. Offenbar versetzt die Echo-Ortung Blinde in die Lage, sich ein ‚Bild‘ ihrer Umgebung zu machen."

 

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Unsere Expertin Prof. Dr. Katja Fiehler vom Team „Wahrnehmung und Handlung“ der Abteilung Allgemeine Psychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-26144

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JLU-Experte des Monats Juni

 

Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Scherf über Steuergerechtigkeit:

 

Prof. Dr. Wolfgang Scherf

„Steuererhöhungen sind scheinbar erforderlich, um die Lasten der Finanz- und Wirtschaftskrise gerecht zu verteilen. Wer dabei vor allem an den Spitzensteuersatz denkt, hat das Problem freilich nicht verstanden. Eklatante Ungerechtigkeiten resultieren aus der ungleichen Besteuerung der Einkommen. Zinsen und Dividenden werden geringer belastet als Mieten und Arbeitseinkommen. Tarifanpassungen lösen das Problem nicht, sondern verschärfen die Gerechtigkeitslücke zwischen den Einkommensarten.“

 

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Unser Experte Prof. Dr. Wolfgang Scherf, Professur für Öffentliche Finanzen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon:

0641 99-22080

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JLU-Experte des Monats Mai

 

Prof. Dr. Norbert Neuß, Erziehungswissenschaftler, über frühkindliche Bildung:

 

Prof. Dr. Norbert Neuß

„Die Qualität frühkindlicher Bildung ist der erste wichtige Baustein einer Bildungsbiographie. Von ihr hängen die späteren Chancen für Bildung und Wohlstand ab; sie ist damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Herausforderung. Jeder Euro, der jetzt in das öffentliche frühpädagogische Bildungswesen investiert wird, vermindert spätere Folgekosten und erhöht die Chancen der Kinder.“

 

 

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Unser Experte Prof. Dr. Norbert Neuß, Professur für Pädagogik der Kindheit, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-24120
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www.dr-neuss.de



JLU-Experte des Monats Februar

 

Prof. Dr. Michael Düren, Professor für Physik, zu einer möglichen Lösung des globalen Energieproblems:

 

Prof. Dr. Michael Düren

 

"Nach der globalen Vernetzung von Informationsquellen durch das INTERNET ist der nächste Schritt die Vernetzung der weltweiten Energiequellen durch ein Gleichstromnetz a la DESERTEC. Die Energie der Winde auf dem Meer und der Sonne in den Wüsten wird so die lokale Stromerzeugung nachhaltig ergänzen."

 

 

 

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Unsere Experte Prof. Dr. Michael Düren, II. Physikalisches Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-33220

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JLU-Expertin des Monats Januar

 

Prof. Dr. Prof. Dr. Cora Dietl, Professorin für Germanistik, zum Märtyrertum im Theater des 16. Jahrhunderts

Prof. Dr. Cora Dietl

„Dass der friedliche Widerstand eines Märtyrers, welcher für seine religiöse Überzeugung geduldig den Tod erträgt, in audiovisuellen Medien besonders effektiv als ‚Erfolgsmodell‘ propagiert werden kann, war bereits im 16. Jahrhundert ein bekanntes und diskutiertes Phänomen. In dieser Zeit finden wir besonders viele Märtyrerdramen in lutherisch geprägten Regionen, während sie in katholischen Gegenden eher zurückhaltend gehandhabt wurden und in reformierten Regionen fast gar nicht existierten.“

 

 

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Unsere Expertin Prof. Dr. Cora Dietl, Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen

steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99- 29080

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2012:

 

JLU-Experte des Monats Dezember

 

Prof. Dr. Markus Fuchs, Professor für Physische Geographie, zu langfristigen Klimaveränderungen:

 

Prof. Markus Fuchs

„Um den aktuellen Klima- und Umweltwandel einschätzen zu können, müssen wir wissen, wie die Klimabedingungen vor langer Zeit aussahen. Unser Ziel ist es, mit Hilfe von beispielsweise Eisbohrkernen oder auch Sedimentablagerungen bis weit in die klimatische Vergangenheit zu schauen. So können wir unter anderem die Umweltbedingungen der in der Altsteinzeit lebenden Menschen rekonstruieren.“

 

 

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Unser Experte, Prof. Dr. Markus Fuchs, Institut für Geographie der Justus-Liebig-Universität Gießen,

steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99- 36205

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JLU-Experte des Monats November

 

Prof. Dr. Martin Kersting, Professor für Psychologische Diagnostik, zu Personalauswahlverfahren:

 

Prof. Dr. Martin Kersting

„Fast alle Arbeitgeber suchen den gleichen Bewerbertypus, den ominösen ‚high potential‘: jung, dynamisch, auslandserfahren, mit einschlägigem Abschluss und versiert im Selbstmarketing. Für das Auswahlprinzip ‚Schmidt sucht Schmidtchen‘ sind unstrukturierte Vorstellungsgespräche ausreichend. In Zeiten des Personalmangels ist es aber fatal, Talente links liegen zu lassen. Auch ältere Menschen oder solche mit einem anderem kulturellen Hintergrund haben Potenziale; um diese zu entdecken, bedarf es verbesserter Auswahlverfahren.“

 

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Unser Experte Prof. Dr. Martin Kersting, Abteilung für Psychologische Diagnostik der Justus-Liebig-Universität Gießen, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99- 26280
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JLU-Experte des Monats Oktober

 

Prof. Dr. Eckart Voland, Professor für Biophilosophie, zur Evolution der Religion:

 

Prof. Eckart Voland„Der evolutionäre Blick auf Religion generiert neue Aspekte und auch neue Fronten im ewigen Streit zwischen Wissen und Glauben, Religion und Aufklärung. Atheisten müssen vielleicht ein bisschen mehr als bisher akzeptieren lernen, dass Glauben aufgrund evolutionärer Prädispositionen 'funktionieren' kann, und Religionsverwalter müssen mit der möglicherweise kränkenden Einsicht fertig werden, dass Religion ein durch und durch irdisches Phänomen mit profanen Nutzenfunktionen ist.“

 

 

 

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Unser Experte Prof. Dr. Eckart Voland,Professur für Biophilosophie am Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft der JLU, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung


Telefon: 0641 99-15500

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JLU-Experte des Monats September

 

Chemiker Prof. Dr. Peter Schreiner zu den Möglichkeiten des Beamens:

 

Prof. Dr. Peter Schreiner"Mit dem Tunneleffekt bei chemischen Reaktionen konnte kürzlich erstmals nachgewiesen werden, dass das Beamen von Materie vielleicht nicht gänzlich undenkbar ist. Ganz gegen jede Erwartung ist bei einer chemischen Reaktion ein Teilchen anstelle "über" den Berg einfach "durch" den Berg gewandert – und hat damit ein eigentlich unüberwindliches Hindernis überwunden. Einer der seltenen ‚Heureka‘-Momente der Wissenschaft."

 

 

 

 

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Unser Experte Prof. Dr. Peter Schreiner, Institut für Organische Chemie, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung

Telefon: 0641 99-34300

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JLU-Experte des Monats August

 

Veterinärmediziner Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer zur Diagnostik von Schädelverletzungen bei Katzen und Hunden:

 

Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer

"In unseren Untersuchungen konnten wir feststellen, dass bei Schädelverletzungen von Hunden und Katzen die Computertomographie das Mittel der Wahl ist. So können Frakturen bei konventionellen Röntgenbildern oft nicht diagnostiziert werden, während sie mit computertomographischen Mitteln eindeutig darstellbar sind."

 

 

 

 

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Unser Experte Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer, Klinik für Kleintiere (Chirurgie) des Fachbereichs Veterinärmedizin, steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-38500

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JLU-Experte des Monats Juli

 

Prof. Dr. Volker Roelcke, Institut für Geschichte der Medizin, zur Rolle der Ärzte im Nationalsozialismus:

 

 

"Die Initiative für die gravierendsten medizinischen Menschenrechtsverletzungen während der Zeit des Nationalsozialismus - Menschenversuche, die Tötung von psychisch Kranken und Behinderten, Zwangssterilisationen - ging, soweit wir das heute wissen, nicht von politischen Instanzen, sondern von den Medizinern selbst aus. Diese Verbrechen waren auch nicht die Taten einzelner isolierter Ärzte, sondern sie geschahen unter Mitbeteiligung führender Repräsentanten der

 

verfassten Ärzteschaft sowie von renommierten medizinischen Forschungseinrichtungen."

 

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Unser Experte Prof. Dr. Volker Roelcke vom Institut für Geschichte der Medizin steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

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JLU-Expertin des Monats Juni


Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Bullerjahn zur Wirkung von Musik in Computerspielen:

 

Prof. Dr. Claudia Bullerjahn

„Das aktuelle Musikleben findet zunehmend im Computerspiel statt: Computerspielmusik bildet zusammen mit Filmmusik nicht nur die aktuelle ‚klassische Musik‘, sondern Computerspiele sind auch das neue ‚MTV‘ zur Präsentation aktueller populärer Songs.“

 

 

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Unsere Expertin Prof. Dr. Claudia Bullerjahn vom Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

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JLU-Experte des Monats Mai


Ökologe Prof. Dr. Christoph Müller, Ph.D., zum Thema Klimawandel:

 

Prof. Dr. Christoph Müller

„Das bis Ende April sehr kalte Frühjahr hat bei vielen möglicherweise die Hoffnung geweckt, dass der Klimawandel doch nicht im befürchteten Ausmaß stattfindet. Tatsächlich wird es ungewöhnliche Kälteperioden im Frühjahr und Sommer auch in 100 Jahren noch geben. Trotzdem lassen Langzeitbeobachtungen nur einen Schluss zu: Das Klima wird sich ohne Gegenmaßnahmen – wie etwa die Speicherung von Kohlendioxid im Boden – immer weiter erwärmen, ungeachtet kurzfristiger Wetterphänomene.“

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Unser Experte Prof. Dr. Christoph Müller vom Institut für Pflanzenökologie und der Klimafolgenforschungsstation in Linden steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:

Telefon: 0641 99-35300
Homepage des Instituts
Homepage der Umweltbeobachtungs- und Klimafolgenforschungsstation Linden

 

Seit Mai 2012 stellen wir Ihnen jeweils zum Monatsbeginn einen Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin der JLU kurz vor – mit einer zentralen Aussage aus dem jeweiligen Forschungsgebiet. Sollten wir damit Ihre Neugier geweckt haben, steht Ihnen unser Experte bzw. unsere Expertin gern für weitere Fragen zur Verfügung.

 

 

JLU-Expertin des Monats Dezember

 

Kunsthistorikerin Prof. Dr. Sigrid Ruby über Kunst und Landleben:


Prof. Dr. Sigrid Ruby. Foto: Rolf K. Wegst
„Künstlerische Darstellungen des Landlebens vermitteln seit jeher die Annahme, das Ländliche sei geschichtslos, mache kaum Veränderungen durch und konserviere etwas Ursprüngliches und Authentisches. Dagegen muss davon ausgegangen werden, dass die Künstler – die üblicherweise aus der städtischen Gesellschaft und nicht aus bäuerlichen Kreisen stammten – einen kolonialen Blick einnahmen und ihre Bilder weniger die Realität als eine historische Klischeevorstellung wiedergeben. Dazu passt die Tatsache, dass die akademische Kunstgeschichte sich traditionell in Abgrenzung zur Volkskunde/ Europäischen Ethnologie versteht und so genannte 'Volkskunst' ignoriert.“


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Unsere Expertin , Professorin für Kunstgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), steht den Medien gern für Anfragen zur Verfügung:
 
Telefon: 0641 99-28280


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