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Gemeinsame Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität, der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Universitätsstadt Gießen

24. August 2011

Das kommende Wintersemester stellt Hochschulen und Universitätsstädte vor besondere Herausforderungen. Im Oktober werden überall in Deutschland steigende Studierendenzahlen erwartet. Doppelte Abiturjahrgänge sowie das Aussetzen der Wehrpflicht führen dazu, dass eine vermehrte Anzahl an jungen Menschen einen Studienplatz suchen wird. Allen Prognosen nach wird der verstärkte Zulauf auf Studienplätze bis etwa 2017 anhalten. Auch in Gießen erwarten die beiden Hochschulen Rekordzahlen. Die Justus-Liebig-Universität rechnet für das Wintersemester 2011/2012 mit 25.000 Studierenden, die Technische Hochschule Mittelhessen mit 13.000. Die Anzahl der Erstsemester wird auf 8.800 geschätzt. Es werden nicht nur Räume für Lehrveranstaltungen gebraucht, es ist auch mit einem Zuwachs an Wohnungssuchenden zu rechnen. Dies war Anlass eines Spitzengesprächs zwischen Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz, Universitätspräsident Joybrato Mukherjee und dem Präsidenten der Technischen Hochschule Mittelhessen Günther Grabatin.

Die Repräsentanten der Hochschulen und der Stadt zogen hierzu eine erste Bilanz. „Wir als Hochschulen in Gießen beschäftigen uns seit langem mit dem Thema. Die doppelten Abiturjahrgänge und das Aussetzen der Wehrpflicht stellen besondere Herausforderungen für uns als akademische Ausbildungsstätten dar. Wir haben den Anspruch, dass die Studierenden weiterhin gute Studienbedingungen erhalten“, so die beiden Präsidenten.

OB Grabe-Bolz betonte: “Auch wir als Stadt haben ein hohes Interesse daran, dass die kommenden Erstsemester ein gutes Umfeld vorfinden. Hierzu gehört vor allem auch, dass ausreichend Wohnraum zur Verfügung stehen wird.“ Deshalb appellierte sie, auch den privaten Wohnungsmarkt weiter für Studierende zu öffnen. „Studierende benötigen Wohnraum, um leben und lernen zu können. Die Studierenden prägen unsere Stadt und ich hoffe deshalb, dass gerade bei den vor uns liegenden Jahren steigender Studierendenzahlen auch der private Wohnungsmarkt die jungen Menschen und damit auch unsere Stadt unterstützen wird”, so die OB. Für Präsident Grabatin wären Kurzzeit-Wohnmöglichkeiten, die auch von Weiterbildungsstudierenden nachgefragt werden, eine große Hilfe. In den letzten Jahren habe sich der Wohnungsmarkt in Gießen sehr stark entwickelt, so sei beispielsweise durch die Wohnbau Genossenschaft zusätzlicher Wohnraum entstanden, der auch für Studierende geeignet sei, betonte die OB.

Die Zusammenarbeit zwischen Universität, Technischer Hochschule und Stadt sei äußerst positiv zu bewerten, stellten Mukherjee, Grabatin und Grabe-Bolz übereinstimmend fest. So erarbeite man gemeinsam vorübergehende Raumnutzungskonzepte, die Stadt unterstütze die Hochschulen bei der Suche nach zusätzlichen Lehrräumen. „Die Schwierigkeit besteht hierbei darin, dass wir zunächst von einem Studierendenanstieg bis mindestens zum Jahr 2017aufgrund der doppelten Abiturjahrgänge ausgehen. Auch für die Jahre danach ist mit einer sehr hohen Auslastung der Gießener Hochschulen zu rechnen, da immer mehr Schulabsolventen eines Jahrgangs ein Studium aufnehmen wollen “, erläuterte Präsident Mukherjee.
 
Gemeinsam betonten alle Drei, dass man weiterhin gemeinsam an dem Thema arbeite, um auch für die nächsten Jahre gut aufgestellt zu sein.