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Neue Fassade für den JLU-Pottwal

Auszeichnung des Landes Hessen für das Künstlerkollektiv 3Steps: Innovative Gestaltung einer Außenwand der Hermann-Hoffmann-Akademie in Gießen

Nr. 115 • 26. Juli 2022

So wird die Hermann-Hoffmann-Akademie in der Senckenbergstraße demnächst aussehen: Preisgekrönter Entwurf des Künstlerkollektivs 3Steps. Foto/Montage: Kai H. Krieger

Die Hermann-Hoffmann-Akademie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), Lernort für Schülerinnen und Schüler und Heimat des Gießener Pottwal-Skeletts, bekommt eine neue Fassade. Für seinen innovativen Entwurf „Fiktion der Biologie“ ist Dr. Kai H. Krieger vom Künstlerkollektiv 3Steps im Rahmen des Landeswettbewerbs „Alles nur Fassade?“ ausgezeichnet worden. Er erhielt den mit 40.000 Euro dotierten Preis bei einem Festakt in Wiesbaden von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Wissenschaftsministerin Angela Dorn.

Die Konzeption und Ausarbeitung des Werkes erfolgte in Abstimmung mit dem Leiter der Hermann-Hoffmann-Akademie, Prof. Dr. Volker Wissemann vom Institut für Botanik der JLU: „Mit der Gestaltung der Fassade durch 3Steps haben wir nicht nur die Freude einer technisch und künstlerisch hochwertigen Ausführung, sondern zugleich auch die Garantie für eine auf Kenntnis und Wissen beruhende Präsentation, ganz im Sinn der Aufgabe der Hermann-Hoffmann-Akademie“, betonte Prof. Wissemann.

Die JLU strebt bereits seit längerem eine künstlerische Gestaltung der Fassade an. Das 1961 errichtete Gebäude in der Senckenbergstraße mit seiner für die Bauzeit typischen Backstein-Glas-Architektur zeigt die starke und formale Architektursprache der 60er Jahre zwischen den historischen Bauten der Umgebung, dem Botanischen Garten und der historischen Gebäudeanlage des Brandplatzes. Das Motiv nimmt Bezug auf das 13 Meter lange und über die Grenzen der Region hinaus bekannte Pottwal-Skelett, das seit 2019 im Hörsaal des Gebäudes hängt.

Das preisgekrönte Fassadengemälde, das bis Frühjar 2023 in enger Abstimmung mit der JLU umgesetzt werden soll, zeigt eine Pottwal-Familie vor dem Hintergrund abstrakter Elemente. Eine skizzenartige Übermalung zeigt einen Pottwal im Kampf mit einem Riesenkraken. Krieger beschreibt diese Unbekannte der Natur in seiner Kunst als „reale Fiktion“: „Unerforschte Natur ist Realität und Fiktion zu gleich. Es gilt die Realität zu entdecken und zu bewahren, damit sie keine Fiktion bleibt“, betont der Künstler, der für den Erhalt der Artenvielfalt, den Klimaschutz und die biologische Forschung sensibilisieren möchte.

Über mobile Endgeräte soll das Gemälde später durch digitale Inhalte wie animierte Gifs und Augmented Reality zum Leben erweckt werden. Die Erweiterung des Kunstwerkes und des Gebäudes um eine digitale Komponente schafft zusätzliche Interaktion und ist ein Beleg für die Attraktivität der Stadtkultur und für den Wandel, dem auch die Architektur unterliegt.

Teilnahmeberechtigt an dem Landeswettbewerb waren Künstlerinnen und Künstler, (Landschafts-)Architektinnen und -Architekten, Planerinnen und Planer sowie weitere Akteure der Kunst- und Kreativszene. Diese konnten Projektideen für Fassaden in ganz Hessen einbringen – dafür wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Auswahl möglicher Objekte zur Verfügung gestellt. Es konnten aber auch Gestaltungsideen für alternative Objekte eingereicht werden. Das Gießener Werk ist eines von drei ausgezeichneten Projekten.

 

  • Weitere Informationen

www.uni-giessen.de/hha - Hermann-Hoffmann-Akademie

www.baukultur-hessen.de/portfolio-item/2022/ - Landeswettbewerb „Alles nur Fassade?“
www.3Steps.de – Künstlerkollektiv 3Steps

Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums

 

  • Kontakt


Hermann-Hoffmann-Akademie der JLU
Telefon: 0641 99-35170

 

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • Telefon: 0641 99-12041