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Symposium des Gießener 3R-Zentrums mit Verleihung des Tierschutzpreises der DFG

Festveranstaltung zur Verleihung des Ursula-Händel-Tierschutzpreises 2020 am 1. Oktober 2020 in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) – Symposium „Aktuelle Debatten zur 3R-Forschung“

Nr. 149 • 29. September 2020

Im Anschluss an das diesjährigen Online-Symposium des 3R-Zentrums (ICAR3R) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Donnerstag, 1. Oktober 2020, in Gießen den mit 80.000 Euro dotierten Ursula-Händel-Tierschutzpreis 2020 für Alternativmethoden zu Tierversuchen verleihen. Der Preis geht an Prof. Dr. Dr. med. Thomas Hartung (Johns Hopkins University in Baltimore und Universität Konstanz) sowie an Prof. Dr. Marcel Leist (Universität Konstanz) für die Entwicklung von Alternativverfahren zu Tierversuchen. Das Online-Symposium „Aktuelle Debatten zur 3R-Forschung“ wird gemeinsam mit der Hessischen Landestierschutzbeauftragten Dr. Madeleine Martin sowie mit Dr. Mona Schütz und Prof. Dr. Sibylle Wenzel vom Regierungspräsidium Gießen organisiert. Es liegen bereits über 500 Anmeldungen vor.

„Es ist es an der Zeit, dass sich die 3R-Forschung einmal selbstkritisch reflektiert, um festzustellen, wo wir aktuell tatsächlich stehen“, erklärt die geschäftsführende Direktorin von ICAR3R, Prof. Dr. Stephanie Krämer. Das 3R-Zentrum hat den Auftrag, die Umsetzung des 3R-Konzeptes als Leitkonzept in der tierbasierten Forschung nachhaltig zu unterstützen. Seit nunmehr drei Jahren arbeitet das Zentrum interdisziplinär an Methoden, um den Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere zu erhöhen (Refinement), die Zahl der eingesetzten Versuchstiere zu verringern (Reduction) und den Einsatz von Alternativverfahren zu befördern (Replacement).

Der 3R-Gedanke ist längst auch handlungsleitend bei den Genehmigungsverfahren der Behörden. Tierversuchsvorhaben sind vor ihrer Durchführung unter strengen Gesichtspunkten zu prüfen. So ist in jedem Einzelfall festzustellen, ob alternative Methoden verfügbar sind, die Reduktion von Tierzahlen möglich ist und das Versuchsdesign so gestaltet ist, dass der Versuch so schonend wie möglich durchgeführt werden kann. Im Laufe der letzten Jahre hat sich auch unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine intensive Diskussion über Fragen der Ethik und der Unerlässlichkeit etabliert. Zur nachhaltigen Implementierung des 3R-Konzeptes ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses von großer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund soll auch in diesem Jahr ein Posterpreis für engagierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler vergeben werden, die das 3R-Konzept in vorbildlicher Weise in ihre Forschungstätigkeit integriert haben.

Im Anschluss an das wissenschaftliche Symposium wird die DFG-Vizepräsidentin Prof. Dr. Britta Siegmund den Ursula M. Händel-Tierschutzpreis übergeben. Als Vertreter der JLU werden Prof. Dr. Martin Kramer, Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin, und Prof. Dr. Wolfgang Weidner, Dekan des Fachbereichs Medizin, die Gäste begrüßen.

Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist der aktuell am höchsten dotierte Tierschutzpreis in Deutschland. In diesem Jahr werden der Informatiker, Biochemiker und Mediziner Prof. Dr. Thomas Hartung sowie der Biochemiker und Toxikologe Prof. Dr. Marcel Leist für ihre Forschungsleistungen zu Alternativverfahren in der toxikologischen Testung ausgezeichnet. Die Jury des Händel-Preises überzeugte nicht nur die Forschung der beiden Wissenschaftler an Alternativmethoden, sondern auch ihre Verdienste im Bereich der Implementierung der Methoden und der damit verbundenen Akzeptanzschaffung in der Toxikologie.

  • Weitere Informationen

Pressemitteilung der DFG zur Verleihung des Ursula-Händel-Tierschutzpreises
Programm des Online-Symposiums


  • Termin

Online-Symposium: Donnerstag, 1. Oktober 2020, 10 Uhr
Preisverleihung: Donnerstag, 1. Oktober 2020, 16:30 Uhr, Aula, Ludwigstraße 23, Gießen

  • Hinweis für die Medien

Eine Teilnahme an der Präsenzveranstaltung um 16:30 Uhr ist unter den gegenwärtigen Umständen und wegen der beschränkten Platzzahl voraussichtlich nicht möglich. Den Link zum Live-Stream stellt das 3R-Zentrum angemeldeten Medienvertreterinnen und -vertretern aber gern zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an die E-Mail-Adresse .  

  • Kontakt

, Geschäftsführende Direktorin ICAR3R

, Koordinatorin ICAR3R
Telefon: 0641 99-38755

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • Telefon: 0641 99-12041