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Mit lebensrettendem Algorithmus auf Platz zwei

Medizintechnik-Startup „CardioIQ“ erfolgreich beim Gründungswettbewerb „Hessen Ideen“

PM fcmh • 1. Dezember 2021

Das Team von CardioIQ (von vorne nach hinten): Nils Gumpfer, Joshua Prim, Sebastian Wegener, Prof. Till Keller, Prof. Michael Guckert. Foto: CardioIQ
Zielstrebig reihen Sebastian Wegener, Nils Gumpfer und Joshua Prim Erfolg an Erfolg. Im April wurden die Gründer des Gießener Medizintechnik-Startups „CardioIQ“ ins Stipendiaten-Programm von „Hessen Ideen“ aufgenommen. Beim zugehörigen Wettbewerb, der sich an Gründungswillige aller hessischen Hochschulen wendet, holten sie jetzt den zweiten Platz. Den hatten sie wenige Tage zuvor auch beim Ideen-Wettbewerb „Idea Slam“ der Justus-Liebig-Universität (JLU) erreicht, erst im September hatten sie sich beim „Ideeco“ der Technischen Hochschule Mittelhes-sen (THM) mit ihrer potenziell lebensrettenden Idee auf Platz eins gepitcht.

„CardioIQ“ arbeitet an der automatisierten computergestützten Auswertung von Elektrokardiogramm-Aufzeichnungen (EKG). Das Tool erstellt mithilfe von künstlicher Intelligenz, Algorithmen und Datenbanktechniken ein qualitativ hochwertiges Risikoprofil der Herzerkrankungen von Patientinnen und Patienten, das einfach in klini-sche und nicht-klinische Abläufe integrierbar ist. Mit der Idee können potenziell lebensrettende Informationen schnell bereitgestellt und aufwendigere kosten- und personalintensive Untersuchungen eingespart werden. Auch Allgemein-medizinern soll so die Diagnose von Krankheitsbildern ermöglich werden, für die derzeit noch eine stationäre Auf-nahme nötig sein kann.

Sebastian Wegener, Doktorand der Medizin an der JLU, Nils Gumpfer und Joshua Prim, Doktoranden der Informatik bzw. Wirtschaftsinformatik an der THM, vereinen in „CardioIQ“ Fähigkeiten aus den Bereichen der modernen Ge-sundheitsversorgung, Ökonomie und angewandten Informatik. „Was man bei einer Gründung beachten muss, haben uns das Stipendium und die Wettbewerbe gezeigt“, sagt Wegener. Von April bis Oktober gehörten sie zu den Stipen-diaten von „Hessen Ideen“. „Wir haben gesehen, dass wir mit unseren Herausforderungen nicht allein sind“, sagt Gumpfer – ohnehin sei das Netzwerken mit anderen Gründungs-Teams extrem wertvoll gewesen. Prim wertet es nach Workshops mit erfahrenen Gründerinnen und Gründer als beruhigend, zu wissen: „Die haben am Anfang alle ganz ähnliche Probleme und Fragen wie wir.“

Denn die Aufgaben, vor denen die drei Gründer stehen, sind groß: Neben der fachlichen Weiterentwicklung ihres Produktes bis zur Marktreife stehen die Firmen-Gründung, Investorensuche, Patentierung, Zulassung und vielerlei mehr an. „Wir sind dankbar, dass wir dabei von unseren Hochschulen so gut unterstützt werden“, sagt Sebastian Wegener. Nicht nur die im Projekt beteiligten Arbeitsgruppen „Biomarker Research“ von Prof. Dr. Till Keller (JLU) und „Cognitive Information Systems“ von Prof. Dr. Michael Guckert (THM) würden ausgesprochen harmonisch zusammenarbeiten, um medizinisch-kardiologische Expertise und Kompetenzen im Bereich der künstlichen Intelli-genz zusammenzubringen. Unterstützung sei auch von den jeweiligen Transfer-Abteilungen der Hochschulen und nicht zuletzt von den Organisationsteams von „Idea Slam“ und „Ideeco“ zu spüren.

Ein Lob, das auch die Präsidenten freut: „Der Erfolg eines kooperativen Teams wie ,CardioIQ‘ belegt, wie professio-nell und zielorientiert die mittelhessischen Hochschulen zusammenarbeiten“, sagt Prof. Dr. Matthias Willems, als THM-Präsident turnusmäßig Zentrumsleiter des von allen drei Hochschulen getragenen und am Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) angesiedelten Promotionszentrum für Ingenieurswissenschaften (PZI). JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee bekräftigt: „Es zeigt sich die hohe wissenschaftliche Qualität dieses gemeinsamen Projekts, das im Rahmen der kooperativen Promotionsplattform entstanden ist. Nils Gumpfer, Joshua Prim und Sebastian Wege-ner haben mithilfe von Künstlicher Intelligenz eine Technologie entwickelt, die am Ende das Leben von Patientinnen und Patienten retten könnte. Ich gratuliere allen Beteiligten herzlich zum verdienten neuerlichen Erfolg und wünsche für die weiteren Schritte alles Gute.“

Für die drei Gründer ist der zweite Platz im „Hessen Ideen“-Wettbewerb ein gelungener Jahresabschluss. Von ihren Erfahrungen berichten sie online am Dienstag, 14. Dezember, beim Lunch Break von „Start Hub Hessen“ (Anmel-dung: https://app.veertly.com/v/nb97oie8). Danach stehen wieder ihre Doktorarbeiten im Fokus. Ganz ohne „Cardio-IQ“ im Hinterkopf geht es aber auch dann nicht: „Unsere Promotionsthemen haben alle unmittelbar mit unserer Pro-duktidee zu tun“, sagt Sebastian Wegener und lacht.

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Der Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) ist eine hochschulübergreifende Einrichtung nach §47 des Hessischen Hochschulgesetzes der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen zur Stärkung der regionalen Verbundbildung in der Forschung, Nachwuchsförderung und Forschungsinfrastruktur. Der FCMH fördert Netzwerke, gemeinsame Forschungsprojekte, unterstützt den Transfer des Wissens in die Gesellschaft und schafft durch den Aufbau zukunftsweisender Kooperationsstrukturen Synergien zwischen den Hochschulen. Das Ziel ist, gemeinsam noch erfolgreicher in der internationalen Spitzenforschung und der exzellenten Nachwuchsförderung zu sein.


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