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Die gemeinsame Zukunft von Stadt und Universität

Der renommierte Stadtplaner und Architekt Prof. Albert Speer spricht am 6. Februar 2013 im Gießener Rathaus über die Möglichkeiten der Standort- und Stadtentwicklung

Impuls zur Weiterführung des Campus-Consiliums-Prozesses in Gießen

 

Nr. 17 • 21. Januar 2013

Gemeinsame Pressemitteilung der Universitätsstadt Gießen und der Justus-Liebig-Universität Gießen

Die gemeinsame Zukunft von Stadt und Universität – das ist das Thema eines Vortrags des renommierten Stadtplaners und Architekten Prof. Albert Speer vom Architekturbüro AS&P-Albert Speer & Partner GmbH in Frankfurt am Main, zu dem die Gießener Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz und der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen Prof. Dr. Joybrato Mukherjee alle Interessierten einladen. Am Mittwoch, 6. Februar 2013, wird Prof. Speer um 19 Uhr im Konzertsaal des Gießener Rathauses (Berliner Platz 1, 35390 Gießen) sprechen. Der Eintritt ist frei.

Ob Campus oder integrierte Lage: Universitätsstandorte stehen im Spannungsfeld zwischen Stadtentwicklung und Anforderungen an zukunftsfeste Lern- und Forschungsorte. Gesellschaftliche Veränderungen wie neue Lebens-, Lern- und Arbeitsstile, die Forderung nach Ressourcen schonendem Bauen und die demografische Entwicklung betreffen beide Handlungsfelder gleichermaßen.
 
Die nationale und internationale Konkurrenz unter den Hochschulen nimmt trotz steigender Studierendenzahlen zu. So werden beispielsweise in Aachen und Zürich zukunftsweisende Campus-Konzepte umgesetzt. Insbesondere wird der physische Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden in Zeiten zunehmender Virtualisierung des Lernens in den Fokus genommen. Sogenannte „Learning Center“, hochattraktive, auf Kommunikation ausgerichtete Gebäudestrukturen, die auch im Stadtorganismus wahrnehmbar sind, sollen dazu anregen.
 
Nach Auffassung von Prof. Speer scheinen gerade in Gießen die sich aus den neuen Strukturen ergebenden Möglichkeiten der Standort- und der Stadtentwicklung bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. „Verteilt auf mehrere Standorte im Stadtorganismus und derzeit nur mit mäßiger Erreichbarkeit versehen, sollten sowohl das universitäre wie das gesamtstädtische Funktionssystem zum beiderseitigen Nutzen zu optimieren sein. Das Doppelziel einer verbesserten Lebensqualität und konkurrenzfähiger Studienbedingungen bedarf allerdings des abgestimmten und strategisch angelegten Vorgehens der relevanten Akteure“, so Prof. Speer

Universitätsstadt und Universität sehen in dem Vortrag einen ersten Impuls für die Weiterführung des Campus-Consiliums-Prozesses, bei dem in den Jahren 2007/2008 unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Scholl (ETH Zürich) eine Gesamtplanung für die der JLU Gießen vom Land zur Verfügung gestellten Bauinvestitionsmittel aus dem HEUREKA-Programm sowie aus weiteren Budgets erfolgte: Bis 2020 sind dies über 600 Millionen Euro. Von der Weiterführung des Campus-Consiliums-Prozesses erhoffen sich die Akteure der Universität und Universitätsstadt neben einer Bestandsaufnahme der bisherigen Campusentwicklung insbesondere auch konzeptionelle Perspektiven für die weitere bauliche Entwicklungsplanung weit über das Jahr 2020 hinaus.

Prof. Albert Speer wurde 1934 in Berlin geboren und spezialisierte sich nach Schreinerlehre, Abendschulabitur sowie einem Studium der Architektur in München auf die Planung ganzer Städte und Regionen weltweit. Über 25 Jahre hatte Speer den Lehrstuhl für Stadt- und Regionalplanung an der TU Kaiserslautern inne. Sein 1964 gegründetes Architekturbüro AS&P-Albert Speer & Partner GmbH beschäftigt zurzeit 140 Mitarbeiter in Frankfurt am Main. 2007 wurde in China die 100prozentige Tochtergesellschaft AS&P – Architects Consulting (Shanghai) Co., Ltd. gegründet.

AS&P erarbeitete unter anderem den Masterplan für die Innenstadt Köln, die Handlungsperspektiven für Frankfurt 2030 und die Bewerbung zu den Olympischen Winterspielen 2018 in München sowie große Stadtplanungsprojekte in Kairo und in den Megacities Chinas. Im Dezember 2010 erhielt Katar den Zuschlag zur Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 auf Grundlage des von AS&P erstellten Bewerbungsdokuments.

1995 gründete Speer die Professor Albert Speer-Stiftung. Seit 2008 ist er Mitglied im Kuratorium Nationale Stadtentwicklungspolitik des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. 2012 wurde er in den Wirtschafts- und Zukunftsrat des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung berufen.

Prof. Albert Speer wurde mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main, dem Großen Architekturpreis und dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Des Weiteren erhielt er den Sonderpreis des ULI-Leadership-Award 2010. Im Jahr 2011 wurde ihm die Auszeichnung „TUM Distinguished Affiliated Professor“ durch die Technische Universität München (TUM) verliehen.

  • Termin

Mittwoch, 6. Februar 2013, 19 Uhr
Ort: Konzertsaal im Rathaus, Berliner Platz 1, 35390 Gießen

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041