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Internationale Medizinstudierende als Bereicherung für das Gesundheitssystem

Neues Projekt von Fachbereich Medizin der JLU, Fachschaft und Türkisch-Deutscher Gesundheitsstiftung Gießen

Nr. 174 • 18. November 2020

Interkulturelles Verständnis und muttersprachliche Kenntnisse: Gerade internationale Medizinstudierende können – sowohl während des Studiums als auch später im Beruf – eine Bereicherung für das deutsche Gesundheitssystem sein. Um von diesen Kompetenzen zu profitieren und internationale Studierende gleichzeitig besser zu fördern, haben der Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die Türkisch-Deutsche Gesundheitsstiftung Gießen e.V. (TDG) und die Fachschaft Medizin mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst ein neues Projekt ins Leben gerufen.

„Die Studierenden, die an unsere Hochschulen kommen, bringen immer unterschiedlichere Voraussetzungen und Biografien mit – das ist gut so! Es verlangt den Hochschulen aber auch zusätzliche Anstrengungen ab, damit alle die gleichen Chancen auf ein erfolgreiches Studium bekommen, auch wenn sie mit verschiedenen Kompetenzen und Qualifikationen starten“, erklärte Angela Dorn, hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst. „Deshalb sind Initiativen wie in Gießen so wichtig, gerade im Hinblick auf den Ärztemangel. Wir können es uns als Gesellschaft gerade in diesem Studiengang nicht leisten, dass junge Menschen ihr Studium abbrechen, die mit geeigneter Unterstützung gute Ärztinnen und Ärzte werden können.“

Im seitens der Fachschaft Medizin eingerichteten GAIA-Café (Gemeinsam Aktiv für Interkulturellen Austausch) sollen die Studierenden in Kleingruppen gezielt auf Prüfungen vorbereitet werden. Gleichzeitig werden die internationalen Studierenden in der interkulturellen medizinischen Ambulanz des UKGM im Rahmen von Praktika für Übersetzungen bei Patientengesprächen eingesetzt. „Wir versprechen uns davon Vorteile für beide Seiten“, betont Prof. Dr. Yasar Bilgin, Vorsitzender der TDG. Darüber hinaus sollen die Studierenden bei der Verbesserung ihrer deutschen Sprachkenntnisse unterstützt werden.

„Die Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen in der Medizin spielt an der JLU bereits eine wichtige Rolle und soll im Rahmen des Projekts noch weiter ausgebaut werden“, betonte Prof. Dr. Dieter Körholz, der Studiendekan des Fachbereichs Medizin der JLU. Durch den Austausch sollen auch deutsche Medizinstudierende mit den kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Heimatländer vertraut gemacht werden, um langfristig die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund deutlich zu verbessern. Das Projekt wird von Prof. Dr. Thomas Brüsemeister und seinem Team aus dem Institut für Soziologie der JLU wissenschaftlich begleitet.

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Schlagwörter
Medizin