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Gießener Sportpsychologin erhält Preis für verständliche Wissenschaft

Dr. Britta Lorey ist Klaus-Tschira-Preisträgerin im Fach Neurowissenschaften

Nr. 270 • 14. Oktober 20111

Die Gießener Sportpsychologin Dr. Britta Lorey ist mit dem Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft 2011 ausgezeichnet worden. Ihr auf ihrer Dissertation basierender Beitrag „Müssen wir uns noch bewegen?“ überzeugte die Jury des Klaus Tschira Preises durch den klaren Aufbau und einen ebenso klaren Schreibstil – ohne Vergleiche oder Sprachbilder berichtete die Autorin stringent und ohne Umwege von ihrer Forschung. Insgesamt wurde sechs Nachwuchswissenschaftlern aus verschiedenen Fachrichtungen der mit 5.000 Euro dotierte Preis verliehen.

Wie spannend Wissenschaft ist und wie weitreichend ihre Ergebnisse sind, das bleibt der Öffentlichkeit oft vorenthalten – zu komplex, zu umfangreich. Die Klaus Tschira Stiftung sucht deshalb jedes Jahr Wissenschaftler, die exzellent forschen und anschaulich schreiben. In dieser Runde bewarben sich 213 Wissenschaftler um den Klaus Tschira Preis. Grundsätzliche Voraussetzung war eine heraus-ragende Promotion im Jahr 2010 in einem der Fächer Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften oder Physik. Für den Preis sollten die Ergebnisse der eigenen Dissertation auf rund drei Seiten verständlich und spannend dargestellt werden: Treffende Überschriften, einfache Beispiele aus dem Alltag für hochkomplexe Theorien und eine klare Sprache zeichnen die sechs Gewinnerbeiträge aus.

Britta Loreys Dissertationsthema ist faszinierend: Ganz bequem im Sessel sitzen, und dabei die Körperkraft steigern? Dass dies möglich sein könnte, fand Britta Lorey in ihrer Dissertation heraus. Mit eindrucksvollen Experimenten konnte sie belegen, wie sehr Vorstellungen von Bewegungen und tatsächliche Bewegungen zusammen hängen. So fand sie heraus, dass das Gehirn auch während der Vorstellung auf die Genauigkeit einer Bewegung Wert legt. In einem anderen Experiment fand sie heraus, dass schon die Körperposition den Vorstellungsprozess beeinflusst. So könnten Sportler das mentale Training wesentlich effizienter gestalten, wenn sie dazu die für ihre Sportart typische Position einnähmen. Als Psychologin wagte sie sich in die neurowissenschaftliche Forschung und berichtet in ihrem Artikel von der faszinierenden Einheit zwischen Körper und Geist

Dr. rer. nat. Britta Lorey (geb. 1981) beendete ihr Studium der Psychologie, mit den Nebenfächern Medizin und Sport, im Jahr 2007 an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Im gleichen Jahr begann sie ihre Promotion mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Sie promovierte bei Prof. Dr. Jörn Munzert mit dem Thema „Motor Imagery – Modulating Variables“. Für ihre mit summa cum laude ausgezeichnete Dissertation erhielt sie 2010 den Karl-Feige-Preis der Arbeitsgemeinschaft Sportpsychologie. Derzeit ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Sportpsychologie und Bewegungswissenschaften der Universität Gießen tätig. Berufsbegleitend absolviert sie die Weiterbildung zur psychologischen Psychotherapeutin.

  • Weitere Informationen:

www.klaus-tschira-preis.info

  • Kontakt:

Dr. Britta Lorey, Institut für Sportwissenschaft
Kugelberg 62, 35394 Gießen
Telefon: 0641 / 9926333 (Büro) oder 0641 / 9925221 (Sekr.)


Herausgegeben von der Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041