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Hessen wird Standort des „Deutschen Zentrums für Lungenforschung“

Großer Erfolg des University Giessen & Marburg Lung Center bei der Exzellenzinitiative der Deutschen Gesundheitsforschung

Nr. 275 • 9. November 2010


Um die internationale Ausstrahlung der deutschen Gesundheitsforschung weiter zu stärken, hat das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMBF) einen hochdotierten Wettbewerb zur Schaffung nationaler Gesundheitsforschungszentren ausgelobt. Für jedes dieser vernetzten Zentren, die im Bereich der Herz-Kreislauf-, Lungen-, Krebs- und Infektionskrankheiten geschaffen werden sollen, ist eine jährliche Fördersumme von ca. 30 Millionen Euro über die nächsten Jahre vorgesehen. Von einem international besetzten Gutachtergremium wurde, wie das BMBF in einer Presserklärung vom 8. November 2010 bekannt gab, für den Bereich der Erforschung und innovativen Behandlung von Lungenkrankheiten das Lungenzentrum Gießen & Marburg als einer der Standorte auf der Basis einer herausragenden Beurteilung ausgewählt. Mit diesem aufsehenerregenden Erfolg wird die Lungenforschung in Gießen und Marburg wesentlichen weiteren Auftrieb erlangen.

Diesem Erfolg voraus gingen strategische Entscheidungen der mittelhessischen Universitäten und der Hessischen Landesregierung zur Stärkung der Lungenforschung in Mittelhessen sowie der regionale Zusammenschluss von Einzelinstitutionen zu einem schlagkräftigen Forschungs- und Versorgungscluster. So wurde das jetzt erfolgreiche UGLMC – Universities of Giessen and Marburg Lung Center bereits vor Jahresfrist als ein gemeinsames Zentrum der Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung), der Philipps-Universität Marburg, des Max-Planck-Institutes für Herz- und Lungenforschung (MPI) Bad Nauheim und des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) im Rahmen der LOEWE-Initiative des Landes Hessen gegründet. Es bündelt die experimentelle und klinische Lungenforschung in Gießen, Marburg und Bad Nauheim zu einem international führenden Zentrum auf dem Gebiet der Erkrankungen der Lunge und der Atemwege. Unter der Leitung der Koordinatoren Prof. Werner Seeger (Gießen), Prof. Harald Renz (Marburg) und Prof. Friedrich Grimminger (Gießen) hat das Zentrum bereits internationale Reputation erlangt, welche durch den jetzigen Erfolg gekrönt wurde.

Im Fokus des UGMLC stehen zahlreiche Erkrankungen der Lunge und der Atemwege, wie Asthma bronchiale und chronische Bronchitis, Pneumonie, akutes und chronisches Lungenversagen, Lungenkarzinom, Lungenfibrose und Lungenhochdruck. „Dieser Erfolg anerkennt das Konzept des UGMLC, Grundlagenforschung mit klinischer Forschung zur Entwicklung neuer Behandlungskonzepte für lungenerkrankte Patienten zu verbinden“, so Prof. Seeger. Dieses ist umso bedeutsamer, da „Lungenerkrankungen nach Herz-Kreislauferkrankungen mittlerweile die zweithäufigste Todesursache weltweit darstellen“, wie Prof. Renz betont. „Diese Auszeichnung ist besonders eine Verpflichtung unseren Patienten gegenüber“, hebt Prof. Grimminger hervor, „da hervorragende Forschung sich an der verbesserten Versorgung der Patienten, unter Einbeziehung von klinischen Netzwerken, messen lassen muss“.

An dem UGMLC sind rund 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Standorten Gießen, Marburg und Bad Nauheim beteiligt. Diese arbeiten sowohl im Bereich der Grundlagenforschung mit Hinblick auf die Erkrankungen der Lunge und der Atemwege als auch im Bereich der klinischen Forschung und der Erprobung neuer Diagnose- und Therapieverfahren auf diesem Sektor. Es kann erwartet werden, dass die Aufwertung des UGMLC zum Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung dem Konzept der Netzwerk- und Forschungscluster-Bildung in Mittelhessen weiteren Auftrieb verleihen wird.

 

  • Kontakt:

Prof. Werner Seeger
Medizinische Klinik II
Klinikstraße 36, 35392 Gießen
Telefon: 0641 985-4 23 50

Prof. Friedrich Grimminger
Medizinische Klinik IV/V
Paul-Meimberg-Straße 5, 35392 Gießen
Telefon: 0641 985-4 23 70

Prof. Harald Renz
Klin. Chemie & Mol. Diagnostik
Baldingerstraße, 35043 Marburg
Telefon: 06421 58-6 62 34

Herausgegeben von der Pressestelle der Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041