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PiA – ein Name ist Programm: „Physik in Aktion“

Schülerlabor zur Physik an der Justus-Liebig-Universität Gießen nimmt seinen Betrieb auf

Nr. 292 • 24. November 2010

Spaß an der Sache, Einblicke in naturwissenschaftliches Denken und Arbeiten: Nachdem die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) bereits ein Schülerlabor in der Biologie und eines in der Chemie betreibt, nimmt jetzt auch ein Schülerlabor in der Physik den Betrieb auf. Der Name „Physik in Aktion – PiA“ ist Programm: Das Angebot wendet sich im Schwerpunkt an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I, die im Labor physikalische Sachverhalte systematisch erkunden können. Es flankiert die von der Physik vor allem für die Oberstufe angebotenen Projektwochen sowie die jeweils im Januar/Februar eines Jahres stattfindenden Vorträge zu „Physik im Blick“.

Das Schülerlabor trägt mit PiA einen weiblichen Namen: Dies soll hervorheben, dass Mädchen dort gezielt gefördert werden. Das Labor wird gemeinschaftlich vom I. Physikalischen Institut und der Didaktik der Physik der JLU  betrieben. Auf dem Fachtag Physik Mitte November wurden das Konzept des Labors sowie ausgewählte Versuche Physik-Lehrkräften aus der Region vorgestellt – und fanden regen Zuspruch. Zwischenzeitlich waren mit  der naturwissenschaftlichen Profilklasse 5b der Weidigschule in Butzbach die ersten Gäste zu Besuch im Labor. Damit ist der Betrieb eröffnet.

Die Schülerinnen und Schüler können im Labor PiA beispielsweise untersuchen, welche Objekte schwimmen und welche sinken. Sie suchen Antworten auf Fragen wie: Wovon hängt es ab, wie viel Wasser ein Körper verdrängt? Kann man aus dem Vergleich der Masse des verdrängten Wassers und der Masse des Körpers eine Aussage über die Schwimmfähigkeit des Körpers treffen? Die Physiker und Physik-Didaktiker halten eine große Auswahl an lerngerechten Materialien und sorgfältig angelegte Arbeitsaufforderungen bereit. Es ist erlaubt und sogar erwünscht, dass sich Lehrkräfte Ideen im Labor für den eigenen Unterricht abschauen.

Prof. Peter Jens Klar (I. Physikalisches Institut) sieht viele Vorteile im Labor: „Es wirkt dem Interessenabfall an der Physik in der Mittelstufe entgegen. Hier besteht ganz besonderer Bedarf der gezielten Förderung, die langfristig auch zu Berufswahlentscheidungen für die MINT-Fächer beitragen kann.“ Prof. Claudia von Aufschnaiter (Institut für Didaktik der Physik) sieht zudem das Potenzial des Labors für die Lehrerbildung und ihre Forschung: „Wir können Studierende des Lehramtes Physik in den Laborbetrieb einbinden und so dafür sorgen, dass sie früh in ihrer Ausbildung praktische Erfahrungen unter Anleitung sammeln. Die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler beim Experimentieren genau zu beobachten, bietet zudem einen exzellenten Ausgangspunkt für fachdidaktische Forschung.“

  • Weitere Informationen:

Interessierte schicken bitte eine E-Mail mit dem Betreff Anmeldung an die folgende Adresse: pia@physik.uni-giessen.de

Das Schülerlabor PiA kann an einem Tag pro Woche von einer Schulklasse besucht werden. Informationen über das Labor und zur Anmeldung finden sich im Internet unter www.uni-giessen.de/pia

  • Kontakt:

Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter
Justus-Liebig-Universität Gießen
Institut für Didaktik der Physik
Karl-Glöckner-Straße 21C
35394 Gießen
Telefon: 0641 99-33530

Herausgegeben von der Pressestelle der Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041