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„Krisenmanagement und Krisenprävention“

Der Frankfurter Ökonom Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen setzt am 14. Dezember 2009 die Ringvorlesung des Präsidenten fort

Nr. 294  • 11. Dezember 2009

Die öffentliche Debatte über die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise war von Beginn an begleitet von Fragen, ob und gegebenenfalls wie solche krisenhaften Entwicklungen zukünftig vermieden werden könnten. Die bisherigen Vorträge der Ringvorlesung „Ökonomie der Krise. Krise der Ökonomie?“ konnten anschaulich machen, dass dem Wissen über die komplexen Ursachen der Krise und über die Rolle von Institutionen wesentliche Bedeutung zukommt, bilden doch Institutionen einen maßgeblichen Rahmen für das Verhalten der Hauptakteure auf dem Finanzmarkt.

Im vierten Vortrag des Frankfurter Ökonomen Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen wird diese Ursachenanalyse am 14. Dezember 2009 fortgesetzt: In seinem Beitrag „Neue Finanzmarktordnung im Spannungsfeld von Krisenmanagement und Krisenprävention“ wird Krahnen eine mögliche Erklärung für die seit zwei Jahren andauernde Finanzkrise vorstellen und dabei auch in ausgewählte Merkmale der „Verbriefungstechnik“ einführen. Auf der Basis der Ursachenanalyse werden die gegenwärtig im Rahmen der G-20-Konferenzen diskutierten Regulierungen dargestellt und bewertet. Der Vortrag wird sich mit Fragen der Krisenprävention, aber auch des Krisenmanagements befassen.

Jan Pieter Krahnen ist Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktor des Center for Financial Studies am House of Finance in Frankfurt. Er ist außerdem in der Politikberatung aktiv, zuletzt bei der Vorbereitung der G-20-Konferenzen als Mitglied der Issing-Kommission.

Insgesamt sechs international renommierte Fachleute aus den Wirtschaftswissenschaften, der Psychologie und der Philosophie setzen sich im Rahmen der Ringvorlesung bis Februar 2010 mit den großen Fragen auseinander, die durch die Krise aufgeworfen wurden: Vom Mechanismus der Krise über die Wirtschaftsgeschichte bis zur Neuordnung des Finanzsystems, von den ethischen Fragen bis zu den Grundlagenfragen der Ökonomie werden sie die wichtigsten Aspekte der Krise beleuchten.

Die Ringvorlesungen des Präsidenten wenden sich gleichermaßen an ein universitäres Publikum und an die Öffentlichkeit in Stadt und Region. Die Vorlesungsreihe „Ökonomie der Krise. Krise der Ökonomie?“ wird in diesem Semester in Kooperation mit Prof. Dr. Max Albert, Professor für Verhaltens- und Institutionenökonomik der Justus-Liebig-Universität, durchgeführt.

Mit der aktuellen Ringvorlesung wird das erfolgreiche Format fortgesetzt, das in den letzten Jahren mit der zweisemestrigen Vorlesungsreihe zum „Globalen Wandel“ sowie der Reihe „Die Zukunft des Gehirns“ großen Zuspruch fand.

Weitere Termine und Referenten der Ringvorlesung im Überblick:

18. Januar 2010  • Prof. Dr. Fritz Strack
Professor für Sozialpsychologie an der Universität Würzburg
„Rationale Akteure, verrückte Märkte? Die Defizite der ökonomischen Theorie bei der Erklärung menschlichen Verhaltens“

1. Februar 2010  • Prof. Dr. Carl Christian von Weizsäcker
Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn; em. Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln
„Krise in der Ökonomik? Zum Verhältnis von Ökonomik, Hirnforschung und Psychologie“

Alle Vorträge finden in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen statt (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen). Beginn ist jeweils 19 Uhr c.t. Der Eintritt ist frei.

  • Kontakt:

Prof. Dr. Katja Becker, JLU-Vizepräsidentin
Ludwigstraße 23, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-12020, Fax: 0641 99-12029

Prof. Dr. Max Albert
Professur für Verhaltens- und Institutionenökonomik
Licher Straße 66 - 35394 Giessen
Telefon: 0641 / 99 – 99-22200

Andreas Schulte M.A., Dipl.-Journ., Persönlicher Referent
Telefon: 0641 99-12005, Fax: 0641 99-12009

Herausgegeben von der Pressestelle der Universität Gießen