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Wissenschaftler der JLU und Pädagogen der Schirn entführen 360 Jugendliche in die Welt des Surrealismus

Anlässlich der Ausstellung „Surreale Dinge“ erarbeiten 16 Schulklassen Surreale Objekte im Frankfurter Shopping-Center MyZeil

Nr. 39 • 16. Februar 2011

Das Institut für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat in Zusammenarbeit mit der museumspädagogischen Abteilung der Schirn, dem Frankfurter Shopping-Center MyZeil sowie engagierten Lehrern und Schülern aus der Region ein beeindruckendes Kunstprojekt verwirklicht. Im Rahmen der Ausstellung „Surreale Dinge. Skulpturen und Objekte von Dalí bis Man Ray“ wurde das bewährte Programm „Schirn macht Schule“ zu einem wegweisenden Großprojekt weiterentwickelt.

Zwei Monate lang setzen sich 360 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 13 mit der Ausstellung auseinander und wenden die künstlerischen Strategien der Surrealisten an. Ihre eigene künstlerische Auseinandersetzung mit dem Surrealismus mündet in eine Ausstellung, die vom 11. bis 25. April 2011, im Einkaufszentrum MyZeil zu sehen sein wird.

Alle Beteiligten kommen erstmals am Montag, 21. Februar 2011, in der Schirn zusammen. Vor den Originalen lernen die Schüler an diesem Tag die Kunstwerke der Surrealisten und deren Arbeitsweise kennen. Die Auseinandersetzung der Surrealisten mit Objekten des Alltags und ihr kritischer Umgang mit der Waren- und Konsumwelt bilden den Ausgangspunkt für die eigenständige Arbeit der Schulklassen mit Produkten aus den Geschäften des Frankfurter Shopping-Centers MyZeil. Dabei werden die Jugendlichen von Lehrern und Studierenden angeleitet, die in Teams bereits seit Herbst 2010 von Wissenschaftlern der JLU und Kunstpädagogen der Schirn intensiv auf das Projekt vorbereitet wurden. Verschiedene Geschäfte des Einkaufszentrums haben sich bereit erklärt, für dieses umfangreiche Kunstvermittlungsprojekt Waren zur Verfügung zu stellen. Das Ausgangsmaterial umfasst Schuhe, Haushaltsgegenstände, Dekorationsartikel oder auch Nahrungsmittel, aus denen die Schüler im Kunstunterreicht eigene surrealistische Objektideen entwickeln. Vom 11. bis 25. April 2011 wird MyZeil dann zu einem surrealen Schauplatz.

Dieses beeindruckende Kunstprojekt vermittelt den Jugendlichen nicht nur eine hohe kunsthistorische und kunstpädagogische Kompetenz, sondern ermöglicht ihnen auch den Zugang zu surrealen Prinzipien. Die selbst erschaffenen Objekte spiegeln die Lebens- und Gefühlslagen der Schülerinnen und Schüler wider. Sie zeigen, welch große Rolle die surrealen Techniken der Kombinatorik, Metamorphose und Entfremdung im Alltag spielen. Durch die künstlerische Arbeit mit Gegenständen, von denen die Jugendlichen permanent umgeben sind, und die sie täglich benutzen, wird die Distanz zur Kunst abgebaut und das Museum zu einem Ort mit Relevanz für das eigene Umfeld. Indem die Schüler die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Ideen und Objekte einer breiten Öffentlichkeit im alltäglichen Umfeld zu präsentieren, wird ein besonderer Effekt erzielt: Passanten werden in ihrer täglichen Routine mit „surrealen Dingen von heute“ konfrontiert. Sie erhalten über diesen Umweg einen Zugang zur Ausstellung in der Schirn, der mögliche Schwellenängste vor der Kunst im Museum abbaut.

Das Projekt wird von Lehrenden des Instituts für Kunstpädagogik der JLU und Pädagogen der Schirn Kunsthalle Frankfurt im Rahmen einer Bildungspartnerschaft geleitet. Die Zusammenarbeit besteht seit 2009 und ermöglicht Studierenden eine umfassende, zeitgemäße und zukunftsorientierte Ausbildung, die Wissenschaft und Praxis eng miteinander verknüpft.

  • Termine

Auftaktveranstaltung des Projekts: Montag, 21. Februar 2011, 10 Uhr
Ort: Schirn Kunsthalle Frankfurt, Römerberg, 60311 Frankfurt am Main

Ausstellung im MyZeil: 11. bis 25. April 2011
Vernissage und Pressebesichtigung: Montag, 11. April 2011, 17.30 Uhr
Ort: MyZeil, Zeil 106, 60313 Frankfurt am Main

  • Weitere Informationen

www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb03/institute/ifk/ausstellungen/bp
www.schirn.de/de/sehen-erleben/bildungspartner.html

  • Kontakt

Sylvia Metz M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Institut für Kunstpädagogik
Karl-Glöckner-Straße 21 H, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-25030

Herausgegeben von der Pressestelle der Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041