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Die Liebe im Ghetto

Buchpräsentation und Gespräch mit Paula Sawicka über Marek Edelman und das Buch „Die Liebe im Ghetto“ am 23. April 2013

Nr. 59 • 16. April 2013

Das Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die Universitätsbibliothek Gießen (UB) und das Polnische Institut Düsseldorf laden ein zu einer Buchpräsentation und einem Gespräch mit Paula Sawicka über Marek Edelman und das Buch „Die Liebe im Ghetto“. Die Veranstaltung findet statt am Dienstag, 23. April 2013, um 19 Uhr im Ausstellungsraum der UB (Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen). Prof. Dr. Reinhard Ibler vom Institut für Slavistik der JLU moderiert sie. Anlass für die Buchpräsentation ist der 70. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto.

Marek Edelman war einer der Anführer des jüdischen Widerstands im Warschauer Ghetto und ein unbequemer Mahner. Mit nur einer Handvoll Gefährten organisierte der damals Zweiundzwanzigjährige 1943 den kurzen, hoffnungslosen Kampf gegen die übermächtigen Deutschen. Eindringlich lässt Edelman seine Erinnerungen an das Ghetto lebendig werden. Hier rettete er Gefährten vor der Deportation und gab unter Einsatz seines Lebens das Untergrund-Bulletin heraus. Hier erfuhr er aber auch Zusammenhalt im Angesicht der Gefahr, erlebte bewegende Momente der Liebe, der Verbundenheit zwischen Eltern und Kindern, zwischen jungen und älteren Liebenden.

Nach Kriegsende studierte Edelman Medizin und wurde Kardiologe. Später engagierte er sich in der Gewerkschaft Solidarność. Erst 1976 brach er sein langes Schweigen über die Zeit im Ghetto. Die Geschichte seines Lebens wurde mehrfach verfilmt. Als Marek Edelman 2009 starb, schrieb die Zeitung „Die Welt“: „Edelman erzählte seiner Gefährtin aus dem liberalen Solidarność-Milieu Paula Sawicka, wonach ihn bisher noch niemand gefragt hat: Liebesgeschichten aus dem Warschauer Ghetto, wahre Begebenheiten. Das ist sein Vermächtnis.“

Paula Sawicka ist Psychologin, Dozentin und Übersetzerin aus dem Englischen. In den 1970er und 1980er Jahren engagierte sie sich aktiv in der demokratischen Opposition und wirkte nach 1989 an der Schaffung eines neuen, freien Polens mit. Seit 2004 ist sie Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft Offene Republik.

  • Termin

Dienstag, 23. April 2013, 19 Uhr
Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Gießen, Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen

  • Weitere Informationen

www.uni-giessen.de/ub
www.uni-giessen.de/cms/fbz/zentren/gizo
www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb05/slavistik/fachrichtungen/holocaust

  • Kontakt

Prof. Dr. Reinhard Ibler
Institut für Slavistik
Otto-Behaghel-Straße 10 D, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-31187

Anja Golebiowski
Universitätsbibliothek
Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-14063

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041