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Ganzheitliche Integration von geflüchteten Studierenden

DAAD fördert die Projekte „Integra-JLU“ und „Welcome“ an der Universität Gießen mit rund 350.000 Euro weiter – Sprachliche Förderung, studienvorbereitende Fachkurse und Vorbereitung auf den Berufseinstieg

Nr. 62 • 7. April 2020

Mit sprachlicher Förderung, studienvorbereitenden Fachkursen und Beratung in der Bewerbungsphase unterstützt die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) Geflüchtete, die ein Studium aufnehmen wollen. Ihr etabliertes Angebot für studierwillige Geflüchtete kann die JLU dank einer erneuten Förderung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) nun weiterentwickeln – insbesondere in Bezug auf den Berufseinstieg nach einem Studium: Der DAAD hat die Förderung des Programms „Integra-JLU“ am Akademischen Auslandsamt der JLU bis Ende 2021 bewilligt. Insgesamt fördert der DAAD Projekte zur Unterstützung und Integration geflüchteter Studierender an der JLU in den Jahren 2020/2021 mit rund 350.000 Euro. Davon entfallen rund 250.000 Euro auf „Integra-JLU“. Dieses Projekt gehört ebenso wie das Buddy-Programm „Welcome“ zum Maßnahmenpaket des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Integration von Flüchtlingen an Hochschulen, das vom DAAD umgesetzt wird.

Mit „Integra-JLU“ führt die JLU ihr seit dem Jahr 2016 bestehendes Angebot für studierwillige Geflüchtete zur sprachlichen und fachlichen Studienvorbereitung sowie zur Integration in der Universitätsstadt Gießen fort. In der aktuellen Förderperiode werden die die existierenden Unterstützungsangebote zielgruppenspezifisch weiterentwickelt. So sollen die Deutsch-Intensivkurse an der JLU die Geflüchteten gezielt auf die sprachlichen Herausforderungen eines Fachstudiums vorbereiten. Studienvorbereitende Angebote mit fachlichen Schwerpunkten in den Natur- und Geisteswissenschaften ergänzen die Sprachförderung. Sie bieten den Geflüchteten einen Einblick in das Fachstudium und unterstützen sie beim Erwerb bzw. dem Ausbau von den für das Studium notwendigen fachlich-methodischen Kompetenzen. Zudem werden die angehenden Studierenden während der Studienbewerbungsphase individuell beraten und unterstützt.

Um Geflüchtete nachhaltig in Deutschland zu integrieren, fokussiert die Weiterentwicklung des Projekts „Integra“ auf berufsorientierende und -vorbereitende Angebote für Geflüchtete und internationale Studierende. Das Ziel ist es, ein Beratungs- und Unterstützungsangebot zu schaffen, das Geflüchtete sowie internationale Studierende während jeder Studienphase individuell auf den Berufseinstieg in Deutschland vorbereitet. Geplant sind Kooperationen mit JLU-Einrichtungen wie dem Zentrum für fremdsprachliche und berufsfeldorientierte Kompetenzen (ZfbK) und dem Career Centre, aber auch externen Partnern wie beispielsweise dem Hochschulteam der Agentur für Arbeit.

„Durch dieses Angebot verfolgen wir das Ziel, den spezifischen Bedürfnissen von Geflüchteten bei der Studienvorbereitung, im Fachstudium und bei dem Übergang in den Beruf gerecht zu werden“, sagt Julia Volz, Leiterin des Akademischen Auslandsamts der JLU. „Damit leistet die JLU einen ganzheitlichen Beitrag zur erfolgreichen Integration von Geflüchteten und internationalen Studierenden.“

Dass sich studieninteressierte Geflüchtete in Gießen und an der JLU gut einleben, wird zusätzlich durch das Buddy-Programm „Welcome“ unterstützt, das der DAAD ebenfalls seit dem Jahr 2016 fördert. Dabei helfen studentische Buddy-Teams den geflüchteten Studierenden dabei, die Universitätsstadt und den Lehrbetrieb kennenzulernen. Sie bieten Sprechstunden an, unterstützen bei Studienbewerbungen und bieten unter anderem studienbezogene Workshops und Fachtutorien an. Durch gemeinsame Freizeitaktivitäten fördern die Buddy-Teams zudem die soziale Integration. Neu in der aktuellen Förderperiode des „Welcome“-Programms ist die curriculare Verankerung des Engagements der Buddys sowie das ehrenamtliche Engagement weiterer Studierender der JLU.

Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Beratung und Betreuung von Geflüchteten in beiden Programmen zurzeit per Telefon und E-Mail statt. Das Beratungsangebot wird in Kürze um regelmäßige Videosprechstunden erweitert. In Vorbereitung sind zudem Workshops und Seminare, die mit Hilfe digital unterstützter Formate durchgeführt werden.

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